Mali* iHnmol, ouftet an 2. Feiertagen. VefUMMei«i gnt »»rau* Ölbar: tätlich 1^0 A (etaschN M * MkUun^btoti, wbchmMa, ^Wntol. MA MMMMM Fnfuu «te>»en 'öeiu # * t >«lfen juiügü» TSefteUgetb. gtebaHton. geblanaslr. sl, l_ffern|>.: «ommeMr. t 5 Stöben 1701, Flarbtruf C 5 Stephan 2321 u.3503. Derantw. Redakteur ■ >«ul WueZxihn, «Ilona. - Buchhandlung: fteblansstr. II. Femfrr.: «atnrnel-Ftr Stephan 1701, Nachtruf c 5 Stephan 2M2. 'Drutferetfontor: geblanbflr.tl.L 0ernfe». : Sommel-Nr. C 5 Stöben 1831, Nachtruf C 5 Stöben30^u. 3083. ÄlttvnaerDslZsdlsIt M 1 itHeOUhe abenOo |Ä» *ee ,otgene«n Zag», in den Filialen sbi* 3 Uhr) :md in allen Annoncenbureau«. Dlatz- und Dacenvorschriften unverbindlich. >U- ti- ff- t - : n. fei ing in ass Nummer 139 (Sonntag, 20. Mai 1923 54. Jahrgang - ng Voran zur Wahl! I SorialdemokraMe Partei Deutschlands WMM -Ku Me - MEE -Änjmoi -PevMlnn WMM'KuMe 2 2 fed IIIIINIKM - IIIIIUIMI» IIIIHHI# IIIMII* faß qniNlKti Gewrihtt wir- von 8 vis 5 Ahr! Wer zeitig wählt, ertsiehtsrt das WahtgeMM! $nrltimi8liblu6 inlzich! $ariam:nl5manbat. Wahlgerichtsentscheid in der Tschechoslowakei. WTB. Prag, 19. Mai. Das Wahlgericht hat die Abgeord - neten S t r i b r n y und T r n o b r a n I k y, die auf dem Brünner Kongreh der tschechischen Nationalsozialistischen Partei am 18. Mai 1926 aus der Partei ausgeschlossen waren, weil sie das Vertrauen der Partei verloren hatten, ihrer Mandate für verlustig erklärt. Steigende Teuerung. Die amtliche GrobbandelSindexzisfer vom 16. Mai zeigt seit der Vorwoche eine Steigerung von 140,5 ans 141. Am stärksten stiegen Agrarstosfe. „Für wen?" „Für den König." „Und weiter?" „Na, für seinen gnädigen Herrn natürlich." „Und weiter?" „Na, für den Herrn Pfarrer." „btockschwerenotkrenzsackermentl" schrie ein Grenadier. Die Frau fuhr entsetzt zusammen. „Ihr seht, wir sind auS Paris, gute Frau," sagt« die Mar - ketenderin freundlich. Die Frau faltete die Hände und ries: „0 mein lieber Herr Jesus!" „Keine abergläubischen Flausen, wenn ich bitten darf." Di« Marketenderin setzte sich neben die Frau und zog den Aeltesten zwischen ihre Knie: er liefe es ruhig geschehen. Kinder beruhigen sich ebenso so schnell wie sie sich ängstigen — man weiß nicht recht warum; eine innere Stimme sagt es ihnen. „Meine arme, gute Frau, Ihr habt da hübsch« kleine Krabben, das muß wahr sein. Man kann sehen, wie elf sie sind. Der Aelteste Ist vier, und der Bruder drei. Und dieses klein« Geschöpf an Eurer Brust ist «in schrecklicher Vielfraß Ach, das kleine Ungetüm! Willst Du wohl nicht Deine Mut- ter bei lebendigem Leib aufesten! Seht mal, gute Frau, Ihr braucht keine Angst zu haben. Ihr solltet in das Bataillon etnlreten. Wie ich. Ich heiße die Husarin — das ist «in Spitzname. Aber ich will lieber „Husarin" heißen als Jung - fer Bicorneao, wie meine Mutter. Ich bin die Marketen - derin, sozusagen die, bei der es was zu trinken gibt, wenn sie sich totknallen und morden, der Teufel und sein Gefolge. Wir haben ungefähr den gleichen Fuß, ich werd Euch ein Paar Schuh« von mir geben. Ich war in Paris am 10. August. Ich habe Westermann zu trinken gegeben. Ich hab« zu- gesehen, wie sie Ludwig XVI. enthauptet haben, Ludwig Capet heißt das. Er wollte nicht. Zu denken, daß er am 18. Januar sich noch Kastanien rösten ließ und mit feiner Familie lachte! Als sie ihn mit Gewalt aus die schaukel" gelegt haben, wie man so sagt, da hatte er keinen A»ck mehr und keine Schuh; nur noch das Hemd, eine Weste und eine Hofe aus grauem Tuch, und grauseidene Strümpfe. Das hab ich gesehen. Der Wagen, in dem sie ihn gebracht haben, war grün gestrichen. Kommt doch mit uns. Cs sind brave Bur - schen im Bataillon. Ihr seid die Marketenderin Nummer zwei; ich zeig Euch schon das Geschäft. Ach, das ist ganz ein - fach! Man hat sein« Fäßchen und seine Schelle und gehl dahin, wo der größte Lärm ist, mitten hinein ins Feuer der Flinten und Kanonen, und ruft: Wer will einen Schluck, Kinder? Ich gebe allen zu trinken, den Weißen und den Blauen, wenn ich auch selber eine Blaue bin. Und eine gute Blaue! Ader zu trinken gebe ich allen. Verwundete haben nun mal Durst. Wenn man stirbt, fragt keiner nach der Meinung. Sterbende sollten einander die Hand drücken. Wie hirnverbrannt das ist, sich gegenseitig totzuschlagen! Kommt mit uns! Wenn ich falle, dann werdet Ihr meine Nachfolgerin. Seht Ihr, ich sehe sa nur so aus, aber ich bin «ine gute Frau und ein tüchtiger Kerl. Habt nur keine Angst." Als die Marketenderin schwieg, murmelte die Frau: „Unsere Nachbarin hieß Marie-Ieanne, und unsere Magd Darie-Elaude." Unterbeffen bekam bet Grenabier einen Verweis von Naboub. „Halt ben Munb. Du hast der Frau Angst gemacht. Vor Damen flucht man nicht." „Das ist aber boch eine starke Zumutung an ben Verstaub eines ehrlichen Mannes," entgegnete bet Grenabier, „bieses verbrehte Volk zu sehen, bem bet Schwiegervater vom Guts - herrn zum Krüppel geschlagen, ber Großvater vom Pfaffen auf öle Galeere geschickt und ber Vater vom König gehangen wirb, und das sich dann, in drei Teufels Namen! für den Herrn und den Pfaffen und den König massakrieren läßt!" „Ruhe!" schrie der Feldwebel. „Ich bin schon still, Feldwebel," begann ber Grenabier aufs neue; „aber bas änbert nichts baran, bah es einen ärgert, wenn sich eine so hübsche Frau um ber schönen Augen eines Pfaffen willen das Leden verhunzen läßt." „Wir find hier nicht im Diskussionsklub," sagte ber Feld - webel. „Keine Beredsamkeit, wenn ich bitten darf." Und er wandte sich zu der Frau. „Und Dein Mann? Was macht er? Was ist aus ihm ge - worden?" „Nichts ist aus ihm geworden, denn sie haben ihn um ¬ gebracht." A „Wo denn?" „Im Busch." „Wann?" „Vor drei Tagen." „Wer?" „Ich weiß nicht." „Was, Du weißt nicht, wer Deinen Mann umgebracht hat?" „Nein." „War es ein Blauer? Ober ein Weißer?" „Es war eine Flintenkugel." „Unb vor brel Tagen?" „Ja." „In welcher Gegenb?" „In ber Gegenb von TrnSe. Mein Mann ist gefallen. Das ist bie ganze Geschichte." „Unb was treibst Du seit bem Tob Deines Mannes?" „Ich bringe meine Kleinen fort." „Wo bringst Du sie benn hin?" „Fort." „Wo schläfst Du?" „Auf ber Erbe." „Was ißt Du?" „Nichts." Der Felbwedel zog jenes bärbeißige Soldatengesicht, wo - bei ber Schnurrbart bie Nase kitzelt. „Nichts?" „Nun, Schlehen unb Brombeeren, wenn vom letzten Jahr noch welche bran hängen, unb Heibeldeeren unb Farntriebe." „Ja; gerabe so gut kannst Du „nichts" sagen." (Fortsetzung folgf.f Wahlrecht llt Wahlpflicht! And die Pflicht gebietet, zur Sicherung der Republik den Bürgerblock zu Staub zu schlagen. Die Deutschnationalen wollen, wenn das Wahlglück ihnen lacht, die Verfassung umwerfe n und dem Reichspräsidenten Hinden - burg die Macht verleihen zur Einsetzung einer Reichs- und preußischen Regierung,auch gegen den Willen des Parlaments. So sagt es der Wahlaufruf der Deutschnationalen. Falls jedoch die Wahl gegen die Deutsch - nationalen entscheidet, will Minister v.Keudell, das wurde unwidersprochen gemeldet, sofortige Reichstagsauflösung durchsetzen, und mit Hilfe des Artikels 48 die Errichtung einer Dik - tatur. Di« Wähler lassen pch ntsht Vang« nrashen! Run erst recht! Run sollen Schläge die Deutschnationalen ein- für allemal zu Boden werfen. Rechnet ab auch mit der Deutschen Dolkspartei, deren verräterisches Spiel gegen die preußische Regierung den Deutsch - nationalen Mut machte. Solange die Volkspartei in Preußen in der Regierung saß, schwor sie auf Schwarz-Rot- Gold. Rach ihrem Austritt hißte sie die Flagge Schwarz-Weiß-Rot. And der Austritt erfolgte zum Zweck, den Deutschnationalen den Weg zur Beherrschung Preußens freizumachen. Denkt daran! And gebietet Halt der Kommunisten» Partei, die irrsinnig gegen die Republik tobt und irn Blutrausch das Leben der Arbeiter und des Volkes bedroht- Wenn heute nachmittag 5 Ahr die Wahl - handlung geschlossen wird, dann muß feststehen: Die Treue der Republikaner hat sich bewährt, Preußen bleibt der Hort des neuen Deutschland, und im Reiche hat der klare Sinn der werktätigen Dolksgenosien den neuen Kurs der sozialen Demokratie sicher - gestellt »nech Wahl Liste 1 NeichÄagswahl WMreis Hamburg Das Ssheektenssahe. Don DlklorHugo. Aus bem Französischen Übersetzt von Eva Schumann. 18] ES entftanb eine Pause. Die Marketenberin sagt«: „Ich habe nie Kinber gehabt; ich hatte keine Zett baza/' Der Felbwedel begann aufs neue: „Aber Deine Eltern! Laß mal hören, Frau, erzähl uns eon Deinen Eltern. Ich zum Beispiel heiße Naboub, ich bin Feldwebel, ich bin aui ber Straße Cherche-Mibi, ba waren »uch mein Vater mb meine Mutter her; ich kann von wei - len Eltern erzählen. Erzähle uni nun von Deinen. Sag uni, Der Deine Eltern waren." „Es waren Flecharbs. Weiter nichts." „Jawohl, bie Flecharbs sind bie Flecharbs, wie bie Ra- vubs die RaboudS sinb. Aber man hat boch ein Gewerbe, ßai für ein Gewerbe hatten benn Deine Eltern? Was oben sie getrieben? WaS treiben sie benn, was flecharbieren denn, Deine Flecharbs?" «Landarbeiter waren sie. Mein Vater war kränklich unb onnte nicht arbeiten, weil er Stockprügel bekommen hatte, 1« der gnädige Herr — sein Herr, unser Herr — ihm hatte Eben lassen, aus Gnade; benn mein Vater hatte ein Äanin- genommen, und daraus stand Todesstrafe. Aber ber Mbige Herr hatte ihn begnablgt unb gesagt: Gebt ihm nur »nbert mit bem Stock, unb bavon ist mein Vater zum Krüp- M geworden." ” »Und weiter?" Großvater war Hugenotte. Der Herr Pfarrer hat 7** auf bie Galeeren schicken lassen. Ich war noch ganz klein damals." „Unb weiter?" „Der Vater meines Mannes war Salzschmuggler. Der t König hat ihn hängen lassen." »Unb was macht Dein Mann?" »In ber letzten Zeit hat er gekämpft" Silan? btt Erfolge. Von Egon Bandmann. Die Kindskopf« bet KPD. empfehlen ben deutschen Arbeitern bie Nachahmung mißglückter russischer Experiment«. Ab«r wenn wir auch kelnrswegs die Weimarer Versasiung in den Mittel - punkt sozialbemokratischer Arbeit sehen, dünkt sie ein taug - licheres Werkzeug für positive Leistungen. Ist es denn keine positiv« Leistung, wenn 1913 für Wohl- fahrtSpfleg« staatlich nur 60 Millionen aufge wandt wurden, heule aber 1 Milliarde Reichsmark. 3a ober Nein? Di« Ausgaben für Invalidenversicherung sind von 61 auf 415 Millionen Reichs - mark gestiegen, für Arbeitslofensürforge von 0 auf 401, für Wochenhilfe von 0 auf 25 Millionen Reichsmark. Wir fragen die proletarischen Mütter, ob sie lieber di« 11 MgorknSNoldMNolurkalüstroMn. Sozialisten begehren ReparakionSenklastvng. SPD. Sofia, 19. Mal. Die bulgarische Sozialdemokratie hat an die Sozialistisch« Arbeiterinternationale einen Bericht über bie Notwenbigkelt einer Aufhebung beziehungsweise einet Stun - dung der Friedensverpflichtungen Bulgariens gerichtet. In dem Bericht werden die gewaltigen Verluste dargelegt, die Bulgarien Infolge des katastrophalen Erdbebens erlitten hat. Die beiden verheerenden Erdstöße vom 10. und 14. April hätten 103 Tote, 683 Verwundete und einen Sachschaden von nahezu 3 Milliarden Lewa gefordert. 279 bevölkerte Plätze sind von den Verwüstungen betroffen worden. Davon liegen 142 Ortschaften und 3 Städte in Trümmern. Am schwersten leide Me arme Be - völkerung, deren Lage nach ben andauernden Regengüssen nicht mehr zu beschreiben sei. In Anbetracht der gewaltigen Summe, die von der bulgarischen Oefsentlichkeii an erster Stell« für di« Ernährung bet bestossenen Bevölkerung unb bann für ben Wieberaufdau bet zerstörten tiiäbte unb Dörfer aufgebracht werden müßte, sei das Land außerstand«, die Reparationsverpflichtungen weiter zu erfüllen. Bisher hatten die bulgarischen Reigerungen diese Verpflichtungen auf Kosten der kleinen Beamten und der unbefrteMgenben wirtschaftlichen Be - dürfnisse des Landes getragen. Das Rettungswerk für bie ver - nichteten Kreise laste bas nicht mehr zu. Der Neuillyvertraa gebe in seinem Artikel 122 bie Möglichkeit einer Stundung oder Herab- &der bulgarischen Verpflichtungen. Die Vorbedingungen hätte die gewaltige Tätigkeit der Elemente geschaffen. Die bulgarischen Sozialisten appellieren schließlich an bie Inter - nationale, sich bei allen Bruberparleien bafür einzufetzen, daß diese durch ihre parlamentarischen Fraktionen oder Delegierten beim Völkerbund das Ansachen Bulgariens um Erlaß ober Aufschiebung seiner Friebensverpflichtungen unterstützen, um das unglückliche Land vor der Verzweiflung und dem Zusammenbruch zu bewahren. en. ges uf- en, len )eti 932 bet ern ICH, en- 6c 3 Dir die :hk. die er- ch« Oti ben -ent )bel bei len den bei ein nis ks- Z«n che Iu5. die ber !tot ■