fOrtittejeUe 4S i,. yrieete ilt werden. : Sammel- itunutwt Sie Seite 30 *, 10 bi# 15 Seiten bit 3dk 35 *. SU Anzeigen müssen nn Vorau« ober sofort bei Heert^M —~ • J ie 11, Lochpart., Tycmior« —, C5Stepbon 2461 (WoO—, fite *«n loleeeOen Zog), in ben Filialen Cbt« 3 Ubr> und in allen Annoncenbureau«. Plag- und Datenvorfchriften unverbindlich. Preis IO 4 Hamburger Echo *N < Aili 44. 4 4 4 4 ÄÄT SwapoK yiftininittiOlttmwiwltftliflhld# ^u^sj^ a!ä . AWUHW4UU X4UVIIUU A/VllvVlUU ««pban 1701, Nachtruf 0 5 Stephan 2M2. Druckereitontor: Fehlandstr. 11,1. r : Sammel-Nr. c 5 Stephan 1831, Nachtnif L 5 StephanZ0Z2u. Z68Z. <5 t q tütlbtt 1875 yiitmmct 239 Sreifag, 30. August 1929 55. Jahrgang Das Rheinland wird geräumt! «Rättmtmgeifiegittn 15. Septemver — RäurnungsenSe 30. Juni 1930 Hendersons SKlutzberW SPD. Haag, 29. August. (Eigener Drahtbericht.) 3n der am Donnerstag um 12 Uhr mittags eröffneten 8chl"bslhung öer politischen Kommission erstattete Kenderfon zunächst ben obschliehenden Bericht über die Arbeiten uni die Ergebnisse der politischen Beratungen. Er führte aus: „30 Düsseldf. one 'äSda VANN- iheimJ cP cP ? KAR15- Qruhe. I Bochum, Oorlmund $ sFn \ Kelm neue Kontrollkommission Um im gemeinsamen Interesse einer freundschaftlichen und praktischen Regelung jede Schwierigkeit zu erleichtern, die zwi - schen Belgien und Deutschland, oder Frankreich und Deutschland, hinsichtlich der Durchführung der Artikel 42/43 des Versailler Vertrages entstehen kann, kommen die zuständigen Regierungen überein, jede Schwierigkeit durch die Ausschüsse regeln zu lasten, die durch die Schiedsverträge in Locarno vereinbart wurden. Diese Ausschüsse werden nach denselben Verfahren handeln und mit denselben Rechten ausgestattet sein, die diesen Ausschüssen in den Verträgen von Locarno zugewiesen sinö. Wenn irgendeine Schwierigkeit entstehen sollte, wird sie ent - weder der belgisch-deutschen Vergleichskommission oder der fran - zösisch-deutschen Vergleichskommission unterbreitet werden, je nachdem die Schwierigkeit zwischen Belgien und Deutschland oder zwischen Frankreich und Deutschland, entstanden ist. Diese Vereinbarung berührt in keiner Weise die allgemeinen Regeln, die in solchen Fällen anwendbar sind, und ist insbesondere dem Vorbehalt unterworfen, dah das Recht des Völkerbunds- rotes und der Dölkerbundsversammlung, Investigationen gemäss Artikel 213 des Versailler Vertrages vorzunehmen, unangetastet bleibt. Es wird ferner sestgestellt, dah jede ter Mächte, die den Vertrag zwischen Deutschland, Belgien, Frankreich, Groß ¬ britannien und Italien am 16. Oktober 1925 in Locarno unter - zeichnet haben, das Recht behält, jede Schwierigkeit jederzeit vor den Völkerbvndsrat gemäß Artikel 4 des Locarno-Vertvages zu bringen. Dieser Bericht ist einstimmig angenommen worbe». Er wird ergänzt werden durch einen Rotenan st arisch zwischen den Vertretern der Besehungsmächte und Dr. Strese - mann. Henderson erläuterte seinen Bericht mit einer Rede, die eigentlich für die Vollsitzung der Konferenz bestimmt war, an der er jedoch nicht mehr keilnehmen wirb, weil er bereits am Freitag nach Genf abreist. Es wurde deshalb beschlossen, die Rede sofort zu veröffentlichen. Henderson führte auS: „Die Konferenz wird es mir nicht verübeln, wenn ich, Indem ich den Bericht des politischen Ausschusses erstatte, einige Er - läuterungen zu der Aufgabe mache, die uns gestellt war. Die Fragen, mit denen wir befaßt waren, sind vielleicht nicht so kom - pliziert gewesen^ wie jene, mit denen der Finanzausschuß betraut war. Aber ich wage zu behaupten, daß sie von einer ungeheuren Wichtigkeit für d ie Versöhnung der Völker Europas und für jene große Verständigung zwischen den Rationen waren, von der auf die Dauer der Friede abhängen muß. (Fortsetzung auf der 2. Seite.) EprrngfWattmtat In Schleswig versucht MemmMwe nn dem Kaufe des Regierungsvhevräsidenten gefunden Die tapfere Hausangestellte Schleswig, 30. August 1929. (Eigener Drahtbericht des Hamburger Echo.) Heute (Freitag) in den ersten Morgenstunden wurde in dem überdachten Vorflur des Hauses Reuwerkstrahe 5, das von dem Regierungsvizepräfidenten G r i m p e bewohnt wird, eine Höllen - maschine gefunden. Es handelt sich um eine 50 Zentimeter lange und 30 Zentimeter hohe Holzkiste, die außer einem verlöteten Blechkafien mit Sprengstoffen eine Uhr enthielt, die durch Drähte mit drei Trockenbatterien ver - bunden war. Das ganze ist also als eine Art Zeitzünder anzu - sehen. Die Entdeckung geschah aus folgende Weise: Eine Haus - angestellte, die gegen 2 Uhr nachts von einem AuSgang heimkehrte, fand in dem Dorslur des Hauses, und zwar unmittelbar vor der Haustür, eine Kiste. Als sie diese ins Haos tragen wollte, löste sich der Deckel und sie vernahm das Ticken einer Uhr. Sie kam sofort, aus den Gedanken, daß es sich um eine Höllenmaschine handelte, und flüchtete zunächst ins Haus, ging dann aber später wieder hinaus und trug die Kiste mit ihrem gefährlichen Inhalt an den Gartenzaun. Sie blieb dann noch eine Weile an der Haustür beobachtend sieben. Schließlich wurde Vizepräsident Grimpe, dessen Schlafzimmer sich im ersten Stock des Hauses befindet, von den Geräuschen wach und begab sich nach unten, wo ihm das verängstigte Mädchen den Vorfall erzählte. Der Vizepräsident alarmierte dann die Polizei, von der zunächst durch Sachverständige die Höllenmaschine unschäd - lich gemacht und dann sofort die erforderlichen Ermittlungen ein - geleitet wurden. Bisher sind jedoch irgendwelcheAnhalts- punktefürdieTäterschaftnichtgefundenworden. Rach Mitteilung der Polizei handelt es sich um eine Höllen ¬ maschine der gleichen Art, wie sie am 1. August im Gebäude der Landkrankenkasse in Lüneburg vorgesunden wurde. Mit diesem versuchten Eprengstoffattentat auf das Haus des ReglerungSvizepräflüenten — Grimpe gehört der Sozial - demokratischen Partei an —- reiht sich ein neues Glied an die verbrecherischen Taten, die Schleswig-Holstein in der letzten Zeit zu einer traurigen Berühmtheit verhalfen haben. Wie die Aufmärsche verhetzter Landvolkleute, die in den ver - schiedensten Orten SchleSwig-HolsteinS zu Zusammenstößen mit der Polizei, zuletzt in Neumünster, geführt haben, ist auch mit diesem Anschlag offenbar eine politische De - monstration beabsichtigt. Vielleicht haben die Täter dem Regierungspräsidenten, Herrn Abegg, einmal in allernächster Nähe vorführen wollen, dah den daß Leben und die Gesundheit der Bevölkerung bedrohenden politischen Erscheinungen der letzten Monate nicht mit Nachsicht begegnet roerben darf. Wenn Herr Abegg vielleicht geglaubt hat, mit einer halben Kapitulation, wie sie doch, zweifellos sein Verhalten mit der Beurlaubung deS leitenden Polizeibeamten in Neumünster darstellt, die Gemüter zu be - ruhigen und die Landvolkleute zur Einsicht und Umkehr zu bringen, so wird ihn dieser Sprengstoffaktentatsversuch in Schleswig belehren, daß Nachgiebigkeitschlechtge- bankt unb von biefen, bie Gewalt anbeten- ben Leuten nur a iS Schwäche ausgelegt wirb. Herr Abegg soll auch nicht glauben, baß man vor seiner Tür Halt machen wirb. Solchen Leuten, bie mit Dynamit poli - tische Erfolge erzielen wollen, sinb alle Mittel recht unb ihnen gegenüber muß ber Staat mit allem Nachbruck vorgehen. Abegg werbe hart! Nrr erfolg von 8nag In letzter Stunde, als schon gar niemand mehr recht daran glaubte, ist die Haager Konferenz mit einem vollen Erfolg abgeschlossen worden. Der Erfolg ist dadurch nicht kleiner, daß er nach außerordentlichen Kämpfen ge - lungen ist, nicht dadurch geringer, daß er, um ein Wort Briands zu gebrauchen, unter Windstärke 10 zustande gekommen ist. Die deutsche Oeffenttichkeit ist allerdings nach dem endlosen Hin und Her der letzten Wochen, nach den ermüdenden und immer wieder enttäuschenden Alarm - meldungen mehr als schlecht gelaunt, und die Unklarheit über die Tragweite gewisser finanzieller Abmachungen tut ein übriges. So kommt es, daß das Ende ber Haager Kon - ferenz ein mürrisches Echo in Deutschlanb f inbet Wir glauben, nicht zu recht. Zwar sagt man, baß ber letzte Abschluß nur auf Kosten Deutschlanbs gelungen sei, daß Deutschland sowohl finanzielle wie politische Opfer habe bringen müssen. Opfer über den Doung-Plan hinaus! Man will daraus schließen, daß Deutschland die Haager Schlacht verloren habe, und leitet aus diesem Schluß das Recht zum polittschen Angriff gegen die deutsche Delegation ab. An diesem Punkt muß der politisch geschulte Leser, der sich im Wust der unklaren und widerspruchsvollen Meldungen nicht zurechtfindet, stutzig werden. Er muß sich fragen, wer ein Interesse daran hat, von einem Mißerfolg Deutschlands zu reden, und er wird, die Frage stellend, -bie Antwort auch schon haben. Nur bie verantwortungslose, politisch-anarchischeOppositionberHugen- berg-Ellque kann e s fertig bringen, ein schwer erkämpftes Ergebnis in einen Mißerfolg umzulügen, bas für Deutschlanb in brei Punkten ganz klare unb nicht wegzubiskutierende Vorteile mit sich bringt Denn das Haager Ergebnis zieht nach sich 1. das Inkrafttreten des Bonng-Planes, vorbehaltlich aller - dings der Rattfikation der Parlamente, 2. die Rhein - landräumung und 3. die Wiederauflösung der erst vor zwei Jahren wieder aufgebaulen englisch-französischen Entente. Bei den gewalttgen Objekten, sowohl in finanzieller als auch politischer Art, um die im Haag gerungen wurde, kommt natürlich keiner der Beteiligten, selbst die Engländer nicht, mit lOOprojenfiger Zufriedenheit nach Hause. Richtig ist gewiß, daß Snowden als erster Sieger ben Kampfplatz ver - läßt, nicht richtig aber ist es, bie beutsche Delegation als letzten Sieger in biefem Ringen unb Rennen zu bezeichnen. Wer so etwas behauptet, hat ben politischen Sinn beä ganzen Haager Kampfes nicht verstanben. Der Vorstoß Snowdens gegen den Verteilungsschlüssel des Doung-Planes war natürlich für Deutschland unangenehm, aber nicht gegen Deutschland gerichtet. Er richtete sich vielmehr gegen die italienisch-französische Hegemonie bei ber Erlebigung ber Weltschulbenfrage, unb er hat in ber Tat biefer Hegemonie einen erheblichen, wenn nicht löblichen Stoß verseht. Die Gefahr war gewiß groß, baß Deutschland bei diesem Kampf der Siegerstaaten untereinander unter den Schlitten kam, und die gesamte sozialistische Presse Deutschlands hat von Anfang an auf diese Gefahr hingewiesen, unb bieses zwar zu einer Zeit, als bie nationalistische Presse sich in Verherr - lichung Snowbens gar nicht genug tun konnte. Die Gefahr war groß unb sie würbe oermieben — bas ist ber Erfolg ber Deutschen, ein Erfolg, ber nicht abgestritten werben kann, auch wenn man einzelnen Punkten ber Haager Ab - machungen kritisch gegenübersteht. Diese Kritik kann sich ber Natur der Sache nach nur in mäßigen Grenzen bewegen und sich höchstens auf Punkte beziehen, die im ^oungplan, so wie ihn die Pariser Sach - verständigen vorlegten, nicht erledigt waren. Es ist un- 123] dem und was Die