Ur. 43 Dienstag, den 18. Februar 1934 38. Jahrgang M ..»«mhtntw (Hl# 6 e» 'chelnl rügltch einmal, nutzer Mn i. Retettaatn. etfU6#titei# iflt ?iMjoUr '\Äli Boldmark, Ou® durch b.Toft «ti BeikOen »teil« ircidlelbend Weba Illen: 8t6lanbftrafie 11 erster $to4 verantwortlicher Rebafteut: Baut Sngbebn. 9tlten«. Slnrefaen.Hnnabme: Re0ianbftra6c II, 1. Stock, vuchhanblung: Srbaelchotz. Buch brocke re 1.Ikontor: 8e6ianbftrafteil.erttcr$to4, frd H««, dom 9. 618 15. Februar 1924 9,70 ßolbmart " MuiklverkaufS-reiS 15 Pfeuuka «old. bm.mii« /*?$>«#♦ ' V tcntieUe 110wo(«) 17«oo (l) . II o ent 60011 (5 . ) 5Wb7tie2) «1 «66,7) 24 «62 (2) . Ill Meiningen 46 200 (3 , ) 32n58 (2) 63 500(7) 13 682(1) » IV Arnstadt 40 683 (8 , ) 5U 171 (4) 88 835(7) 21249(1) Ruf die Landesliste entfallen außerdem für die Socialdemokraten und Kommunisten ie ein Mandal, Ilir den Crlnungebunb zurrt Mandate, für die Bö.kischen ein Mandat. Abgegeben wmden insgesamt ^03 216 Stimmen. Davon ent. fallen auf die DTPD. 183'94 <15 Eitze >. KPD. 149 995 (12 Sitze), Oronungsbund 384 kuI (32 Sitze», Böttiscke 76 7 3 <6 Sitze), Freier Wtrttchaftsbund 8326 (0 Sitz), U Z p. 6196 (0 Sitz). D e 32 auf tue Liste des CibnungebunbeS gewählten bürger - lichen Abgeordneten »erteilen sich etwa mte folgt: 8 deutsche Volks- partdier (bisher 9), 5 Deutschnationale (bisher 4). 12 Landbünoler (bisher 10), 3 Demokraten, 2 Vertreter von Handwerk und Wirt - schaft und 2 Vertreter anderer Betuisstände. Es haben also wie die Sozialbemokraiie so auch D-ut'chnatio- niile. Landbündler und Volksvarlei Verluste erlitten, vö.ksiche und Kommunisten find die „Steges. Das Ringen um die Laftenvertcilung. 2!m Sonnabe d hatten »wischen der ReickSregierunz und je einem Vertreter der Retchstagsfrakiionen, mit Ausnahme bet Kommunisten, Besprechungen stetige- funden über die durch die dritte S t e u e r n o t o e r • Ordnung aufgeworfenen Steuerprobleme und vor allrm über die Frage der Auswertung von Folderungen. Diese Srratungtn wurden am Montag vormittag und nach - mittag in Qegenmart des Reichstinanz Ministers, des ReichSwirtschaftsministers und des Reichs, juftizministers tortq setzt, um vor Ablauf d?S Et mächtiguims- uesetzks eine Verständigung über die Bestimmungen der dritten Cteuernoweroronung zu erziel.». Die Aussicht dazu ist allerdings gering, weil bei den Parteien wenig Neigung befiehl, die Beiordnung im Sinne Der Regierung hmzuuehmen; ihr Be - streben geht otelmcbr dahin, «inen groben Lett Der Prooleme auf dem ordentlichen lAeietzgebungsmege durch den Reichstag zu erledigen. e Zu den Berhand'ungen der Regierung mit den Par'eien über die 8. S"uernoiverorb. ung erfuhren mir au« dem RemStaq: Es bandelt sich dabei um die Fonsetzung des Versuchs, fenzustellen, ob sich im R ichstig eine rett inuitgeänDernöe Zweim ittelmehrheit für die Regelung der Aukwertum-frage «nieten IfiRt. Sofern dnS der iraO sein sollte, will di« Regierung tt.efen Weg desckre 'en. Die Verhandlungen be8 Ausschusses zogen sich Den gamen Lug über hin. Sie ergaben zwar in einer Reihe von »ragen eine An- Näherung der Meinungen, in de r beiden wichtigsten fragen tedoch, der Aöhe der Au wertung der ericn en Eckiuloen und der Frage der Au wertung der Aniecken der öffentlichen Körperschaften war eine Uebereinstimmung nicht zu erzielen. \ In. später Abendstunde begannen die Erörterungen über die 9Rte:fteecr. Bot diesen Erörterungen handelt eo sich um die Frage, ob die bürgerlichen Parteien un) die Reichsregierung sich damit eintrrriienbrn erf arm. dah die Mictsteucr durch Zuschläge zur DcrmögenSstcucr ersetzt w.rd. Don dieser Entscheidung dürfte auch die er.bgüUige Stellung - nahme der sozialdemokratischen Fraktion abhängen. veutfike Eachversiäaü'ge vor Sem Komitee. Dor dem WährungSauSschutz der Sachver» ständigenkomMission legte nm Montag vormittag der erste Vorsitzende des Reicksaussck ttses der deutschen Landwiidckaft Freiherr v. Wangenheim die finansielle Lage der deutschen Landwirtschaft dar und führte dabei aus. daß die Kreditfähigkeit der deutschen Lanswtrtsch ist durch die ungeheuren rteuer belastungen. durch daS enorm erhöhte Risiio des Betriebes und die sinlenden Reinerträne außerordentlich gehr ten fei. eim Nachmittag gab a!S Bertretcr der deutschen Gewerk- schaitcu Grahmann vom ADGB. dem Ausschuß ein Bild der Lage der deutschen Arbeiterschaft. • Die beiden Le.chvcrständigeuausschüffe werben, wie SPD. aus Pan- me-det, dort am nächsten Montag zu einer Sitzung zu- fammenircten, um mit dem Präsidenten der Re.chsbank D Schacht die Beratungen über die Errichtung einer ÄoldeniisfionSbank fori- zuseyen. Ta stand Vorsteher Weifee gemächlich auf. schnitzte in der Küche einen Span uns sicckre ihn in Den EinwursSspal: deS Automaten. Die Lofegarben.eure : tchlen, und kaum hatte sich Weifee gesetzt, da tret einer heran, ten Lt an h.rauszuziehen. Weifee erhob sich, fafete die Hand, die sich nach :em vclzcken ausstreckte, und sagte lächelnd und gemütlich: „Tu, da» meinst Du doch nicht im Ernste" ,^,ch spll 'ür me n bei? n'cht hin können, was ick will?' „Al>er natürlich. Nur: Tas üf-tiefe hört auf." Ter andere wollte feine Hand aus "er des Vorsteher» reifeen. Der aber hielt fest. „Set doch blufe vernünftig." Die Lafegrabenleare rückten unruhig auf Den Sitzen hin und wieder „Sufeettgct Tu bist Der Win. istas hat Der Vorsteher hier zu sagen? Verzehrrn wir ie.it iSJciDlf Stife >.gutl" r'L'jr küfeengut war ti-r>chwund»n. .Zrrsteher." sagte Hansen ruhig, »iafe ’ii. Ta» ist un8 nicht gut genug. Lore, zahien." Tie Ständigen lack ten, und als die Bauern in die Nacht hin- ausschrrtten, jauchzte, schrie, pfiff das Musikwerk hinter ihnen Drein. Vorsteher Weifee war ein guter Schauspieler. Ei hatte seinen Abgang glänzend in Lzene gesetzt, war rulige, schlickte Biederkeit gewesen, als ihm die Bauern zusetzten, reichte ihnen beim Äus- einanDergehen die Hand und wehrte alle bedauernden Worte ab. AIS er aber unter dem glitzernden Sternenhimmel an seiner Haus - tür stand, den Blick aus das Schulzenschild gerichtet, da zuckte es um seinen Mund. Wie war doch der Traum gewesen? Ter Aibin und er nebeneinander, vorweg die Musik, daraus der Gemeinde- diener. daS Holzschild tragend, hinterher die Vertreter, und dann an der Kapellentür ein Aufenthalt. Pack, poch da flatterte der Kuckuck. Lust und Tanz in der Kapelle. Albin Weifee Vorsteher und Kapellenwirt. _ Der Alte strick über die Stirn, sah lange auf die .stapelle hinab und trat inS Haus. Sein Weib, die auf ihn gewartet, wollte mit ihm schwazen. Er fertigte sie kurz ab. Weifee fast bi» über Mitternacht hinan? an seinem Tische., - — Am andern Vormittage hatte er eine zornige Auseinandersetzung mit Adam Küfeengut. Der erschrak. ..Vorsteher, oieUeickt kann man da» machen, dafe da» Werk nicht spielt. Wenn ick da das Rädchen herauSnehme." „Her damit." Weifee steckte es ui die Tafchc. Hansen ging draufeen vorüber. .He, Hansen," rief ihn Weifee, .trink ein», Tu versäumst heute nicht»." Hansen trat ein. .Tast blofe dar Tmg nicht wieder schrettl" .Ta» hat auKgestrien, sagte Wetfee. Sie fafecn in dem bequemen Sofa. .Süfeengut," sagte der Retchnungssuhrer, .es konnte gemütlich bei Dir sein, aber wenn die Lafegrabenl eute allewege bei Dir sind, dann ist da» für die Bauern sc eine Sache." .Ick mufe leben, RecknungSführer." .Ta» mufe er, Hansen," begann der Vorsteher, .aber warum soll er eS nickt von den Bauern können? Hansen, ich brauche vor Dir kein Blatt vor den Mund zu nehmen. — Spann’ Tich mit bot. Wir wollen den Karren schieben." .Mutter Ko.'be hat mir nichts getan, Schulze, aber ich habe ihr auch nicht» zu danken. Wenn Dir denn durckau» io viel dran liegt, dafe ich meine paar Glas bei dem Süfeengut trinke, da» lüfet sich macken." „Es ist blofe um da? Ansehen, Hansen. So langsam finden sich dann auch die andern ein." — Süfeengut hatte sich in den nächsten Wochen tatsächlich nickt zu beklagen. kamen mehr Bauern als sonst, teil» weil^der Vor - steher Gelegenheit nahm. Dahin aufzufordern, teil» weil, Hansen ab und zu ein Wort eintegte. Tie Kapelle begann zu verein'amen. — Tcr Kuckuck war von WeifeeS MohiibauSwand verschwunden. Ganz fang- und klanglos war er davongei.ogcn und hing nun an Werner? Hause. Das lag doch droben an der^Lehne, reckt» der Torffirafee, auf derselben Seite, auf der Adam Süfeengut» lustiger Mann sein vergnügtes Dasein lebte, und an der auch die Försterei stand. „ E» war ein stürmischer Tag Mitte März, al» Lehrer Wagner zu Vorsteher Werner hinaufging. Ter hatte da» Aufgebot Frieda Wagner» und Albin WeifeeS empfangen, und der Lehrer bat den neuen Schulzen, nickt darüber zu spreehen. -Tu i.j auch nicht," sagte Werner. -Zu uni verläuft sich w leicht kein Neugieriger. D.'einen Leuten will ich sagen, dafe sie den Mund halten, Fremde hake tch nickt im Hause. So kann'» wo dl gehen. — ES tut mir leid, dafe Sie so viel Verdrufe haben, wo dock alle» so gut in Ordnung sein könn le." DaS Aufgebot hing seine vier Wochen in Schneegestöber und Regen. Werner Halle den AuShängekasten ziemlich wett abseils der der Skandal vvn Washington. Das Verhalten des deutschen Botschafters tn Washington anläßlich des Todes bei ehemaligen Präsidenten Wilson ist noch immer nicht geklärt; denn die ofsizicse Wolff-Depesche, die wir gestern veröffentlichten, hat wohl niemand überzeugt. Selbst wenn formell keine Ver - letzung der internationalen Courtoisi« erfolgt ist, so war die Wirkung des zwiespältigen Verhaltens praktisch die denk - bar ungünstigste. Wir möchten heute zu dieser Angelegen- heit noch dem früheren hessischen Kultusminister Dr. Reinhard Strecker das Wort geben, der die Haltung des deutschen Botschafters in den Vereinigten Staaten selbst zu beobachten Gelegenheit hatte. Dr. Strecker weist zunächst auf die außenpolitischen Folgen dieser neuesten Taktlosigkeit hin. Man sehr cn dem Vorfall in Washington, wie viel die republikanische Re - gierung bislzer versäumt habe, weil sie nicht, was in älteren Republiken Selbstverständlichkeit ist, den Geist ihrer aus - wärtigen Vertretungen mit dem Geist der heimischen Ver- fastung und Politik in Uebereinstimmung gebracht habe. Er fährt bann fort: Seiten» ber amerikanischen Regierung wurde die feierliche offizielle Ehrung WilsonS beschlossen. Tamtt war bie Haltung aller auSlnnbiiAen Vertretungen in Washington gegeben. Erfüllte bie beutfdje Botschaft korrekterweiie die gebote - nen HöflichkeitSsormen, so hätte da» nach keiner Seite hin zu irgendwelchen besonderen Bemerkungen Anlafe gegeben. In der ganzen Welt weife jedermann, was von HöfnchkeitSbezeugungen zu halten ist. ES kann dabei nicht immer im einzelnen nach be - sonderen individuellen Stimmungen gefragt werden, am wenigsten tn der Diplomatie. Da» amerikanische Volk stand dem verstorbenen und nach dem Kriege nicht wiedergewühlten Präsidenten selbst kritisch genug gegenüber. Die Ehrung galt viel weniger feiner Person al? dem amerikanischen Staat. Und wenn sich Deutschland an der offiziellen Ehrung nicht be - teiligte beziehungsweise erst nicht zu beteiligen gedachte, und bann nachher in schwächlicher Weise noch wenigsteii» eine halbe Beteili - gung beschlafe, so cmpfindetdaSder Amerikaner nicht al» eine unfreudliche Kundgebung gegenüber ber Person WilsonS, sondern gegenüber dem Sternenbanner, und wer bie amerikanische Psyche auch nur einigermafeen kennengelernt hat, weife, wie sensibel sie in bieser Beziehung ist. Am allerwenigsten dürfte gerade Deutsch - land in einem solchen stalle ben der allgemeinen Siegel internatio - naler Höflichkeit abweichen. Alle seine Schritte werden doch auch heute nech viel zu sehr unter die Lupe einer misstrauischen und oft genug auch mißgünstigen Kritik genommen. Wir sind in bet Lage, hoppelt vorsichtig sein zu müssen, statt besten benehmen wir nnS mit womöglich ncck grösserer Ungeschicklichkeit al» vor dem Kriege. In dieser Hinsicht pafet der Washingtoner Skandal nur allzu gut zu den tagtäglichen Unvorsichtigkeiten, die seitens unserer Militärs und Militaristen in der Heimat begangen werden. Ueberraschen konnte freilich da» Verhalten der deutschen Bot. schäft jemanden, ber die politischen Verhältnisse drüben auk eigener Anschauung kennen gelernt hat, nicht. Habe ich doch während meiner zehnmonat gen Reise durch bie Vereinigten Staaten nie - mals irgendein Eintreten der Botschaft für die Interessen der deutschen Republik als solcher wahrgenommen. Die Weimarer Verfastung war weder in deutsch-amerikanischen noch in andern amerikanischen Streifen bekannt, stür ihre Verbreitung geschah nichts. Dagegen habe ich meinerseits die starke werbende Krafl der stdeen dieser Verfassung bei all meinen Vorträgen erproben können, namentlich auch in englisch sprechenden Kreisen, wo ich mich auf die vorzügliche Ausgabe der amerikanischen striedenS- gesellschoft stutzen konnte. Wie gut hätte eS sich gemacht, wenn bei den grofeen internationalen Kongressen gegen den Alkoho- likmuS in Torrento und für Erziehungsreform in San Franzisko die deutsche Politik für offizielle Vertretung gesorgt und bie schwarz-rot-goldene Fahne gezeigt hätte, die gerade in Amerika bie Anknüpfung an für un? überaus günstige Traditionen be - deuten. Ter Name von Karl Schurz und bie Einwanderer bon 18s8 werden noch heute im amerikanischen Geschichtsunterricht in allen Schulen in ehrenvollster Weise erwähnt. Dagegen machte eS mich stutzig, den derzeitigen Botschafter gerade in den Kreisen ber „Neuen Zeit", Chicago, alS persona gratissima behandelt zu sehen, deren Gehässigkeit gegen di« deutsche Republik wohl am besten durch folgendes gekennzeichnet wird: Angeblich ein deut - scher Universitätkprofestor schrieb in dem genannten Blatt, bnfe, wenn die Franzosen von Dr. Wirth 20000 Mädchen für ihre Armeebordelle fordern würden, nach Untersuchung durch fran - zösische Aerzte und Begutachtung von «enegalnegern auch diese Leistung nach schwächlichem Protest geschehen würbe. Es wäre intcrestant zu erfahren, waS bie offiziellen Vertreter der deutsche!' Plepub.it gegen derartige Gemeinheiten wohl unternommen haben? stür einen Redner aus Deutschland, der in seinen Vorträgen den Sozialismus als ein undeutfcheS Gewächs bezeichnete, daS man nach dem Beispiel der bayrischen Lrdnungszelle überwinden müsse, wurden offizielle Empfänge angeregt. Ein anderer Redner atiS Deutschland sprach über kommende Seeschlachten und Wiederauf bau ber deutschen Flotte und lieferte dadurch Herrn Clemenceau und der französischen Propaganda freudigst auSgenutzteS Material, um den Ameri.'anern immer wieder den deutschen Militarismus vor Augen zu führen. ES erfolgte keinerlei Gegenwirkung. Da - gegen erfuhr ich, dafe beispielsweise in Chicago vor meinen Vor - trägen gewarnt wurde. Vor allem wohl deshalb, weil ich die Sckuldlüge nicht in dem Stile bekämpfte, wie es die nationa - listischen Herrschaften belieben. Ta will man nämlich eine reft lose Mvrenwäsche allen Altenveröffentlichungen zum Trotz auch an der alten kaiserlichen Regierung vornehmen, womit man im AuSIaude niemals Erfolg haben wirb. Dagegen ist ei nicht schwer, den Ausländer davon zu überzeugen, dafe erstens einmal diese alte Regierung immerhin nicht die alleinige Schuld am Kriege trägt, und bann, wa» die Hauptsack)« ist, bnfe jedenfalls das deut - sche Volk al» solche» sich den Krieg ebensowenig gewünscht bat. wie irgendein andere». MLWlLiii Tür angeschkönen. Wer ging dahin, um neugierig zu sein? Ick und al» hernach in den letzten acht Tagen scksiin Wetter einletzte, do drängte Ackern und Säen so ungestüm, dafe auch in ber Zeit fein Neugieriger nach dem AuShang schaute. Eine» Tage» war Frieda Wagner fort au» Hilgendorst Lehrer Wagner nahm Drei Tage Urlaub, kehrte mit seiner Dorothea zurück in da» stille Hau», fafe neben ihr auf dem Sofa und sagte: »Wenn nicht alle» verquer geht, dann find sie gut aufgehoben. Der Albin bat, weife @ott, schon etliche graue Haare. DaS Zerwürfnis mit seinen Leuten nimmt ihn mit, aber er wird fertig. Die zwei haben sich ein warme» Nest gebaut. — Nun bin ick glücklich ein alter Mann. Unsere jungen Jahre waren schön, Mutter. Mir sind oft luftig gewesen und haben viel gearbeitet. Am schönsten war «». ai? bie Kinder alle um den Tisch s atzen. Nun mufe man fick so «achte auf bie Enkel freuen. Die Jungen sind zu weit :rtg, aber Frieda motte ich wohl ziehen, wenn ich hier einmal abdanke. Jck> mufe jetzt oft an den alten Jeremia» Schumann denken der bor zehn Jahren gestorben ist. Ter Maiin war über Die neunzig hin - an». und al» ich da» letztemal bei ihm fftfe, sagte er, eS sei tbm gerade, al» wäre er über Die Stube gelaufen, wenn er letzt zurück - blicke. Ist wirklich so, Mutter. Ta» einzige, das Sinn bat, ist, dafe man einander beisteht unD einander da» Leben leicht macht und sich vorwärts hilft. Und rote wcmg geschieht eSl Ich bin neugierig, cb die Menschen einmal ander» werden." Albin Weifee hatte dem Vater seine Verheiratung ongezeigt. Der hatte den Brief wortlos seiner Frau zugesckoben, und al» bie (ich ereiferte, hotte er ihr da» Wort abgeichnitten. -Red' nicht. Wir sind fertig mit ihm." $5 mar so an die acht Tage nach Vater Wagner» Rückkehr ausi Bärwalde. Ta klopfte ihn seine Frau au» dem Schulzimmer. Sie kam au» dem Torfe und brachte eine so ungeheuerliche Neuigkeit, dafe sie die Pause nicht ahtrarten konnie. ..Hermann," drängte sie, -da» mufe ich Dir sagen. Denk' blofe: Gestern abend ist eS bei dem Süfeengut zu einer Schlägerei ge kommen zwischen den Bauern und den Scfegrabcnleuten. Die @rabenleu4e hoben gestichelt, der junge Hansen ist aufgefahren, einer hat ein Bicrgla» nach ihm geworfen und bat den Haugut ge - troffen. Da ist'» loJgcgangen. Zwei sollen übel zugerichte: worden fein. Einer ist dem Hcn'en seiner, der anderx ist von der Bärleite. Süfeengut soll auch allerlei »oDongctragen haben. Was sagst Der