Preis 10 4 ’4 wanderte den ganzen Tag die Wildnis, sah bloß in die Ferne zwei vorüberhuschende Rehe. Des Nachts stellte er sich auf die Lauer. Er hakte sich einen seltsamen Apparat verfertigt, eine Seifenkiste mit einer Laterne und einem Blechkeller, der als Reflektor diente. Dies befestigte er sich auf den Kopf. Gleich einem Dieb schlich er eine Lichtung entlang; im Dickicht flohen die Rehe. Bisweilen blieb eines der Tiere stehen, seine Augen leuchteten wie glühende Kohlen. Das Gewehr brüllte auf, das Licht erlosch. Als Thyrsis es wieder entzündete, sand er auf den dürren Blättern Blut - spuren, doch kein Reh. Er stand bei Morgengrauen auf, folgte den Rehen, schoß auf etliche, doch gelang es ihm nicht, eins zu treffen. Sein Rücken schmerzte, feine Füße waren bleischwer, aber er stapfte unentwegt weiter. Es galt sein Leben gegen das eines Rehs. Die Nacht kam mit grimmiger Kälte, seine Hände froren fast am Hahn fest. Der Mond ging auf, verschwand hinter einer Wolke. Und dann endlich erschien ein Reh. Das Tier mußte Thyrsis gerochen haben, es stand reglos, trompete in die Luft. Dann wagte es sich einen Schritt vor, blieb wieder stehen, hastete fort, kehrte zurück. Thyrsis umklammerte sein Gewehr, blickte mit schmerzenden Augen in die Dunkel - heit. Etwa drei Stunden lang hüpfte das Reh hin und her, näherte sich, entfernte sich. Schließlich schien es zu erschrecken, rannte in großen Sprüngen davon. Auch der folgende Tag verfloß ergebnislos. Doch konnte das Abenteuer bloß ein einziges Ende haben. Thyrsis war ausgezogen, um ein Reh zu schießen, und würde nicht nach - geben, bis er sein Ziel erreicht hatte. Als er am Morgen Master holte, erblickte er am Rande des Gestrüpps ein Reh. Er stand wie angewurzelt, das Tier starrte ihn an. Es war ein qualvoller Augenblick. Was sollte er tun, wie konnte er zu seinem Gewehr gelangen? Das Reh lief fort, Thyrsis rannte nach seinem Gewehr; zurückkommend, erblickte er ganz in der Nähe ein zweites Reh. Es war ein mächtiger Bock mit hochaufragendem Geweih. Thyrsis schoß. Der Bock stolperte, floh, Thyrsis schoß noch einmal, eilte dann dem laufenden Tier nach. Man hatte ihm gesagt, er müsse sich vor einem ver - wundeten Tier in acht nehmen, doch dachte er nicht daran, vergaß, daß er keine Kugeln mehr hatte, lief, lief wie wahn - sinnig durch den Wald, um das Tier mit bloßen Händen zu fassen, sobald er es fand. Das Reh war schwer verwundet, lief ein Stück, brach dann zusammen, sprang von neuem auf, lief weiter. Es ge - mahnte an einen ungeheuren Felsen, der einen Abgrund hinabfällt. Thyrsis verharrte in sicherer Entfernung, be - obachtete das Schauspiel. Als Dichter hätte er sich schämen müssen, der vorwurfsvolle Blick der großen Tieraugen hätte ihn zu Tränen rühren müssen. Erst in der folgenden Nacht erkannte er, wie verzweifelt seine Lage gewesen war. Er saß im Zug, unterwegs nach der Stadt; ein wilder Schneesturm tobte übet seinem Wald- lager dahin, das Thermometer stand auf vierzig unter Null. Aber Thyrsis fühlte sich warm und behaglich, war gebräunt gekräftigt, voller Gesundheit und Lebenshunger. Er lauschte die ganze Nacht der Musik des dahinjagenden Zuges; ihm schien, als sängen die Schienen: Ethelynda Lewis! Ethelynda Lewis! Ethelynda Lewis! Neuntes Buch. Abermals gefesselt. Den ganzen Sommer lang hatte Corydon von Woche zu Woche gehofft, ihr Mann werde sie rufen; im Herbst träumte sie von den Plänen für den Winter. Nun jedoch war ihr klar geworden, sie würden voraussichtlich auch einen Teil des Winters getrennt leben müssen. Sic schrieb ihm lange Briefe, voller Hoffnung und Sehnsucht, Sorge und Auflehnung, schließlich aber zwang sie sich, dem An- vermeidlichen ins Auge zu blicken. And nun wurde sie von einem noch weit härteren Schlag getroffen: es wurde ihr an - gedeutet, sie dürfe überhaupt nicht mit Thyrsis zusammen - kommen; wenn ein Mann seine Frau nicht zu erhalten ver - mag, sagte die Welt, so dürfe er überhaupt keine Frau haben. Derart würde er am raschesten zur Bernunft kommen. Es war für Thyrsis ein seltsames Gefühl, Corydon so nahe zu wissen und sie doch nicht zu sehen. Er wollte nicht in einem Stadtteil leben, wo er mit ihr zusammen gewesen was, mietete sich ein Zimmer in einem Armenviertel der äußeren Stadt. Dann ließ er sich die Schuhe putzen, kaufte einen Kragen und schrieb an Fräulein Ethelynda Lewis, wann er sie besuchen dürfe. Während er auf ihre Antwort wartete, erlebte er eine seltsame Episode. Seit sechs Monaten hatte er sein Kind nicht gesehen. Inzwischen hatten ihm zahllose Briefe Wunderdinge von dem Baby erzählt, er hatte um das Kind so viele Träume gewoben, so viele Hoffnungen und Wünsche. Nun verzehrte ihn die Sehnsucht, sein Kind zu sehen, zu berühren. Corydon begriff es und schrieb ihm, sie werde das Kindermädchen mit dem kleinen Cedric zu einer bestimmten Stunde an eine an - gegebene Stelle im Park schicken. Er wartete auf einer Bank sitzend. Endlich erschien ein Mädchen mit einem Kinderwagen. Er betrachtete das Mädchen, ja, es war unverkennbar eine Irländerin, wie Corydon geschrieben hatte, dann schaute er das Baby an und schauderte erschrocken zusammen. Welch ein Kind! Rothaarig, mit einer Knollennase, gewöhnlich, mit stumpfen, ausdruckslosen Zügen. Thyrsis starrte das Mädchen an, es lächelte ihm zu, schritt weiter. Großer Gott, das also ist sein Kind! Sein Leben lang wird er mit etwas so Häßlichem, so Fremdem zusammen sein müssen. Entsetzen kam ihn an, es war wie ein böser Traum. Er vermochte sich kaum zu rühren. Dann aber tröstete er sich, das könne nicht sein Kind fein. Corydon hatte doch geschrieben, wie schön das Baby sei, wie alle eS liebten. Aber Mütter waren bekanntlich ihren Kindern gegenüber blind. Hat es je eine Mutter ge - geben, die nicht mit ihrem Kinde zufrieden war? And auch Bäker sind so. Ist es nicht eine Art Verrat, daß er diesem Kinde gegenüber, daS bestimmt das seine ist, derart emp - findet? Er wartete noch eine Stunde, doch ließ sich kein anderes Kind blicken. Schließlich ertrug er eS nicht länger, eilte aufs nächste Postamt, telegraphierte Corydon: „Hat das Baby rote Haare, war es im Park?" (Fortsetzung folgt) nummer tIizrrer 303 Donnerstag, 1. November 1923 54. Johrgong Landung: Stuft morgen 7,15 Mr! - w nett hinzutretende Bezieher werden die bereits erschienenen auf Wunsch kostenlos nachgeliefert. pW! by Malik-Derlag, Berlin. r rmyntazur Mühlen. i 0 i n f* * Schwerindustrie ziehen die Textilindustriellen in den Kampf. Klassenkampf in höchster Potenz mit dem Ziel der BeherrschungdesStaats. Die Republik ruft ihre Bürger, das Arbeltsoolk steht zu ihr. Sichert das soziale Recht, beugt Industriellenkroh unter Skaaksgebok! SPD. Hamm bis brilten der erfüllt. Wieder verschwand das Luftschiff, um dann nochmals über der inneren Stadt zu Kreisen und sich bald daraus für längere Zeit in der Richtung Bodensee wieder zu entfernen. Man späht suchend den Himmel ab, der in der ausgehenden Morgendämmerung immer fahler wird. Jeden Augenblick mutz das Schiss wieder ericheinen. Belegschaften ist reibungslos erfolgt. 3nt ganzen Bezirk ist es infolge der besonnenen Haltung und gewerkschaftlichen Disziplin der Arbeiterschaft nirgends zu Ruhestörungen gekommen. Die kommunistische Hetz- und Putschagitation hat verschärft eingesetzt, sie findet jedoch kein Gehör bei den Streikenden. 3m Bereich der nordwestlichen Gruppe der Metallindustrie wurde mitgefeilt, daß bisher kein Anlaß oorliege, besondere Sicherheitsmaßnahmen durch Verstärkung der Polizeimannschaften usw. zu treffen. 3n den meisten Betrieben sind von Arbeitgeber- seite Maßnahmen durchgeführt worden, um etwaigen Sabotage - akten vorzubeugen. Sowohl in Arbeitgeber- als auch in Gewerkschaffskreisen besteht die Auffassung, daß es sich um einen Kampf um Biegen oder Brechen handelt, der voraussichtlich von längerer Dauer fein wird. (Sie Begründung des Unternehmergewaltstreichs, den Auf - ruf der Gewerkschaften und Erklärungen zur Rechtslage siehe auf der zweiten Seite dieses Blattes.) s ondslraß» 11, Lochvan., ^.rnwrechrr: Sammel, lacbtruf C 5 Slevdan 2461 (W. «»Uhr oben». )>, in den Silialm (M« 3Ut>rl und (n allen >Ia» und ®alarood<6rift*n unverbindlich. fc verbindlichen Schiedsspruchs haben die Eisenindu- iellcn in Nordwest die Gesamkaussperrung vollzogen. £. der Aussperrung werden rund 225000 Arbeiter betroffen. der Preisaufschläge kommt in Bewegung, neue Infla - tion in Sicht! Alles das steht in den unten folgenden Aeußerungen der Industriellen. Glauben verdienen sie schon um deswillen nicht, weil sie selbst den Beweis verhindern. Die Gewerkschaften haben während der Schlichtungs- Verhandlungen den Vorschlag gemacht, vor Füllung der endgültigen Entscheidung über ihre Forderung durch eine Kommission nachprüfen zu lassen, ob die Behauptungen über die Gestehungskosten zutreffen. Die Anternehmer haben diesen Vorschlag abgelehnt. Damit haben sie indirekt zugestanden, daß die angebliche Un - möglichkeit, die Forderungen der Gewerkschaften zu erfüllen, nicht begründet werden kann. Ihre neuen Erklärungen brin - gen auch weiter nichts als allgemeine Behauptungen, deren Bedeutungslosigkeit und Nebensächlichkeit die Industriellen schließlich selbst ausdrücken. Denn ihre Erklärungen gipfeln in der als Axiom, als ein des Beweises nicht be - dürftiger Satz, formulierten Forderung: Schluß mit dem Schlichtungswesen! Das ist die Kriegserklärung an den Staat. „And der Staat absolut, wenn er unsern Willen tut!" Sonst General - streik des Kapitals. Eine international vertrustete Wirtschastsgruppe trumpft auf: Wir sind d ie Macht! Niemand kann sich dem Ernst der Lage entziehen. Die deutschen Industriellen schlagen Generalmarsch, mit der Alle Röder Neben still. Keine Hütte raucht! Bochum, 1. November. Aus der ganzen Linie von Düsseldorf liegen Eisen- und Hüttenwerke sowie Fa- weiterverarbeitenden Industrie still. Die Entlassung der „Graf Zeppelin" in Friedrichshafen gelan-el Jen SSiecayaffutm. / 71 ©funden Fahrzeit. / Jubelnder Empfang. Sie Einbringung des Luststbistes. WTB. Friedrichshafen, 1. November. Das Schiff ist jetzt wieder in der Halle und ruht sich von den Anstrengungen der beiden schweren Fahrten über den Ozean aus. Die Bergung nach der Landung war dieses Mal außerordentlich schwierig. Das lag daran, daß das Schiff zweimal gedreht werden mußte, ois es vor dem Osttor stand und in die Halle gezogen werden konnte. Außerdem erschwerte natürlich die ungeheure „ :gmn unö im selben Augenblick setzte Glockengeläut ein. "Aber es" ist eine Unmöglichkeit, den Jubel zu beschreiben, der die Straßen, die noch halbdunkel sind, SPD. Friedrichshafen, 1.November 1928. DaS Luftschiff „Graf Zeppelin" ist heute morgen 7.15 Uhr in Friedrichshafen unter den Klängen des Deutschland - liedes sowie der amerikanischen Nationalhymne glatt gelandet. Ankunft im Morgengrauen. WTB. Friedrichshafen, 1. November 1928. Born Sonderberichterstatter des WTB. Am 455 Uhr er - schien „Graf Zeppelin" zum ersten Mal über Friedrichshafen. Nachdem das bekannte Prvpellergeräufch plötzlich ertönte, tauchte auch schon das Schiff selbst auf. Es war in der fahlen Morgen - dämmerung bereits gut zu erkennen. 3n der Stad! herrscht unbe - schreiblicher Jubel. Auf den Straßen stehen di« Menschen und schreien dem Zeppelin ihren Jubel entgegen. ? i 0 je Äsen- und Stahlindustriellen in Nordwest haben L 6er Aussperrung begonnen, trotz der Verbindlich- ■! Mttmg des Schiedsspruches. Krupp, Thyssen und f k ein |taSl führen, alle innerhalb des Bezirks gelegenen l ferfee werden folgen, ob sie wollen oder nicht; heute früh ? |o:cn bereits 213 000 Mann ausgesperrt. IJas ist die Kriegserklärung an den Staat; ü .ich können die Vorgänge in den Entscheidungskampf iifljjen. Gehalten gegen diesen Aufmarsch zur Schlacht, ■ , n jroei Heerlager geordnet vollziehen, ist die Barrikaden- [jierei der Hamburger Kommunisten elendes Buschklepper- m. Wie die Formen des Aufmarsches, so werden in orbroest die Kampfmittel grundsätzlich andere sein; Barri- ;; jevromantik hat da keinen Sinn. Die führende Gewerk- ?: ia ff als Sprecherin des Arbeitsvolkes legt auch von vorn- rtin Wert auf die Ausschaltung Außenstehender. Kom- Medrilbsbateusti Aufregung. WTB. Friedrichshafen, 1. November 1928. Bom Sonderberichterstatter des WTB. Das sonst so ruhige Städtchen hat «ine unruhige Nacht hinter sich und die Unruhe erreicht ihren Höhepunkt als um 4 Uhr Böllerschüsse und Sirenengeräusch «inen furchtbaren Spektakel machen und die ganze Stadt alarmieren. Bald daruf schon strömte ganz Friedrichshafen in hellen Scharen EozmIdemokraMer Antrag gegen Panzerkreuzerbau eingereicht! Der Vorstand der sozialdemokratischen ReichstagS- fraktion, der am Mittwoch versammelt war, hat beschlossen, im Reichstag einen Antrag mit folgendem Wortlaut einzu - bringen: Der Reichstag möge beschließen: Der Bau des Panzerkreuzers „A u wird eingestellt. Dieser Antrag entspricht der Ankündigung, die der Vor - sitzende der Sozialdemokratischen Partei, Abgeordneter Wels, bereits vor einige Wochen auf dem Brandenburger Provinzialparteitag gemacht hat. Inzwischen hat noch keine Fraktionssitzung stattgefunden; aber der Fraktionsvorstand, der die Stimmung der Partei im Lande kennt, hat nicht den geringsten Zweifel daran, daß die Fraktion sein Vorgehen ohne weiteres gutheißen wird. Es mußte dafür Sorge getragen werden, daß der Antrag dem Parlament am Tage seines Zusammen - tretens vorliegt, weil von der Sozialdemokratte selbstverständlich der größte Wert auf feine möglichst schnelle Behandlung und Verabschiedung gelegt werden muh. Ueber die Aussichten des Antrages läßt sich Abschließendes noch nichts sagen. Immerhin darf darauf hingewiesen wer - den, daß vor einigen Tagen der Abgeordnete F e h r in einer Rede die Abneigung seiner Gruppe, der Deutschen (Fortsetzung siehe Rückseite.) daraus gegen den Nachthimmel der Riesenieib des Schisses abhebt und die erleuchtete Gondel sich zeigt, die in diesen Nächten und Tagen über den weiten Ozean ziirückgesunden hat. Aus dem vorderen Teil der Gondel wurden Zeichen gegeben und im selben ee»»leen»e«ii« oetsfeoen n» W gteiCMmarr, Mt Fgefoattme 9ton. OOttiUtjrte <5 4. Vr'oaU 3amill«nan»«iflen 30 . 4 9«tx>U 35 4, eteO*ng«Ju«lU 330 X 1 lm “ Q l "erirrke sich Thyrsis in einem Schneesturm, und Itdil mif Kompasses heim zu finden versuchte, ent- % [ Cr mit Entsetzen, er habe vergessen, welche Spitze der k nach Norden zeige. Stundenlang wanderte er um- schließlich eine Farm und strebte ant folgenden 1(1., e . m Hvlzfällerlager zu. Hier fand er einen Brief von ecmi61 Thyrsis riß ihn auf, las die wundersame Ljf 1,1 ist sorgfältig geprüft worden, und ich bin ge- Rtffc .""^nehmen. Es ist ungewöhnlich interessant und Lin,. Clncn Erfolg haben. Könnten Sie in die Stadt kinc“ Vf mit wir noch einiges besprechen? Wir dürfen fcftuhu m , e ^ r verlieren, denn ich möchte das Stück sofort Rekord Q ^ en ' dvs ist auch der Wunsch des Theater- iet tu* nie hatte die Post Thyrsis einen Brief gebracht, üc, tt bedeutete. Er war halb verrückt vor Freude, fetöanh/ ,2^ch in die Stadt zurückkehren. Aber — der Men x°"'ch1vg ihm schier den Atem — wie kann er es uur drei Dollar besitzt. Was soll er an- *>elftl n 9 Verwandten telegraphieren, um Geld w qn e ' 5 Gelier sterben. Der Schauspielerin schreiben, ' 'klären? Das würde seine Chancen völlig oer- Hefe in vi'eb ihm nur ein Ausweg: das Pfund Wild M Wäldern elf Cents; das kleinste Reh würde Idiri k n ' in die Stadt zurückzukehren. Qn Fräulein Ethelynda Lewis, er würde dem- V*|ö. m ev- und machte sich am folgenden Tag auf die “djuee war verschwunden. Thyrsis durch - neB hinzutretende ' JBWl dieser Romans jum Flugplatz hinaus. Die Autos konnten sich durch das Menschen - gewühl nur schwer einen Weg bahnen. Arn Auhentor schon mußten sie anhalten, weil die Werst Störungen befürchtete, wenn der Auto - verkehr sich bis auf den Platz erstrecken würde. Schutzpolizei unö Militär sorgten für Absperrungen, die in der Dunkelheit nicht ge - rade leicht durchzuführen sind. Ein seltsames Gefühl, als plötzlich die altbekannten Geräusche der Motoren zu hören sind als sich bald Mische Quertreiberei könnte die Sache nur vermasseln. > 3 n Kämpfen, die nach Umfang und Wirtschaftsbedeutung ? ch den sozialen Körper fressen, ist die „öffentliche Mei- mg" von Bedeutung. Steht gar im Mittelpunkt das (1 etliche Bestimmungsrecht, bann kann die „öffentliche J Einung" den Ausgang bestimmen. Das wissen die Schwer«- Mellen, darum bemühen sie sich, ihr Tun mit dem Hein des Rechts zu umgeben; siehe ihre unten folgende ttiärung. Sie empfinden jedoch selbst, der Nebel sei nicht iijt genug; jedermann vermöge durch ihn zum Kern der ?! tage zu blichen. Dort zeigt sich der Grundsatz: Macht ;! i Hecht. Die Industriekapitäne lehnen sich dagegen auf, itz die Republik soziales Recht schasst; der Staat soll tjDiingen werden, auf die Verbindlicherklärung von Wssprüchen zu verzichten. Bis zum Oktober 1918 hatte t Schwerindustrie jeden Kollektivvertrag abgelehnt, der nie' Arbeitsvertrag sollte gelten, jeder Arbeiter seinem tbeifgeber gegenübergestellt. Das nannte man „Wahrung d Persönlichkeitsrechfes"; in Wirklichkeit waren die Per- Mchkeiten ausgelöscht, der „Arbeitgeber" ein Kollektiv- : (griff geworden, der Arbeiter entwürdigt. Da roeffer- “ lichtete die nahende Revolution, das politische System voll- g den Uebergang vom Halbfeudalismus zum Par- J mntarismus; die Schwerindustrie schwenkte auf den i Mkivvertrag ein und gab die wirtschaftlichen Verbände ü' eis. -U Zum „freien" Arbeitsvertrag kann man nicht zurück, -Ws wissen die Industriellen. Die „Freiheit" wollen sie nun »; üen durch die Ausschaltung der Staatsgewalt. Denn in E chm Staat „geht alle Macht vom Volke aus"; in ihm Z lief die politische Demokratie sich fort zur sozialen De- okrafie! Welchen Nutzen bieten die längst wieder ge - igelten Gelben, wenn der Staat den Industriellen nicht । Willen ist? Im Verein mit den Kommunisten laufen ;< e Arbeitgeberverbände seit Jahr und Tag Sturm gegen : e Schiedsgerichtsbarkeit; nur was „frei vereinbart" ist, / H gelten. Jetzt soll die Entscheidung fallen! < js Zur Iiistiz haben wie die entthronten Fürsten die Re- -> teure gegen die Staatsgewalt noch leidlich Vertrauen; ein : w 1 Aechlssormalismus befangener Jurist wird leichter als wirsschaftskundigen Schlichter von der ökonomischen Un- iMüllbarkeit des Schiedsspruchs zu überzeugen sein; und die »Mwoathie der Oeffentlichkeit, kann man sie nicht den Ar- t yikrn rauben durch die Behauptung: Erfüllung des Schieds- Eruches macht Eisenpreiserhöhung nötig, die ganze Lawine ■' $*513 4 SufteUunqegtbübr). rtür < 2tbt>o2. Druckereikonkor: Fehlandslr.il. 1. ' ^mmeI-S>:r. C 5 Stephan 1831, Nachtruf C 5 Stephan M2 u.3883. Menschenmenge, di« di« polizelliche unö militariiche jlbfperrung einfach überrannt hatte und die Gondel dicht umlagerte, jede Be - wegung außerordentlich. Es blieb schließlich nichts anderes übrig, als einfach den Befehl zu geben, In der Hoffnung, daß die Menge mttmarfchleren und aus dem Wege gehen würde. Das ging auch recht gut, und die Zuschauermassen plazierten sich zu beiden Seiten der Laufschienen vor dem Hallentor. Dann aber, als das Schiff in den Katzen verankert war und sich in Bewegung setzte, gab es «inen außerordentlich kritischen Augenblick. Bor das Tor war nämlich ein dickes Tau gespannt, an dem Schupobeamte Unbefugten den Einkitt in die Halle verwehrten. Als nun das Schiff sich näherte, war es unmöglich, das Tau und damit den Weg der Laufkatzen frei zu bekommen, weil die Menge selbst die Enden mifhielt. Das Schiff ließ sich auch nicht mehr zurückhalfen. Wenn nicht jemand die Geistesgegenwart gehabt hätte, das dicke Seil mit dem Taschenmesser zu zerschneiden, so hätte leicht «ine Beschädigung des Schiffes eintreten können. Ais das Schiff dann geborgen war, stimmt« die Menge draußen er - neut das „Deutschlandlied" an, das in der weifen Halle ein Echo fand. Währenddessen hatten die Haltemannschaften das Schiff nur mühsam gegen die Bordringenden festmachen können. Schon kamen die beiden Zollbeamten wieder von Bord, die als erste das Schiff betreten hatten. Sie hatten aber Ihre Arbeit in fünf Minuten erledigt und wurden dafür mit einem kräftigen Bravo von den Zuschauern begrüßt. Dann konnte das Aussteigen der Passagiere beginnen. Alle wurden sie von ihren Freunden herzlich und jubelnd begrüßt. So - weit sie sich über die Fahrt äußerten, waren sie alle des Lobes voll. „Es war eine herrliche Fahrt", sagte jemand. „And «s ist ein braves Schiff", fügte Flemming hinzu. Am Fenster wurde der blinde Passagier sichtbar. Man lachte, und wollte ihn sehen; aber es schien, daß er jetzt doch etwa- schüchtern geworden ist. Inzwischen nahm ihn der amerikanisch« Auflehnung gegen den Staal! Aussperrung in NorSrvest trotz oervin-tt-hen S«hie»skpru«Ho Lamburg21ltonaerDolLsblatt Legrülldet 1875 1»« riete Weintet £■ a- Roman von Upton Sinclair. p K ° Oti f letie ^Versetzung von Zermyniazur Mühl: