-Anzeigen müssen tm »orau« oder sofort bezahlt werden. 2tii^lgcnannat)m< ~eblonbstrafte 11, Sochpart., flernfvrerber: Sammet. Nummer Ls Stephan 1831, Na»tmf c5 Stephan 2461 (MeOUN. atxn»« ffl» Xn folgen»«« Zag), in den Filialen (di« 3 Ubr) und in allen Annoncenbureau«. Bla», und Datenvorfchriften unverbindlich. Preis 104 Hamburger Echo szMQSEW« ^ununiM«luimutr /A>0l<5Dluu ySeiL - Buchhandluna: Feblandfw. 11, Fernwr.: SammedNrTc? z < o»e Etoban 1701, Nacktruf <2 5 Stephan 2902. Dructereilontor: Jehlandstr.ll.l. 'S CgtUttOtt 1Ö75 : Sammel-Nr. C 5 Stephan 1831, Nachtruf C 5 Stephan 3032 u. 3683. summet 219 Donnerstag, 9. August 1928 54. Jahrgang EchMWimdr für Hugoflnroitn. Stefan RaSitfeh gestorben. Folgen des Skuvfchtina-AtlentalS. WTB. Belgrad, 8. August. Stefan Raditsch ist Heuke tzbrod 8.55 Uhr in Agram gestorben. * Kefan Aadiksch, der Führer der Kroakischen Bauern - partei, ist am Mittwochabend, 8.55 Uhr, in Agram gestorben. Radiksch ist ein Opfer des Attentats geworden, das der alkserbische Abgeordnete Rasitsch in der SKupschtina verübte. Aasitsch schoß auf die Kroatische BauernfraKkion, als sie sich der Ratifizierung des Nettuno-AbKommens mit Italien widersetzte und nach kurzer Regierungsbeteiligung ihren Hampf gegen die Serben aufs neue aufnahm. Raditsch, der 1871 in einem kroatischen Dorfe geboren wurde, trat nach seiner Studienzeit bereits als politischer Redner für den Panslawismus hervor. Er gründete 1904 die kroatische Bauernpartei und trat später, besonders nach dem Krieg, in heftige Opposition gegen die Belgrader Kon- Sie teure Kirche. Bayrische Wirtfchaftsherren fordern Verbilligung. Einen Protest gegen di« Höhe der bayrischen Kirchensteuern »eröffentlichen die Spitzenverbände der bayrischen Wirtschaft, der iindustrie- und HandelÄrammerlag, der Bay- tische Andustriellenverband, die Gruppe Boyern des Reichsver- tänöes des deutschen Groß- und Ueberserhandels und die Ar- beiisgemeiirschaft des bayrischen Einzelhandels. Sie wenden sich cm die Ordinariate, die Gesamtkirchenverwaltung und den Diö - zesanverband der katholischen Kirche, an die evangelisch-lutherische Lmdeskirche des rechtsrheinischen Bayern und an di« prote- simrtische Kirch« der Pfalz sowie an di« israelitisch«n Gemeinden. Die Verbände erklären, daß sie die Kirche nicht verkürzen wollten, und man möge ihnen dah«r nicht Mangel an gutem Willen unterstellen, aber di« Pflicht, di« ihnen anvertrauten lmt«ressen wahrzunehmen, zwinge sie zur Feststellung, daß die Kirch« in Bayern zu Hache Steuern erhebe und zu kostspielig wirt - schafte. 3n der Erklärung wird weiter darauf hingewiesen, daß durch Erhöhung und Erweiterung der staatlichen Steuern di« Berechmmgsgrundlage auch der Kirchensteuer stark aus - gedehnt worden sei, daß ferner früher nur di« halbe, heute die ganze. Einkommensteuer zugrunde gelegt werde, und daß schließlich die Kirchensteuersähe selbst heute erheblich höher lögen als früher. Hiergegen richteten sich in erster Linie die Klagen. Di« allgemein« Meinung geh« dahin, daß bei einer Beschränkung der Steuererhebung für kirchliche Zwecke auf das allermindeste Maß, vor allem einer Berlangfamung des Tempos ron Bauausführungen, wohl eine Minderung der Sähe und damit 6tr Belastung eintreten könne. Besonders wird darauf hin- gewiesen, daß neben den hohen Kirchensteuern in Bayern aus allgemeinen Landesmitteln jährlich an 32 Millionen sPreußen 71 Millionen) Mark für kirchliche Zwecke ousgeworfen werden, während in andern deutschen Ländern trotz gänzlichem Fehlen oder viel geringeren Zuwendungen von Staatsmitteln die Kirchen - steuern niedriger seien als ht Bayern. Den Kirchenoberen wird di« Ermahnung zur Sparsamkeit lliangenehm in die Aase fahren. Vielleicht antworten sie: Alle •Betnebe der Wirtschaft haben ihre Verwaltungskosten stark ge- sieigert, die Zahl der Direktoren wurde vermehrt, ihre Besoldung «chvht, und alles hat man auf den Warenpreis geschlagen. Die Kirche darf nicht zu sehr abstechen; nicht der Stall von Betlehem JJrö nicht der Jesus, der einen Feldstein als Kopfkisien hatte, darf heute Geltung beanspruchen, sondern schöne Pfarrhäuser und gute Pfründen sind Voraussetzung für das gesellschaftliche An- schen der Geistlichkeit. Das kostet Geld. Gebt es ohne Murren, vie Gabe lohnt. Denn noch bemüht die Kirch« sich eifervoll, den Arbeitern das Evangelium der Entsagung zu predigen. . . . stituanke. Seine Versuche, fremde Mächte für die Forderun - gen der Kroaten zu gewinnen, schlugen fehl. Nachdem er 1924 den Sturz des Kabinetts Dawidowitsch herbeigeführk hatte, wurde er unter der Regierung Pasitsch-Pribitschewitsch, die die Bauernpartei auflösle, verhaftet. Bald darauf schloß er unter Verzicht auf das bisherige Parteiprogramm-mit der Regierung Pasitsch Frieden und wurde dann 1925 llnker- richtsminister. 3n den letzten Jahren verschärfte sich die Gegnerschaft der Bauernpartei und der Radikalen in so hohem Maße, daß es zu immer weiteren heftigen Zusammen - stößen in der SKupschtina und schließlich zu dem bekannten Attentat kam, dessen Opfer Raditsch nunmehr geworden ist. ♦ Die Nachricht vom Ableben des Herrn Raditsch ist erst gegen 11 Uhr in Agram bekannt geworden. Die Bevölkerung stand in großen Scharen vor den Redaktionen der Zeitungen und wartete auf weitere Einzelheiten. Zu Ruhestörungen ist es nirgends gekommen. ArMerMstimMt durch das Reich? Forderung der Gewerkschaften. 3m Reichsministerium finden zur Zeit Besprechungen mit den Verbänden über die Neuorganisation der Arbeitsaufsicht statt. Der Reichsarbeitsminister beabsich - tigt, wie verlautet, in der nächsten Zeit die Länder nm ihre Stel - lungnahme zu den Plänen des Ministeriums zu ersuchen. Der Anstoß zur Neuorganisatton ging von den freien Gewerkschaften ans. Der ADGB. und der Afa-Bnnd haben znm 6. Abschnitt deS Arbeitsschuhgesetz-Entwurfs einen Abänderungsentwurf ausgestellt. Sein Inhalt ist in der Gewerkschaftszeitnng vom 11. Februar dieses Jahres veröffentlicht und in der Arbeiterpresse bereits aus - giebig besprochen worden. Der Sturmlauf der Unternehmerpresse gegen die Forderungen der freien Gewerkschaften auf Schaffung einer Reichsarbeitsauf sicht, deren Organisation sich, wenn auch nicht sklavisch oder schematisch, an das Vorbild der Reichsansialt für Arbeitslosenvermittlung und Arbeitslosenver - sicherung anlehnen muß, hat also das Reichsardeitsrninisterium nicht dazu bewegen können, bei der unzulänglichen Regelung stehen zu bleiben, wie sie der Arbeitsschutzgesehentwurf vorsah. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zur Aufklärung des großangelegten Betruges mit Kriegsanleihe-Altbesih-Meldungen sollen, wie die Vossische Zeitung erfährt, zu dem Ergebnis geführt haben, daß mit großer Wahrscheinlichkeit damit gerechnet werden kann, der Geldgeber des von der Staatsanwalsschaft in Haft ge - nommenen Privatsekretärs von Waldow sei Hugo Sttnnes selbst gewesen. Es ist festgestellt worden, daß,v o n Waldow, der während seiner Tätigkeit im Stinneskonzern ein Monatsgehalt von 1650 M. erhielt, nicht in der Lag« gewesen sein konnte, aus eigenen Mit - teln in London für eine Viertel Million Goldmark Kriegsanleihe zu erwerben. Die Untersuchung hat be - stätigt, daß Waldow auf Grund seiner geschäftlichen Bezichungen innerhalb des Stinneskouzerns in den Besitz von 250 000