Hamburger Echo 'ctCt G£tiO erfchcittt tüdtich einrnnl. mifior hott 9 ^doiof^»Ott _ Preis 10 4 ' »«s ©Ottibuefl« Gd>o erscheint täglich einmal, außer den 2. Feiertagen. Beaugoyecie: Monatlich 2,00 Ml., ohne .Lachen links' 2,25 Mk. ttniiigenprell« verstehen stch in Reichsmark: die 13 gespalten« Nan» pareillezeilc 10 Pi. Privat« Famtlienanzeigen 25 Pf. St«n«n« anqeboi« ttO Pf. Stellengeinch« 25 Pf. «I«in« Anzeige» bi« 9 Zeilen bk Zelle 25 Pf., 10 bi« 15 Zellen di« Zelle 30 Pf. «ektamezeil« 3 Alk. Anzeigen müssen im Vorau« oder sofort bezahlt werden. Fehlandstr.il iFernspr.: Elbe ISSio, tzochpar«. (bis 7 Ahr abends für de» folgend«» Lag), in d«n Filialen (bl« 3 Uhr und in allen Annoncenbureau«. Platz- und Datenvorschriften unverbindlich. Wöchentlich 0,70 Mk., ohn« »Lachen links' 0,55 Mk, für Abholer 0,05 M'., ohne .Lachen link«» 0,50 Mk. Auch durch die Post zu beziehen. Redaktion: Fehiandstraße 11, erster Stock. Fernsprecher: Elbe 1691 und 1693. Verantwortlicher Redakteur: goljonnee Reitze, ©aminreg. Buchhandlung: Fehlandstraße 11, Erdgeschoß. Fernsprecher: Elbe 1692. Buchdruckereikontor: Fehlandstr. 11, I. Stock. Fernspr.: Elbe 6620 u. 6621. Hamburg MtomierDoltzsblatt Gegründet 1875 Plummer 192 Mittwoeh, 14. Juli 1926 52. Iuhrgung Ieutsche Milttürorganisation. (kutentefordcrungen. / Berliner Winkelzüge. WTB. B e r l in, 13. Juli. Die Note der Botschafterlonferenz, . . die ^Befugnisse des Chefs Der Heeresleitung weiter begrenzen will, besagt, daß zwar formell s e e ck t nicht mehr Oberbefehlshaber sei, daß er aber tatsächlich den Oberbefehl führe. Wie der Presse hierzu mitgeteilt wird, führe tatsächlich der Reichspräsident den Oberbefehl. Ihm Merstellr ist der Reichs- wehrminister. Jeeckt ist seines Amtes als Chef der Heeresleitung entkleidet, wie bereits in dem früheren Notenwechsel zum Ausdruck gebracht worden ist. Tie Interalliierte Kontrollkommission hat jetzt gefordert, den Posten eines deutschen Generalissimus zu schaffen und diesen einem der beiden Grupenbefehlshaber zu übertragen. • Mit harmlosem Gesicht verabreicht Berlin der Oeffentlichikeit diesen Hieb aufs Auge; dasselbe Berlin, das auf dieselbe Art einen Tag vorher behauptet hatte, von General Walch, aber nicht von der Botschafterkonferenz seien, und zwar am 2. und 3. Juli, Noten eingegangen. Wer besitzt die Dreistigkeit zu einer derartigen Beschwindelung der deutschen Oeffentlichkeit! Wenigstens mit einigem Verstand sollte gelogen werden; es ist doch im höchsten Maße blamabel, von einem Tag zum andern sich selbst der Lüge zu überführen. Ein ganzes Lügensystem zeigt sich, seinen Kern suche man in Geßlers Reich. Seit einigen Tagen haben rechtsstehende Blätter in Depeschen, die angeblich aus Paris und Brüssel kamen, Angaben über den Inhalt der Noten gebracht. Jetzt stellt sich als Ursprungs - ort Der Depeschen Berlin heraus. Die Noten haben sechs Tage im Wehrmini st erium gelegen, ehe sie dem Reichskanzler bzw. dem Auswärtigen Amt zugeleitet wurden. In der Zeit wurde die Rechtspresse mit Berichten versorgt, in denen es hieß, die Noten des Generals Walch seien die direkte Folge der ständigen Hinweise der deutschen Linkspresse auf illegale Organisationen und Bewaff - nungen in Deutschland. Man erhält den Eindruck, daß höhere Offiziere des Wehr - ministeriums, die offenbar noch nicht verschmerzen können, daß die Schwarze Reichswehr ihnen zerschlagen wurde, Politik gegen Stresemann betreiben. Wann endlich wird in Geßlers Reich aufgeräumt werden? Erste Voraussetzung dazu ist allerdings der Verzicht auf illegale bewaffnete Organisationen. Kein Mensch wird der Reichsregierung glauben, daß sie die Entwaffnungsbedingungen ehrlich erfüllt hat, solange Deutschland von bewaffneten Geheimorganisationen starrt, zu denen auch heute noch die Reichswehr Verbindungen unterhält. * Legale Feme. Der Schriftsteller Leo Sania wurde vor einiger Zeit von der Liaaisanwallschaft aufgefordert, anzugeben, auf welche Gewähr?, männer sich seine Angaben in seinem Buche „Gewehre auf Reisen", in Dem er Waffen schiebungenaufdeckte, stützen. Sania hatte diese Aufforderung unter Hinweis auf das Pressegesetz abgelehnt. Nunmehr ist Sania vom Gericht aufgefordert, sich am 16. Juli zum Antritt einer IGtägigen Haft zu melden. Die Haft soll eventuell bis zur Beendigung des Verfahrens verlängert werden. Sie ist verhängt wegen Zeugnisverweigerung. Also wer gesetzwidrige Waffenschiebungen aufdeckt, gilt als Schädling. Aber damit wird der Entente der triftigste Grund zum Mißtrauen und zu neuen Noten geliefert. Soesch bei Briand. SPD. Paris, 14. Juli. Der französische Ministerpräsident und Außenminister Briand hat am Dienstag den deutschen Bot- sebafter von Hoesch empfangen. Die Besprechung bezog sich nach den Meldungen der Pariser Morgenpresse auf Fragen der Ent- waffnung und auf die Noten, die die Botschafterkonferenz bezw. die Militärkontrollkommission in den letzten Tagen der Reichsregie - rung hat zugehen lassen. Dem Petit Parisien zufolge hat von Hoesch Briand gegenüber den Wunsch der Reichsregierung nach Herab - setzung der Truppenbestände in den Rheinlanden Ausdruck gegeben. Die Caillaux nahestehende Volonte bringt den Besuch von Hoesch mit einer angeblich zwischen Berlin und Süßten seit kurzem schwebenden „finanziellen Besprechung" in Zusammen- hang, die nach dem Blatt „eine interessante Entwicklung nehmen könnte". Badische Kirchenwahlen. Nach dem vorläufigen Endergebnis, das sich nicht mehr wesentlich ändern dürfte, erhälf Der Volksküchen- bund religiöser Sozialisten 8 Sitze in der Sandessynode. Dies er - gibt beim Zusammengehen mit Den Liberalen nicht dü Mehrheit, wie es nach den ersten Ergebnissen schien. Vorher hatte die Linke keinen einzigen Sih. Ist Ären in Wim. WTB. Schanghai, 13. Juli. Die Kämpfe, die in der Nachbarschaft des Nankaupasses und in Nordschansi zwischen alliierten Streitkräften und Kuomintschuntruppen stattfinden, werden fortgesetzt, ohne daß bisher eine Entscheidung herbeigeführt werden konnte. In Schanghai verspätet eingetroffene Berichte besagen weiter, daß im Westen der Provinz Schensi, wo W u - peifn und die Kuonmintschuntruppen um den Besitz der bisher von den Kuomintschuntruppen erfolgreich verteidigten Hauptstadt Hsianfu kämpfen, der Bürgerkrieg wütet. Weitere Kämpfe werden aus Hunan gemeldet, wo gut ausgerüstete rote Truppen aus Kanton mit russischen Ratgebern General Tangsengtschi starke Hilfe geleistet haben. Dieser hat den Armeeführer Wupeifus, General Delkaischin, aus der Provinzhauptstadt Tschangscha ver - trieben. Es werden Maßnahmen getroffen, um ein Vorrücken der roten Truvpen nach Hankau zu verhindern. Mulursttst in Cmnrna. Im Smyrnaer Komplotiprozeß gegen eine Reihe bekannter politischer Führer wegen Attentatsversuchs gegen die jetzige Re - gierung wurde am Dienstag das Urteil gefällt. 13 der An - geklagten wurden zum Tode verurteilt, darunter der frühere jungiürkische Minister S ch u k r i, 5 Abgeordnete Der Opposition und 6 Leute, die für die Tat gedungen waren. In Abwesenheit wurde der Jungtürke Kemal verurteilt. Die 13 Hinrichtungen werden wahrscheinlich schon im Saufe des Mittwochs erfolgen. Die Ueberschwemmungsschäden in Preußen werden allein für die Sandwirtschaft auf 100 Millionen Mark geschätzt. Für die erste Hilfe hat Preußen 3 Millionen zur Verfügung gestellt. Im Saufe dieser Woche werden von der StaatSregierung voraus - sichtlich weitere 3 Millionen flüssig gemacht werden. Mit dieser ersten finanziellen Hilfe will man der Verschleuderung von Vieh vorbeugen, die notwendigen Deichausbesserungen vornehmen und Futter für das Vieh beschaffen. ManMmrmn und SatricfenW. Frankreichs FmanMeln. Entgegen bet Ankündigung wurde das französisch-englische Schuldenabkommen noch nicht veröffentlicht, die gestern vom SPD. aus Paris berichteten Angaben werden jedoch als zu - treffend bestätigt. Bekannt wird noch, daß das Goldguthaben der Bank von Frankreich in Bonbon mit 2 Millionen Pfunb Sterling sofort vom englischen Schatzamt übernommen wird. Frankreich gesteht Englands Untertanen, die in Frankreich leben, dieselben Ersatzansprüche für Kriegsschäden zu, wie französischen Untertanen. Die Sicherheits- und Transferklauselii, die Caillaux verlangte, sind nicht in das Abkommen selbst ausgenommen, son - dern in Privatbriefen Churchills, die als Annexen dem Abkommen Beigefügt sind; eine größere als moralische Bedeutung ist ihnen nicht beizuhegen. C h u r chi l l sagte dazu im Unterlaufe, auch in dem neüen Abkommen habe England an dem Standpuntt fest- gehalten, daß Frankreichs Sei st ungen auf feiner eigenen Kraft beruhen müßten. Jedoch habe sich die eng - lische Regierung bereiterklärt, durch Briefaustausch festzulegen, daß eine Aenderung des vorgesehenen Zahlungsplanes in Erwägung gezogen werden könnte, für den Fall, daß Deutschland nicht zahlungsfähig bleiben sollte. Das Abkommen selbst bedeute für Frankreich eine Schuldenkürzung um 60%. Caillaux Erfolg ist also sehr mager. In Amerika scheint man jedoch zu wittern, daß das französisch-englische Abkommen den Beginn einer gemeinsamen Front der alliierten Schuldner- stauten gegen den gemeinsamen Gläubiger Amerika darstellt. Rasch will Mellon sich auf den Weg nach Europa machen, offiziell heißt es, er wolle zu seiner Erholung nach Rom gehen. Aber Rom ist in dieser Sommerzeit kein Erholungsort. Ver - mutlich will Mellon, der auch Sondon berühren wird, verhüten, daß Italien mit Frankreich und England sich zur Forderung von Nachlässen gegen Amerika verbünden. * Verhandlungen mit Washington. SPD. Paris, 14. Juli. Im Namen der sozialistischen Kammerfraktion hat Auriol einen Antrag in der Kummer ein» gebrucht, in dem die Regierung ersucht wird, die Washingtoner Verhandlungen von neuem aufzunehmen, um dem amerikanisch - französischen Schuldenabkommen eine Transferklausel beizufügen. Das Journal glaubt zu wissen, daß diese Verhandlungen mit Washington bereits im Gange seien und daß die Transferklausel in dem Schuldenabkommen mit England in zwei Briefen formuliert werden wird, die dem abschließenden Ab - kommen als Anhang beigegeben werden. WM Feier des 14.