Ur. 533 Sonnabend, den 16. Dezember 1988. 36. Jahrgang tMUW-MkrW MnjHge» bi« lleifxn** SetitjeUe 16<>0 A, Olt« »Ulfrtfuft brr .«elchäst. heben Rmiblckau". UrBcitfimarh unb privat« Äemihenaineinen HO A »ferne •Undinen bi« »Heilen He Zeile Düx, >,« so di, 15 Zeile» 120 x l»eklame,!-tle »00* ernieicen muffen IM cor an« "her sofort bezahlt werde«. Reblanbfrrone 11 im »rt- ßttrt (dis 7 lt6r abend« fnr den folgende« taa), i« den Filialen rbl, t Udri und in allen Zanont.Bureaus. Vta|> und Datenoorl dreisten ohne »erimdlichleit. o»,^»a«,»r,.,«ch,a «Memt täflttit einmal, ante« be« 3. Feiertagen. BeiugSdrei«! IlZSdienM» 800 A, monatlich R70 * daeauezablbar, frei In« 6««,’ Für »Ibhuler 830 * Buib durch die Palt zu beziehen. Redatiiant Felilandliraße 11, erster Etsch. Nernntwortlicher Redakteur: lvaul tpiigbohn, Altona. Skdeditian: «edlandftraste 11, Nrdgefchoi. Buchtzandlimg: Srdgefchat. »nchdrncherei.lkantar: »ehlandftraste 11, erster Eta». MmlmrgerEcho 53om Verband der Fabrikarbeiter (Zahlstelle Hamburg) wird UNS geschrieben: Die „Hamburger Volkszeitung" ergeht sich in den letzten Wochen in einem wüsten Geschimpfe über die Stellungnahme der Gewerkschaftsvorstände, besonders des Fabrikarbeiter» Verbandes, zu dem von den Kommunisten in Ludwigshafen inszenierten wilden Streik und den Vorgängen in Leverkusen und versucht, bewußt die Hamburger Arbeiterschaft anzuschwindeln. ES ist daher im Jnteveffe der gewerkschaftlich organisierten ham - burgischen Arbeiterschaft notwendig, die Tinge ins richtige Licht zu rücken. In Ludwigshafen hatte ein Teil der Belegschaft der Badischen Anilin- und Sodafabrik beschloffen, den BetriebSräte- kongreß der Kommunisten in Berlin durch vier Vertreter zu be - schicken. Die Direktion ließ den Delegierten erklären, daß Urlaub hierzu nicht gewährt würde; wer dennoch fehle, werde entlasien. Eine Betriebsversammlung, die von 6000 Personen besucht war, bei einer Belegschaft von 20 000 Personen, pahm zu diesem Ver - bot Stellung. Die erkorenen kommunistischen Delegierten ließen sich hier eine Rückversicherung geben, indem ein Antrag ange - nommen wurde, daß im Falle der Entlastung der Delegierten die Arbeit eingestellt würde. Die Gewerkschaftsvertreter wurden bei Fassung dieses Beschlusses nicht gehört. Drei der Delegierten fuhren nach Berlin, der vierte tret* säumte den Zug. Nach Rückkehr erfolgte die Entlastung der drei. Die Gewerkschaftsvertreter verhandelten mit der Direktion und eS schien nicht ausgeschlossen, die Wiedereinstellung der Entlaffe- nen zu erreichen. Die Direktion erklärte sich bereit, den Schlich - tungsausschutz entscheiden zu lassen. Im Laufe der Verhand - lung lief die Nachricht ein, daß bereits einige Wtrilungen die Arbeit niedergelegt hätten. Die Direktion brach jetzt die Ver - handlung ab' und zog das Zugeständnis zurück. Der Betrieb wurde geschlossen. Unter Ausschlutz der Gewerkschaften, die er - klärten, daß sie die Arbeitseinstellung nicht billigen können, wurde eine Streikleitung gewählt, die sich ausschließlich aus Kommunisten zusammensetzt. Prompt begann die Agitation für Erweiterung der Kampfbasis und die Beschimpfung der Gewerkschaften, namentlich des Fabrikarbciterverbandes. Der Hauptvorstand des Verbandes wurde in keiner Form über die Ziele de§ Kampfes informiert. Dieses der reine sachliche Verlauf der Dinge. Jeder, der die Satzungen der Gewerkschaften kennt und wer nur einigermaßen mit der Taktik der Gewerkschaften vertraut ist, wird zugeben, daß jeder gewerkschaflliche Grundsatz bei Inszenierung dieser Bewegung außer Betracht gelassen wurde. Den Bewegungen im Leuna-Werk, Höchst a. Main, Leverkusen, schließt sich würdig Ludwigshafen an. Die kommunistischen Drahtzieher haben dafür gesorgt, daß die Arbeiterschaft auf Jahre in ihren Rechten durch das Unternehmertum zurückgcdrängt worden ist. Gelbe und Christliche waren die Nutznießer der Bewegungen in den be - nannten Werken. Die Arbeiterschaft muß hartes Lehrgeld zahlen, ehe sie die verbrecherische Tätigkeit der Kostgänger von Moskau erkennt. Die „Hamburger Volkszeitung" stellte frech die Behauptung auf, daß die Direktion di« Wiederaufnahme der Arbeit von der Anerkennung des ZehnjtundeniageS abhängig mach«. Wie aus den von ihr selbst veröffentlichte« Bedingungen der Direktion zur Wiederaufnahme der Arbeit ersichtlich, ist daran kein wahres Wort. Die Wiederaufnahme der Arbeit erfolgt nach den Satzungen des Tarifvertrages der chemischen Industrie, di« die achtstündige Arbeitszeit bezw. achtundvierzigstüudige Arbeits - woche vorschen. ES wird weiter von ihr frech behauptet, daß die Gswerk- schaftsoorstände gezwungen wurden, den Streikenden ErwerbS- losenuntcrstützung zu zahlen. Auch dieses ist erlogen. Würde der Hauptvorstand deS Fabrikarbciterverbandes diesen Streik sanktionieren oder finanzieren, verdiente er, sofort zum Teufel gejagt zu werden. Vorkommnisse wie in Ludwigshafen, gereichen der Gewerkschaftsbewegung nur zum Schaden und stärken die Position der Unternehmer. Lietze sich der Hauptvorstand des FabrikarbeiterverbandeS auf die von kommunistischer Seite be- tretene Bahn drängen, so würd» er sich mitschuldig an der Unter - grabung der Gewerkschaften machen. Die gewerkschaftlichen Or- gonisationen werden sich nicht unter der Diktatur der KPD. be- geben, um nur die von dxn Kommunisten inszenierten Be- wegungen zu finanzieren. Die Arbeiterschaft mutz die Lehre aus diesem Kampfe ziehen, um Schluß mit den kommunisti- schen Strategen zu machen. Die „Hamburger Volkszeitung" stellt im weiteren die Be - hauptung auf, daß die Gewerkschaften, hier auch der Fabrik- arbeitervcrband, in Leverkusen ihre Zusümmung zur Ein - führung der neunstündigen Arbeitszeit erteilt haben. Wie liegen die Dinge in Wirklichkeit? Im Marz 1921 legte die Arbeiterschaft Bei Bayer & Co. die Arbeit nieder, weil angeblich der Achtstundentag beseitigt werden sollte. Bis dahin war cs üblich gewesen, entgegen den tariflichen Bestimmungen die Ueberstunden .abzubummeln". Dem Be- triebSrat war tariflich die Möglichckeit gegeben, bei Leistungen von Ueberstunden bestimmend einzugreifen. Tatsächlich wurden dann auch, dank der Tätigkeit des Betriebsrates, vor dem Streik bei etwa 8000 Beschäftigten nur 400 Ueberstunden pro Woche geleistet. Ein Vorarbeiter, der sich die Zeit zum Abbummeln von Ueberstunden erbat, erschien nicht zur Arbeit, tvbtzdem ihm das Abbummeln verweigert war. Di« Entlastung wurde auSge- sprachen. Durch Anschlag am Brett wurde nun das Abbummeln von Ueberstunden untersagt. Verhandlungen zwischen Betriebs - leitung und Betriebsrat verliefen ergebnislos, worauf die kom- munistische Propaganda für Arbeitsniederlegung einsetzte. Einige Arbeiterratsmitglieder, darunter der Vorsitzende des Arbeiter- rotS, wandten sich in einer Vertrauensmännerkonferenz gegen die Streikpropaganda. Sie wurden nicht nur niedcrgeschrien, sondern auch tätlich bedroht. Der Streik begann trotz Warnung des Hauptvorstandes des FabrikarbeiterverbandeS und ohne irgendwie die Schlichtungs- instanzen zur Beilegung des Streikes anzurufen. Die Moskauer Strategen külumerten sich nicht um Gewerkschaftsregeln oder gewerkschaftliche Erfahrungen! Nachdem der Streik einige Tage gedauert und die Gesamtorganisaüon die finanzielle Unter- stützung verweigerte, begann das wüste Geschimpfe gegen den Verband und die Propaganda für Ausdehnung des Kampfes. Inzwischen entschied der Schlichtungsausschuß zu ungunsten der Arbeiter. Die kommunistischen Drahtzieher, Maltzahn, Kramm, Schuldt und Genossen reisten im Lande herum, um Propaganda für den Generalstreik und die finanzielle Unterstützung zu be - treiben. So kam, was kommen mußte. Der Streik brach zusammen. Im Betrieb setzte die durch nichts gehemmte Unternehmerwillkür ein. Die Rechte, die der Betriebsrat über das Betriebsrätegesetz hinaus erworben, wurden beschnitten. Hunderte von Familienväter wurden ent - lassen. Die beispiellose Hetze der Kommunisten gegen die Gewerk - schaften und die enttäuschten Hoffnungen der Jrregeführten ließen die Organisation zusammenbrechen. Die Zahl der frei« gewerkschaftlich Organisierten sauste auf 1500 herab. Die Folgen blieben nicht aus. Nach Feststellung der Verbandsleitung wurden im Juni 1922, also nach dem Streik, von etwa 8000 Beschäftigten 17 000 Ueberstunden geleistet! Der Zusammenbruch der Organisation, Auslieferung der Arbeiter an das Unternehmertum, das sind die Früchte der kommunistischen Taktik. Die Kenntnis dieser Vor - geschichte ist notwendig, um die jetzigen Ereignisse in Leverkusen zu verstehen. Di« Firma hat die Situation ausgenutzt und be: den zuständigen Stellen die Erlaubnis zur Verrichtung von Ueberstunden für die Betriebshandwerker (nur um diese handelt es sich) zu erwirken. Doch kann für den Gesamtbetrieb von einer Beseitigung des Achtstundentages nicht die Rede sein. Es ist daher ein unerhörter Schwindel, dem Fabrikarbeiterverband anzudichten, daß er an der Einführung des Neunstundentages die Schuld trägt. Dank der kommunistischen Hetze sind heute von der 8000 Mann starken Belegschaft nur 2500 freigewerkschaftlich, 1200 christlich organisiert, der übrige Teil, 4300, ist gelb oder unorgani - siert. Es gehört schon die ganze Gewissenlosigkeit der „Volks- zeitungL"-Jünger dazu. Bei einem solchen Organisationsverhält - nis die Gewerkschaften dafür verantwortlich zu machen, daß die Firma in einem Teil ihres Betriebes den Neunstundentag vor - übergehend eingeführt hat und darum zum Streik zu blasen. Möge die Arbeiterschaft aus den hier angeführten Tatsacken die richtige Lehre ziehen und Schluß machen mit den kommunisti - schen Drahtziehern' W WWWkM A Mr. Reichlich jpäl ist auch Der ReiMregicmug oie tzpismüuiL glifgegansiUt, daß mil dem am 21. Juli dieses Jahres erlassenen Gesetz über Maßnahmen gegen die wirtschaftliche Not der Presse nur ein Schlag ins Wasser getan worden ist; denn von einer irgendwie spürbaren Wirkung dieser Maßnahmen war nichts zu bemerken. Die Lage der Presse hat sich weiter ver - schlechtert. Von Anfang Juli 1922 an sind wiederum 163 Zeitungen im Deutschen Reich cingegangeu, 123 haben sich mit andern verschmolzen, und eine große Anzahl hat ihr Erscheinen eingeschränkt. Die Bezugspreise haben weiter erhöht werden müssen, und die Folge davon ist gewesen, daß die Zahl der Bezieher weiter zurückgcgangen ist. Angesichts dieser trostlosen Entwicklung sieht sich der neue ReichSwirtschaftSminister Dr. Becker veranlaßt, eine Aenderung des Gesetzes vorzuschlagen. Dem Reichsrat liegt zurzeit ein Entwurf vor, worin anerkannt wird, daß der jetzt zur Perfügung stehende Fonds für Rückvergütungen (auf das Kilogramm Druck - papier etwa 35 JC monatlich, bei einem Papierpreis von 405 M im Dezember!) zu einer einigermaßen wirksamen Unterstützung der Prcsse^ nicht mehr auSrcicht. Die ReichSregicrung schlägt daher eine Erhöhung der Ausfuhrabgabe von 12 auf I1/2 vom Tausend vor; sie erhofft hiervon einen Ertrag, der die Erhöhung der Rückvergütung von 35 auf 85 .Ä pro Kilo - gramm im Monat gestattet, und sie will die Einbringung dieses Ertrages durch Verschärfung der Strafbestimmungen sicher - zustellen versuchen. Ob damit wirklich etwas gebessert wird, bleibt abzuwarten. Bei weiterer Geldentwertung läßt sich der Mißerfolg heute schon voraussagen. Von durchgreifenden Maß - nahmen, etwa der Erfassung der erforderlichen ^Mengen von Druckpapier durch Liefervcrbände der Daldbesitzer und Ver - teilung des Holzes an die Verbraucher durch eine halbamtliche Stelle will der jetzige Rcichswirtschaftsminister^ nichts pissen. Er führt dagegen die bekannten Gründe ins Feld, die gegen jede Beschränkung der freien Profitwirtschaft immer angeführt werden. Also bleibt die Presse weiter aus das Almosen der Rückvergütung angewiesen. Der internationale Kongreß am 20. Mai in Hamburg? (Eigener Drahtbericht deS „Hamburger Echo'.) Berlin, 16. Dezember. Tie bürgerliche Presse läßt sich aus dem Haag drahten: „Der nächste internationale Sozialistenkongreß soll am 20. Mai kommenden JahreS in H a m b n r g stattfinden. Die Tagesordnung soll auf einer V-rausbesprechung am 5. Januar in Sein festgesetzt werden." An hiesiger parteiamtlicher Stelle siegt eine Bestätigung der Meldung, die viel Wahrscheinlichkeit für sich hat, noch nicht vor. Heue Beparailoosplfioe Her Wtegleniog? Staatssekretär a. D. Bergmann, der im Auf- trage der Reichsrkgierung während der Zusammenkunft dec Ministerpräsidenten in London weilte, ist am Freitag zur Bericht- «rstattung in Berlin eingetroffen. Er hatte nach Beendigung der Londoner Konferenz Gelegenheit, mit Donar Law und andern maßgebenden Engländern persönlich zu sprechen, so daß anzunehmen ist, daß er über die Auffassungen der alliierten Ministerpräsidenten gut unterrichtet ist. Nach den Mitteilungen Bergmanns soll die durch die deutschen Vorschläge auf» der Londoner Konferenz geschaffene Lage nicht ganz so ungünstig sein, wie man anzunehmen gezwungen war. Seine Bericht - erstattung in Berlin trug also mehr vptimisttschen Ebarakter in bezug auf die künftige Regelung. ES wird für ziemlich sicher gehalten, daß die Reichsretzierung zu den von ihr vorgelcgken Plänen noch Ergänzungsvorschläge machen werde. Insbesondere soll die Reichsregierung nach einer Meldung des „Tageblatt" bekannt« rheinische Großindustrielle nach Berlin ge - beten haben. Der Sozialdemokratische Parlamentsdienst roiH wissen, daß die ReichSregicrung neben einer konkreten Aus - arbeitung des bereits in London zur Kenntnis gegebenen Planes, der eine Zwischenlösung vorsiebt, einen Plan über eine endgültige Lösung der ReparaiionSftage vorbereitet. Man soll bestrebt sein, Garantien anzubieten. Hierfür fehlen bisher jedoch noch die Garanten. Tie Garantiefrage soll bereits am Samstag in An - wesenheit des ReichsfinanzministtrS Hermes und des Staats - sekretärs Bergmann in einer Konferenz besprochen werden, der hauptsächlich maßgebende deutsche Bankiers beiwohnen. E:n- bcrufer dieser Konferenz ist der Reicksfinanzminister. Von einer Bereitschaft der Industrie, ebenfalls über diese Frage zu ver - bandeln, vernimmt man vorläufig noch wenig. Dar Kapitel der Garantien soll auch in einer Beratung der Parteiführer be - sprochen werden. Den Vorsitzenden der Fraktionen ist bereits ein Fragebogen zugegangen, der sich in der Hauptsache mit der Garantiefrage beschäftigt. Tie Hattuuß Amerikas. Die künftige Haltung Amerikas bei Erörterung bet Reparationsfrage wird bei den zukünftigen Verhandlungen eine größere Rolle spielen, als das bisher der Fall ist. Allem An- schein nach beabsichtigt die amerikanische Regierung ernschaft, sich in Zukunft an der Lösung deS ReparotionSproblems aktiv zu beteiligen. Inwieweit die Reise deS amerikanischen Ge - sandten H a r v e v nach Washington, die gleickzeittg gemeldet wird, eine Rolle spielt, kann noch nicht beurteilt werden. Als offizielle^ Grund der Reise wird die Erkrankung seiner Gattin angeführt; man nimmt aber an, daß Harvey mit Harding und Hughes Besprechungen über die Reparationsfrage haben wird. Wie man glaubt, könne Harveys Besuch für die Behand - lung der ReparattonSftage von beträchüicher Tragweite sein. Nach o:m So^ialdcmokratffchen Parlament:dienst ist er falsch, die Aktivität der amerikanischen Regierung auf die Initiative EunoS zurückzuführen. Was sich jetzt in Washington eußgumtrfen scheine, sei noch auf Konto der Vorschläge der Regierung Wirth zu setzen. Darüber hinaus wird man aber sagen können, daß auS bet Entwicklung der Verhältnisse heraus die Notwendigkeit eines Ein - greifens Amerika? nicht nur für Deutschland, sondern auch für dir übrigen europäischen Staaten sich als immer notwendiger erwiesen hat. ES wird immer klarer, daß sich Amerika einem aktiven Eingreiseiv nicht mehr lange wird entziehen können, ohne die schwerste Schuld auf sich zu laden. In diesem Zusammenhänge sei auch auf MorganS Besuch bei Hughes hingcwiesen, dem in Amerika große Bedeutung zu- gemessen wird. Man glaubt zu wissen, day diese Besprechung eine große internationale Anleihe an Deutschland unter der Vor - aussetzung zum Gegenstand hatte, daß Frankreich einer end - gültigen Regelung der ReparationSfrage zustimmt. Der Korrespondent der „Newyork World" fügt hinzu, die Höbe der Anleihe werde in RegierunaSkreisen mit V/ 3 Milliarden Dollar angegeben. „Newyork Herold" bestätigt diese Zahl und bemerkt, die amerikanische Regierung und die amerikanischen Bankiers nähmen ein direktes Interesse daran. Am I. Januar et* Krot 600 A? In der Vorlage über di« Preisfestsetzung des dritten Sechstels der Getreideumlage, die dem Reickskabinett zugegangen ist, har der Reichsernädrungs-minister nach seinen Angaben versucht, den Inter- essen der Verhraucher, gleichzeitig aber auch den Interessen der Er- zeuger gerecht zu werden. Man mutz sagen, daß dieser Versuch nicht geglückt ist und die Interessen der Erzeuger wesentlich mehr Berücksichtigung gefunden hoben als die bet Verbraucher. Der Ge- tteidepreis (Roggen) für di« Umlage, der bisher pro Tonne rund 20 000.« betrug, wird sich, nach der Regierungsvorlage, wahrschein, lick künftig auf 170 000 bis 180000 JI stellen. Das würde be - deuten, datz das Bierpfund-Markenbrot vom 1. Januar an ungefähr 600.* kostet. Wir werden zu dieser Angelegenheit noch Stellung nehmen, sobald die Vorlage im Reichskabinett verabschiedet ist. In Bayern hat der erste Prozeß auf Grund deS Schutzgesetzes tatsächlich stattgefunden. DaS gab den bayrischen Richtern Gelegen- heil, den verantwortlichen Schriftleiter des „MieSdacher Anzeigers" — freizu sprechen. Dardens Anklage. Wir sind feine. Freunde de« Politiker» Harden. Das unerhörte Fehlurteil gegen fein« Attentäter veranlaßt un» aber, die Rede wieder- zugeben, die er vor dem Berliner Schwurgericht hielt und d>e in der Presse viel zu wenig be. achtet worden ist. . , AH einer Art von GeschästSor^nungSdebatt« erhielt Harden ba? Wort zu folgender, etwa zweisttindiger Rede: . -Meine verehrten Herren! ES ist hier davon die Rede ge- weien, daz tch nicht immer in diesem Raume anwesend war. Ick mutz errieten, da es hier vergessen zu sein scheint: Ich bin von einigen Mördern, von gedungenen Burschen, überfallen, hinterrücks niedergeschlagen worden. Ich habe 14 Tage am Rande de» Grabet gelegen. Ich habe alle» verloren und aufgeben müssen. Ich bin tote! zu früh zurückgekommen, nur um dieses Verfahren nicht auf zuhalten. Wenn ick mich nicht immer in diesem Saal nufg.-baltei, bade, so war das nicht Geringschätzung. Ich bin ein kranker Mann, äs* will eS vermeiden, hier eine Krankheitsgeschichie zu geben. Warum aber sollte ick noch den Rest meiner Kraft an diese Sacke fegen? Habe ich etwas davon, wenn diese Menschen schuldig ge sprachen werden? Stehe ich hier als Angeklagter ? Meine Herren Geschworenen! Gestatten Sie mir, Ihnen zu sagen, ick habe viele» erlebt, aber was ich in diesen Tagen erlebt habe, ist für mein Gefühl von Recht etwas Unfaßbares. Der erste Mann, der an mein Krankenbett trat, war ein Scamttr ber Behörde. Er zeigte mir Briese der Angeklagten und des Herrn Ankermann und wundervolle Bilder nackt tanzender Menschen, die bei Herrn Grenz gefunden worden waren. Er sagte mir: .Eigent lich hätten wir politischen Beamten mit der Sache nicht? zu tun: denn ei ist der Schulfall eines Morde», des bezahlten Mordes." Ich bin der Meinung, e S hat kaum jemals einen Fall ge - geben, der klarer und einfacher lag. Geldnot, «'ne gc wisse Zeiterscheinung, hat verwegene, verwilberte Menschen — Gott sckuf sie, also mögen sie als Menschen gelten — dazu gebracht, einen Menschen töten zu wollen. Diese Menscken'waren unredlick, auch gegen ihre Auftraggeber, sie waren auck schlechte Mörder. Ich bin unzählige Male im Dunkeln und auch tief in der Nacht ans ein (amen Wegen gegangen. Sie haben die ganze Zeit gezecht und anderes getrieben? Diese jungen Menschen mit ihren lebhaften Augen haben immer wieder nach Geld geschrien. Ein Zweiftl über das Motiv ist für mich nicht vorhanden. Für einen kranken Men- scheu wie mich ist eS unerträglich, diese lächelnden, fidelen Gefickter der Angeklagten immer zu sehen. Ich habe mein dreißigjähriges Werk aufgeben müssen und schwere materielle Verlust« erlitten. Ich siebe hier und war bis heule fiüh entschlossen, weil ich ei ungeheuerlich finde, zurückzutteten und zu sagen: Mir genügt das Stenogramm der Verhandlung. Das Urteil spricht die Welt. Ich habe eS nicht getan, weil ich heute ftüh einen Bries von einem Politiker von Weltruf bekam, in dem es beißt: ..Wohin ich im neu - tralen Aukland komme, sagt man mir: Deutschland geht zu - grunde durch seine Solidarisierung mit den Mördern." Um baS zu verbindern, stehe ick Bier. Ich stebe hier in einer menschlieben Sache. Man klage mich doch an, ich sei ein Hochverräter und was sonst noch. Ich bin bereit, mich mit jedem meiner Mitbürger darüber zu unterhalten, aber hier, so nebenbei, das ist unmöglich. Ich befinde mich hier nicht als Jurist, aber ick möchte fragen: Ist hier mein Schaden festgesetzt? Setzen Sie dock ein Gesetz durch, datz, wenn einer einen Schädling tötet, er frei ist. Oder setzen Sie in das Gesetz hinein: Wenn ein Jude ge - tötet wird, wird «ine Prämie gezahlt. Gut, wenn baS Gesetz ist bann werden wir nur damit absinden. Glauben Sie, datz Kain vor den irdischen oder den himmlischen Richter bintreten konnte unö sagen: Ick Hove diesen Abel getötet aber was war dal auch für in Serif ES muh doch eine Staatshoheit nnb eine Rechtkbohslt .. , -. mich in per Republik, geben. . An der Dache wäre nicht» geändert,.auch wenn ich das Scksissal wäre, al» das ick hingsstelli worden bin.. Wesentlich ist jetzt: Soll das so weiterwirken im Terror oder werden wir dem Grenzen ziehen? Wenn ich rühm, oder applaussüchtig wäre, würde für mich nichts wünschenswerter sein, al? daß eine ganz leichte -Verurteilung wegen Körperverletzung herauskäme. Tie Welt würde mich dann als Märtyrer betrachten. Der Eindruck, den die Welt von unsern Ziiständcn bekäme, würde für Deutschland von größtem Schaden sein. Ich habe das Interesse, datz baS Recht im Staat zum Siege komme. ES ist hier gefgt worden, „das ist ja «in Jude, «r heißt auch Isidor". Wenn diese beiden Menschen hier Blumen st ock und Veilchenfeld hießen, und wenn der lleberfallene einen urgermanischen Namen hätte, sagen mir etwa — Max K l ante (große Heiterkeit), glauben Sie wirklich, daß man es auch so leicht genommen haben würde? Ich glaube nicht. ES steckt doch hinter dem ganzen Verfahren die tiefe In - sinuation: Dieser gemeine Jude, eigentlich heißt er Isidor. — ich habe niemals Anspruch auf Diesen Namen gehabt. Isidor ist ein alter christlicher Vorname. Ich bin als jüdischer Knabe geboren, aber vor mehr a l S vierzig Jabren au« innerer Ueberzeugung als blutjunger Mensch zum Ehristentum übergetreten. Meine Namen waren stets Maximilian Felit Ernst. Die Kirchcngeschichte kennt den Pseudo-Isidor. Ich möchte mich auch als einen Pseudo-Jsidor bezeichnen. Meinen Namen habe ich geändert, als ich der Bühnenlauf bahn mich zuwandte, wie baS damals Üblich war, wenn man au» gutbürgerlicher Familie diesen Berus wählte. Hunderte von Menscken wechseln ihren Namen. Nur bei mir scheint dies ein Verbrechen, das nie verjährt. Ich habe nie für jüdische Dinge Partei genommen, sogar eine Zeitlang eher für einen Antisemiten gegolten. ES scheint aber, daß eS unverjährbar fit: Ich bleibe Isidor. Ich habe mich niemals zu einem StaatSamt gedrängt. ES hat immer Attentate gegeben. Geadelt wurden sie dadurch, daß d i e Täter wenigstens ihr Leben efn- setzten. Auch im Falle Rathenau richtete sich die Tat dock wenigstens gegen einen Mann, den man in Ausübung der Macht als Schädling betrachtete. Ich schrieb eine Wochenschrift. Weiter Lollar (vorbörSUch) mittlerer StitrS : 6700. Dir zerhackte Kommode. Ein Buch voll Bitterkeit. . Von Edm. Hoehne, Hamburg. [3] Werner lachte: „DaS kommt so. s)ch hatte Lesehunger. And als der Einjährige Bergmann auf drei Tage nach Riga mußte, bat ick ihn, mir ein Buch für den Tornister auszusuchen, daS recht konzentriert Psychologie und Geistesgeschichte, Philosophie und Kunst umschloß. Mir schwebte etwas vor wie die Grund- lagen des 19. Jahrhundert von Chamberlain. Bergmann sieht dies Buck. Physiologie, daS klingt beinahe ebenso tote Psychologie und Philosophie. Geschmack — das hat waS mit Kunst zu tun. Dies Buch ist richtig. Durchblättert scheint er eS nickt,zu haben. Ich lese jetzt darin, wenn ich meinen Schlag Dörrgemüse auS der Feldküche verzehre. Derartige Tragikomik verfolgt Mich mein ganzes Leben. Ich werde immer verhöhnt. Hansen lackte: „Um so leichter finden Sie sich mit dem Kommenden ab. ES ist blutigste Ironie. Also gehen mir. Ms sie draußen auf der Landstraße gingen, sagte Hansen: . Wissen Sie, Werner, ich möchte Sie zu einer verrückten urgie verleiten, zu der mir anfangs ein solider Wein notwendig erschien. Aber nach Ihrem -Haßgesang der Kiefern und bei Ihrem ganzen Wesen scheint er mir nickt mehr conditio sine qua non ju Jem. (5r wird uns immerhin helfen. Uebrigens ist unsere Verrücktheit bereits dienstlich befohlen und damit aller Krück enthoben. Nur - daß wir beide und wie wir es machen, das soll, den Dwisionöbefehl ein wenig adeln, der Erde und vor allem der Kr.egSsphare em- rücken. Wir wollen heute Abschied nehmen vom Evakuieren. Ueber, meinen ist das letzte HauS verbrannt und bann ist eS aus mit drin Spaß und für unsere tatenfrohen Beile sind nur noch Ihre ent. rüsteten Kiefern übrig. Wie hat Ihnen so bte Mordbrennerei der letzten Wochen gefallen?" „Herr Leutnant, so wüst die Bauernstuben in all den Gehöften schließlich aussahen, sie erschienen mir alle heimelnder und schöner als die Wohnräume, m denen ick n,c ”L c ' , lflc ? b 1 hatte. Das wacht wohl der Kontrast zum Hohlendasc.n m ber dreckten Gräben." „Und daS Heim Ihrer Jugend schien an trüber Oede nichts fehlen gelassen zu haben. Ich verstehe, daß Sie darüber schweigen möchten, aber glauben Sie mir, daß ich schon lange mit Ihnen fühle. Ich möchte dennoch zu Ende hören, was das mit unserm Veröden zu tun hat." „Herr Leutnant, nur wer im Grunde nie ein Heim gekannt hat ober nur die Fürchterlichkeit billiger Mietszimmer, kann nach - fühlen, was in mir vorging, wenn ich schöne, stolze Wohnstätten svstemasisch vernichten mußte. Halten Sie es nickt für über - trieben, wenn ich behaupte, daß mir ähnlick zumute war tote dem Verurteilten, der sein eigenes Grab schaufeln mutz. ES war kein kleiner egoistischer Besitzneid in mir, ich wollte nur gern ihr Leben retten, wie das eines fremden Menschen. Ich hatte fast das Ge - fühl, gemeinen Mord zu begehen, ein Gefühl, daß ick int wirklichen Gefecht nicht kenne und auch hinterher nickt. Aber schließlich, eS ist Armeebefehl, und ich kann die millitänscke Notwendigkeit zum Teil einsehen." „Wir sind kleine Zugführer, Werner, und Übersehen vielleicht die Zusammenhänge, die solche Befehle erzwingen. War es aber übertriebene und damit feige Vorsicht, so sollen die VeranNvortlichen einmal Rede stehen. Es gibt auck eine VerantwottungSfteudigkeit im Unterlassen." „Wir Ordensritter von Eimsbüttel ziehen über die Düna wie eine historische Zinnsoldateiimechanerie in der Hand eines ver - wöhnten Parvenüsprößlings. Unsere Urahnen trieb die Urkraft völkischen Werdens, und die Elektrizität eines schon halbleeren Akkumulators, die freilich die Lettenhöfe besser ftißt als die vrimi- live Brandfackel um 1200. Wir treiben Lberlehrergeschichtswieder- hoiiing mit mimischer Darstellung. Wir ziehen in die Dome Rigas mit militärisch abgestempeltem Baedeker." „Alle Feldgeistlichen der Welt beten zu Gott, und er schweigt. Lästern wir ihn, vielleicht hört er unö und nimmt unsere Schändung als Gebet." Sie waren in Ranka angekommen und Hansen rief seine Gruppenführer, damit sie die Leute nach Weschkaln führten. Seinem Burschen legte er daS Kartenspielen bei der verbleibenden Wackt- ?ruppe nahe und führte Werner bann nach oben. Vor der Tür agte er: -Warten Sie bitte einen Augenblick, ich rufe Sie gleich." AIS Werner eintreten durfte, blieb er überrascht in der offenen Tür stehen. Ein entzückender Biedermeiersalon im Kerzenlicht! Stück Lustmörder steck! in jedem, der ein Weib liebt. Die ^emmar - gen sind sehr verschiednarlig, die unS davon abhalten auf die geliebten Glieder zu stürzen und ihre Schönheit in blusige Fetzen zu reißen. Die Konstellationen des Lebens sind oft so verrückt, daß wir 8er» Nichten müssen was wir lieben, auch ohne dienstlichen Befehl." Er öffnete die zweite Flasche und füllte wieder die geleerten Gläser. .Werner, Sie werden gleich sagen, daß ich oerr&h bin. yni bin in diese Möbel irgendwie verliebt wie in ein Weib. Können Sie mich ein klein wenig verstehen?" „Ich bin eS vieleicht auch, Herr Leutnant!' „Gewiß! In Ihnen ist noch der ins Grenzenlos« ge riebteU EroS, ber noch nicht :n die obligaten Kanäle der obligate» Weibv- liebe gezwängt ist WaS für andere nur ein toller Budenzauber in Frontaufmachung wäre, der höchstens mit Besoffenheit entschuldigt wird, ist für Sie und mich die Auslösung der unendlichen Alliebe. die um so wilder in uns drängt, je fester wir die Hacken zusammew» nehmen.' _ Er stand auf und lehnte seinen Kopf an die poliert« Wand eines Schranke«, die im Kerzenlicht gedämpft oft geheimnisvoll glänzte, als hätte sie die tausend verschleierten Augen einer indischen Göttin. „Das Leben ist irrsinnig," sagte er leise. „Der Krieg ist habet noch lange nicht der tollste Wahnsinn, das Hackenzusammennehmett noch lange nicht das Kleinste. ES ist ein formenftartet Lebensstil, der das ttrsinnige Gewmsitel adelt, das wir Leben nennen. Ewig sehnen wir und, ewig zerstören wir. Die gute Bürgerlichkeit gestattet solche Geistedvenrrungen, wie sie in uns sind, Werner, nur dann, wenn sie sich stt die sogenanttte Natur versenken. Mgn läßt sogenannte Dichter zu und veriucht sogar selbst ein wenig das Anschwarmen von Baum und Wolke nach - zuerleben. Möbel erleben — das ist hirnverbrannt. Was der braue Bürger davon kennt, sind nur mehr oder weniger feine SSarieütoncw des Eigentumsgefühls. Uebctlagen wir die eitle jveube am Gegen - satz von Kultur und Natur dem wiesenduftenden Wandervogel. vermag zwischen einem Schrank, emem Weto, einer Tanne leine» wesentliches Unterschied heriuSzusinden." Er kam wieder an den Tisck und öffnete die dritte jslaiche. Eine Zeitlang tranken beide schweigend. Ihr Grist kämpfte gegen die Uebermacht von Dienstalltag und Wein und gewann dabei über- Er atmete Tannenditst al» sei Weihnachten. Hinter ihm schloß die einschnappende Tür leise daS Diesseits ab. Sie waren allein. Hansen stand mit seltsamem Lächeln am Tisck und sagte mit reizen - der Handbewegung: „Nehmen Sie bitte Platz, Herr Kamerad!" Er füllte schwingend die Gläser, setzte sich und sagte: „Stoßen wir zunächst darauf an, daß wir noch recht lange leben dürfen." Beim Anstößen zitterte Werners Hand. „Was haben Sie, Werner? Sie sind ja blaß?' „Verzeihung, Herr Leutnant, es klingt für einen Frontsoldaten vielleicht eigentümlich — mir ist, als sei in diesem Saum, in dieser Szene ~x der Tod." .Sie haben reckst. Ten Tod, der mich oder Sie treffen könnte, erwähnt man bclanntlicb als Soldat nicht mehr. Der Tod, den Sie spüren, gilt diesen Möbeln."" „Um Himmels Willen, selbst diese Kunstwerke sollen zerschlagen werden? Man kann doch zumindest abwarten, ob die Russen wirk- sich kommen. Dies Haus liegt doch nur 500 Meter von der neuen Stellung entfernt! Im letzten Augenblick kann man Feuer anlegen; die eigene Artillerie kann eS in jedem beliebigen Augenblick nieder- schicßen." „DaS sah sogar der Hauptmann ein. Aber erstens meinte er, daß uns dann das Bretterwerk verloren ginge und zweitens hat Major Rosengardt bereits geschrien, daß es die Russen in Moskau gehört haben, weil mit dem Abbruch noch nicht begonnen ist Feiern wir also Abschied von diesem Salon, Werner! Hier könnte man so nett die Friedensnachricht entgegennehmen und einem treuherzigen Steppenleutnant zntrinken. Wohlsein! Nehmen Sie bitte eine Zigarette." „Herr Leutnant, die Bahn nach Riga ist kaum 2 Kilometer ent - fernt. Lassen sich die Stücke wirklich nicht nach dorr überführen?" „Ja, Ja! Uebrigens kriegen Sie mal die Mannschaft dazu ber!" .Jevl klaut fe all die Utstür vor ccr Armeekonservenvilla tosam." Der Wein war gut und sie waren nicht an ihn gewohnt, wn leiser Rausch umfing sie bereits: aber wenn Werners Hand immer noch zitterte, so lag eS nickt nur am Wein. Ein tolle», süßes Grauen wuchs langsam in ihm! „Wissen Sie, Werner." f”*’- H-nscn fort, „mit Frauen haben Sie wohl noch nicht viel erlgbt Lassen Sie eS sich gesagt fern; Ein