HamvuraerEcho $05 ^w6^e<«e<»o ettodni Mgtte einmal, auftee bot 2. Feiertagen. Äfif M J^Ttl Z J 4 * 4a 4 4 4 4 «rnzdAernpeds. »erstehen li« in «eich-madi die 13 gespaltene «en. Monatlich Wk., ahne .Lachen IKU. L.L» Mk. AA, A. A **^8rF flA JwftiKg M. pardUejeUe 10 Pt Trieate Famtiier.anjdgen 25 W .iteDen. ®ä«enHi« O.»O ®L, Itn« 0,55JBL, fut «U^ler IlH OhI rO 9 E ITbIrI «$1? Mfll S «gebot« 30 W «kellengd.che 25 -v! ilte,ne Anzeigen bi, 9 Zeilen N.VSWk., ohne Lachen link» 0,50 «L Auch durch di- Dost zu beziehen. 4s9a 111 B M 9 LBla .11 1 BJ M E jPJl BT M i‘ DH U«K» äw 8 »E B ■ die Zelle 25 D!. 10 di. l- Zeile» die Zelle 30 DL «ettamezeile 5 ML xedaktiont Fehlandstrabe 11, erster Stock. Fernsprecher: Lide 1691un» 1893. ^»WWW*Sr V '* * *•*«*■■*•» Anzeigen müfien im Vorau, »der sofort bezahlt »erden. Verantwortlicher Redalteur: v«»»l fHu^ta^n, Uttona. ^Br 1R7C Sto»dgat»annat»tne Fehlandstr. 11 igernfpea albe 16M), tzochparll (bi. Mchh-ndlungt Fehlandstratze 11, Lrdgeschob. 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Bekanntlich ist der gegenwärtige Stand der Gesetzgebung so, daß Klein - kaliberwaffen so ziemlich von jedem geführt werden dürfen, der dazu Lust und Geld hat; von der so geschaffenen Möglich - keit, sich für den Bürgerkrieg zu rüsten, haben die schwarz-weiß-roten Verbände aller Art den um - fangreichsten Gebrauch gemacht, und auch, wo die Putschver- bände verboten worden sind, wie zum Beispiel in Preußen, kann man es nach den gesetzlichen Bestimmungen kaum hindern, daß die einzelnen Mitglieder der aufgelösten Verbände sich auch weiterhin Kleinkaliberwaffen besorgen. So ist alles, was im Bürgertum rechts steht, bisandieZähnebewaff- net, während die verfassungstreue Bevölke - rung wehrlos ist. Trotzdem dieser Zustand schon lange besteht und in der Presie immer wieder zur Sprache gebracht worden ist, fand die Regierung bisher niemals einen Anlaß, dem Uebel abzuhelfen. Nun mit einem Mal soll eingegriffen werden. Nachdem die Reichsregierung den Bürgerkriegsvorbereitun - gen solange untätig zugesehen hat, ist es auffällig, daß sie nun plötzlich eingesehen haben soll, daß es so nicht weiter ginge. Sollten es wirklich die altgewohnten Rüstungen der Rechts - putschisten sein, die ihr auf die Nerven fallen? Oder fürchtet sie, es könnten auch die Kreise der verfassungstreuen Arbeiter - schaft auf den Gedanken kommen, Kleinkaliber„sport" zu trei - ben? Das Reichsbanner hat zwar eine Bewaffnung seiner Mitglieder abgelehnt, aber den einzelnen Kameraden gestattet, einzeln oder gruppenweise sich Kleinkaliberwaffen zu beschaffen. Von dieser Erlaubnis ist bisher wenig Gebrauch gemacht worden, aber die Zahl der Kleinkaliberschützen in den Reihen der verfaffungstreuen Arbeiterschaft ist immerhin im Zunehmen. Das Kleinkalibermonopol der Schwarz-Weiß- Roten ist also in Gefahr, durchbrochen zu werden. Das ist offenbar das Stichwort für die Reichsregierung, mit einem Gesetzentwurf auf dem Plan zu erscheinen. Unwillkürlich fragen wir uns: soll dasGesetz den Kleinkaliberunfug beseitigen ober nur die lästigen Eindringlinge fcrnhalten? Soll es dem Waffentragen überhaupt ein Ende machen oder soll es nur die BMüffnung der Republikaner verhindern? Was man über den Jnlzalt des Entwurfs hört, muß mehr als bedenklich stimmen. Das Naturgegebene wäre ein glattes Verbot aller Kleinkaliberwaffen. Ausnahmen — etwa für Jäger oder Einwohner abgelegener Gehöfte — müßten der staatlichen Genehmigung für jeden einzelnen Fall bedürfen, die nur ganz selten und nach genauer Prüfung erteilt werden dürfte. Jeder unbefugte Waffenbesitz müßte mit strengen Strafen bedroht werden. Aber nichts Derartiges wird beab - sichtigt. Nur „politischen Vereinen" soll verboten werden, sich zu bewaffnen. Das ist für die Rechte bedeutungslos, denn ihre Vereine behaupten ja samt und sonders, „unpolitisch" zu sein. Und „national" oder „vaterländisch", das ist doch etwas ganz Unpolitisches. Dafür wird das Reichsbanner und jeder Arbeiterverein von unseren deutschnationalen Gerichten natür - lich als politisch angesehen werden. Und dann soll auch den „unpolitischen" Vereinen nur gestattet sein, auf je 20 — oder 30 — Mitglieder ein Gewehr zu besitzen. Die einzelnen Mitglieder selbst dürfen für ihr eigenes Geld — oder das Geld von Hugenberg — natürlich so viele Gewehre kaufen wie sie mögen. Ueber diese Zwirnsfäden wird kein einziger Rechtsputschist stolpern. Aber der Arbeiterschaft, von der man annimmt, daß die Anschaffung der recht teueren Kleinkalcher- geiuehre nur auf Vereinskosten erfolgen kann, wird die Be - waffnung erschwert. Dazu kommt, da bei der Buchführung der Rechtsvereine natürlich jede Kontrolle darüber unmöglich ist, ob die vorhandenen Gewehre dem Verein oder den Mit- gliedem gehören. Ein radikales Verbot des Kleinkaliberschießens in jeder Form wäre eine Tat — ein Gesetz, das auf eine Reglemen - tierung der Kleinkaliberschießerei hinausläuft, ist zwecklos und schädlich. Es wird nie gegen Rechtsputschisten, immer nur gegen die Schützer der Verfaffung angewandt werden — dafür werden schon die Gerichte sorgen, denen das Gesetz Handhaben genug gibt, wenn es nach den Absichten des Reichsinnenmini - steriums ginge. Man erinnert sich, daß Reichsinnenminister Külz sein Ministerdasein den bayrischen Monarchisten verdankt, die durch ihr Ultimatum die Ersetzung des aufrechten Demokraten Koch durch den Auchdemokraten Külz erzwangen. Man muß Herrn Külz zugestehen, daß er die Tugend der Dankbarkeit in hohem Maße bewiesen hat: Er hat die verfassungswidrige FlaggenverordnungLuthers energisch verteidigt; er hat sich für das Verbot des Potemkinfilmes ein - gesetzt, und nun sorgt er auch für das Wohl der Klein - kaliberschützen. Republikanischs Redensarten können an dieser Beurteilung nichts ändern. Die Taten des Reichs- innenministers, der für die gesetzliche Regelung der Klein ¬ kaliberfrage ressortmäßig verantwortllch ist, rechtfertigen von vornherein die schlimmsten Befürchtungen. Sie scheinen sich zu bewahrheiten. Auch bei den anderen Vorlagen, die im Ressort des Herrn Külz in Vorbereitung sind, — bei dem Ausführungsgesetz zum Artikel 48 der Reichsverfassung und bei der Wahlreform — scheint die Neigung zu bestehen, durch Schmälerung der Rechte des Reichstags und Hinaussetzung des Wahlalters ein - seitig den Wünschen der Teutschnationalen Rechnung zu tragen. Wenn das Reichskabinett Herrn Külz folgt und auch in der Kleinkaliberfrage die wahrhaft republikanische Lösung — das völlige Schießverbot — durch ein reaktionäres Polizeigesetz voller Fußangeln für die Republikaner ersetzen will, so wird es Aufgabe der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion sein, diesen Plan zum Scheitern zu bringen. MM «rill in M »W oW Abschluß der Studien-Kommission. SPD. Genf, 1. September. (®ig. Drahtb.f Die Studienkommission schloß sich am Mittwoch einstimmig bei Stimmenthaltung Spanien? und Deutschlands den bereits gestern mitgeteUten Vereinbarungen der Unterkommission über Sie Verteilung der nichtständigen RatLsitze an. Die Nachmittagssitzung trug, ebenso wie die Bormittags - sitzung, den Charakter einer Sympathiekundgebung für Spanien, indem die Mehrzahl der Redner, und vor allem Lord Cecil, dem Vertreter Spaniens versicherten, daß man dem Wunsche der spani - schen Regierung soweit wie möglich Rechnung zu tragen versuche. Gleichzeitig sprachen alle Redner die Hoffnung aus, daß Spanien dem Völkerbund seine Mitarbeit erhalten möge. Der deutsche Delegierte, Botschafter von Hoesch, gab diesem Wunsche ebenfalls Ausdruck und wiederholte die Erklärung von der Maitagung, daß sich Deutschland in diese internen Fragen des Völkerbundes einstweilen nicht einmischen könne und sich deshalb der Stimme enthalten werde. Die Vertreter Chinas und Polens meldeten noch einmal die Ansprüche ihrer Regierungen an. Beide erNärten indessen die Bereitschaft, die Forderung auf einen späteren Zeitpunkt zurück zustellen. Der Vorsitzende der Kommission, Motta, faßte dann noch - mals alle die Gründe zusammen, die für die weitere Mit - arbeit Spaniens im Völkerbund und gegen eine Vermehrung der ständigen Ratssitze vorgcbracht worden waren. Daraufhin ergriff unter allgemeiner Spannung der spanische Delegierte da» Worl. Er öanlte zunachp für das Wohtwoüe«i, das von allen Rednern Spanien bezeugt wurde und erklärte, feine Regierung werde die Lage noch einmal genau und eingehend prüfen. Die Forderung Spaniens unterliege nunmehr der letzten Entschei - dung durch den Völkerbundsrat und er müsse sich Vorbehalten, mit Ermächtigung deS Präsidenten der Kommission den spanischen Antrag als Minderheitsbericht der Kommission an den Völker- bundsrat weiterzuleiten. Allgemein wurden die Worte des Ver - treters Spaniens dahin aufgefaßt, daß Spanien wenigstens vorläufig auf einen Austritt aus dem Völkerbund verzichtet. In einem Schlußwort betonte Präsident Motta, in der Kom - mission herrsche Einstimmigkett darüber, daß eine Vermehrung der ständigen Ratssitze nicht möglich sei. Von keiner Seite sei ein Zweifel darüber geäußert worden, daß Deutschland bei seinem Eintritt in den Völkerbund ein stän - diger RatSsitz zuerkannt wird. Er schlug der Kommission vor, ihre Aufgabe als beendet zu betrachten. Sie^wird am Donnerstag abend lediglich noch zu einer kurzen Schlußsitzung zu- sammentreten, um den Bericht an den Völkerbundsrat zu genehmigen. * Kampf um Tanger. Nachdem es den Anschein hat, daß Spanien seine Genfer Partie verloren hat, will es offenbar mit Gewalt in dem zweiten von ihin angezettelten Spiel, in der Tangerfrage, einen Erfolg erringen. Unser Madrider Berichterstatter schreibt uns: Die spanische Regierung versucht neuerdings eine Erörte- rung der Tangerfrage zu erzwingen. Auch hierbei hat Italien wieder seine Hand im Spiel. Es zeigt sich jedenfalls immer mehr, daß die beiden Diktatoren in der ganzen Angelegenheit völlig ein- heitlich operieren. Von diesem Bestreben dürfte aucb das spanische Verlangen nach einer Ausweisung des Administrators der ftanzösischen Depesche Marocaine dikttert sein. Diese« Blatt brachte in der letzten Zeit wiederholt scharfe Artikel gegen die spanischen Tanger - ansprüche. Der spanische diplomatische Vertreter in Tanger be - schwerte sich darüber und setzte schließlich die Ausweisung deS Direktor? der Depesche Marocaine aus der internationalen Zone von Tanger durch. Dem ersten Schritt ist jetzt der zweite gefolgt, und zwar mit voller Unterstützung des italienischen General- konsuls in Tanger. Die Ausweisung des Administrators wurde bisher zwar nickt verfügt, aber es ist anzunehmen, daß selbst für den Fall einer Ausweisung mit negativem Erfolg von spanischer und italienischer Seite noch weitere Schritte getan werden und eine Situation herbeigeführt wird, die Frankreich und England schließlich zu einer Diskussion über das Tangerproblem int spani;ch-italienischen Sinne zwingt. Briand wird denken: Schöne Bundesgenossen I * Eine weitere Genfer Tagung. Um den Beitritt Amerikas zum Völkerbund. SPD. Genf, 2. September. (Rundfunk.) Im Internationalen Arbeitsamt trat am Mittwoch die Kon - ferenz zur Prüfung bet amerikanischen Vorbehalte gegenüber dem ständigen Haager Gerichtshof zusammen. Die Konferenz, die unter dem Vorsitz de? Holländers Evsenga tagt, ist von 39 Staaten besucht. Der Vorsitzende erklärte in seiner Eröffnungs - ansprache, daß es nicht schwer sein werde, die Wünsche der Ver - einigten Staaten zu befriedigen. Ihr Eintritt werde für die Zu - kunft des Haager Gerichtshofes von größter Bedeutung fein. Ter Vorbehalt der Vereinigten Staaten beruhe in der Hauptsache darauf, daß diese nicht Mitglied de» Völkerbünde« werden wollen, vor allem deshalb, weil der Völkerbund auf dem Verttag von Versailles beruht. > Verdau- für eurovüifche Verständigung. SPD. Genf, 2. September. (Rundfunk.) Der Verband für europäische Verständigung hält am Don - nerstag und Freitag in Genf eine Qrganisattonskonferenz ab, an der Vertretungen aus 18 Ländern teilnebmen werden. — Der Rat der Interparlamentarischen Union beschloß, die nächstjährige Konferenz der Union in Paris abzuhalten. Die Konferenz soll sich vor allem beschäftigen mit der Bekämpfung der Betäubungs- mittel, der Abrüstung und der Frage der europäischen Einigung. Erfüllung der RcvarallonsvMt. Zahlungen gemäß Dawesplan. WTB. Berlin, 1. September. Der Generalagent für Reparationszahlungen teilt mit, daß mit der heute früh erfolgten Zahlung von 45 000 000 .Ä durch die Deutsche Rejchsbahngesell- schaft Deutschland den vollen Betrag der int Sachverständigen- bericht für das zweite Jahr vorgesehenen Jahreszahlung von 1220 000 000 gezahlt hat, mit Ausnahme eine« kleineren Be- trags von etwa 8 Millionen Mark aus der TranSportfteuer, der erst am 21. Sevtember 1926 fällig ist. Die heute von der Deut - schen Reichsbahngesellschaft geleistete Zahlung stellt den am 1. September fälligen Zinsenbettag für die ReparationSbondS für das zweite Jahr dar. Deutschland kommt demnach seinen Verpflichtungen pünktlich nach und hat die während des zweiten Jahres des Dawesplanes fälligen Zahlungen pünktlich geleistet. Die bisher als Zahlung auf die zweite Jahresrate eingegan- genen Beträge sehen sich wie folgt zusammen: 1. Veittag au? dem deutschen Budget 250 000 000 <<(, 2. Zinsen auf deutsche Eisenbahnbonds 595 000 000