Ausgabe A e4nt*l(»rnp«< 25 Vf #Klne enjetfl«» bi« 9 ZOl« fck 3«Ue 25 Vtn 10 bi« 15 3rilee bU Zelle SO Vf *ärMy | Gottwert 8ngram und fein Werk j Roman von Gustav Schröer. [40] I „Lieber Herr Doktor, der Geier ist Porphyr. Wissen ete, was Das heißt? Der Stollen wird auch wett langer, als man ihn von hier aus schätzt. Und was wird dann damit, wenn die Mauer fertig ist? Soll er wieder zugemauert werden? — Sehn Sie, wir würden dort bauen, das heißt, unterbrach er sich, „das ist der Doktor Leidnersche Plan. Dort unten, so daß wir gerade noch die letzten Nasen vom rarstem und (Seiet benutzen. Dadurch wird die Mauer zwar etwas länger, oben wir brauchen den Jngel nur durch einen kurzen ätoUen 311 führen, etwa fünf Meter, und sind dann schon im flachen Ge - lände. Der Leidnersche Plan ermöglicht, im Vergleich zu Sem andern eine Ersparnis von vielleicht einer Million. Das Endergebnis ist dasselbe. Sie sind natürlich über die Entwicklung der ganzen Angelegenheit unterrichtet, .lach einer Seit des Stillstand, ist das Interesse wieder lebhafter ge - worden." . „ „Ja. Seit dem Hochwasser vom vorigen Jahre. „Es wäre wahrscheinlich auch schon wieder im Abflauen, hielte nicht unser vortrefflicher Ingram die Leute dauernd in Bewegung," ,, , _ . „Und wäre nicht inzwischen die Gesellschaft zur Ausnutzung der Wasserkräfte des Ingels entstanden." „Die Gesellschaft an sich macht es nicht." „Wohl aber die Tatsache, daß Bezirksausschuß, KreiSauS- schuß, Gemeinden gewisse Bürgschaften übernommen haben. Direktor Müller nickte. „Ich sehe, daß Sie Ihre Ausgabe als Beirat sehr klar erfaßt haben. Das ist es in der -at. Aber sagen Sie selbst: Ist es nicht bedauerlich, daß Kräfte, : dir sich vereinigen müßten, gegeneinander Arbeiten?" 1 könnte, bann würde das für beide Teile nur vorteilhaft sein." Er lenkte das Gespräch jäh ab. „(Sebenfen Sie noch lange hier zu bleiben?" „Das kann ich bei bem besten Willen nicht sagen." „Haben Sie Lust und Zett, noch mit nach dem Pfaffenberg zu gehn?" „Beides, Herr Direktor." Sie gingen und plauderten unterwegs von dem Saaten - stande, der Obstbaumblüte, dem schlichten Sinn der Land - leute, die sich um kargen Gewinn auf magerer Scholle nährten und so rührend beständig in Gesinnung und Lebensweise waren. Arn Hange des Pfaffenberges herrschte reges Leben. Auf - seher leiteten die Arbeiten der Leute, deren Zahl wohl nun schon auf vierzig gestiegen war. Sie hackten Wege, verlegten Schienen, schleppten Balken und Bretter auf die bereits etwas eingeebnete, nach ber westlichen Seite zu gelegene Stelle be< Hange», an ber ber Unterkunstöraum, mit bem man ben Kantinenbetrieb zu verbinden gedachte, erstehen sollte. Der Tunnel sollte nicht unmittelbar unter ber Kuppe durch den Berg geführt, sondern mehr nach Norden, auf Gernberg zu, vorgeschoben werden. Ein jüngerer Ingenieur, vorläufig mit seinen Zeichnungen und Geräten in dürftiger Hütte hausend, empfing die Herren. Er nahm zunächst die Zeichnung her, erläuterte und führte die Besucher dann an die Baustelle selber, um seine Erläuterungen auf das Gelände zu übertragen. Der Stollen würde etwa zweihundertfünsunddreißig Meter lang werden und hatte ein Gefälle von rund sechs Metern, das jedoch dadurch erhöht werden sollte, daß das Wasser durch Röhren aus der höher - gelegenen Einmündung des Tunnels auf die tiefergelegenen Turbinen im Kraftwerk geleitet wurde. Zu bauen gedachte man gleichzeitig von beiden Seiten her. Nach der Westseite zu, also im Oberlauf des Ingels, war ein Schacht zu graben, b»r Lgrrrtz gegen den Fluß ahgebapinü Serben mußte unb Lün i bem aus der Tunnel seinen Anfang nahm. Tas Wasserschloß, die Druckausgleichsstelle, würde etwa unter die Kantine zy liegen kommen. Doktor Weigand fragte, wieviel Arbeiter man zu beschäftigen gedenke. Die Antwort ergab, daß bis zu ein« hundertfünfzig in Frage kämen, weil man in drei Schichten zu arbeiten beabsichtigte. „Und woher wollen Sie die Arbeiter nehmen?" erkundigt« sich Doktor Weigand. „Wenn möglich, au« den benachbarten Dörfern. Wir [egen Wert darauf, daß der Arbeitsverdienst hier, nicht nur inj Lande, nein, hier, bleibt." Die Auffassung gefiel Weigand, aber er bezweifelte, daß der Bedarf aus den Dörfern gedeckt werden könne. Was die innere Umstellung des zweiten, dritten Bauernsohnes, der sich zum Tunnelbau melden würde, bedeuten könne, entging denz Doktor. Er verabschiedete sich von Dirktor Müller, dankt« ihm für den anregenden Tag und schlenderte über Rödel hinab nach Oberingeln Da hatten seine Mutter und bie Bäuerin be - reits ein Abkommen getroffen. Nun bie Tochter nicht mehx im Hause war, würbe Frau Professor Weigand so lange bleiben, bis Frieda wieder in das Vaterhaus zurückkehrt«» Das würde voraussichtlich vier bis fünf Wochen dauern. Di, Städterin konnte, zumal sie ja schon über di« fünfzig hinaus war, in der Wirtschaft nicht allzuviel helfen, aber darauf kcuq es auch nicht an. Zwei Frauen waren einander als Menschen und Mütter nahe gekommen. Am Abend erzählte Weigand, was er heute mit Direktor Müller besprochen, und was er am Pfaffenberg gesehen. Atz er das Gespräch am Torstein berichtete, sah ihn Jngratz forschend an. „Sag mal, Doktor, bist Du so dumm gber hast Dit bloß so bumm gestellt?" Hch fürchte, ich hin lü dstvW." Aorttttzurig