oben»* nmnmei »en folgenden log), in den RUtaim (Bi5 3 U6r) und in allen Annoncenbüros Platz- und TojenvorlSristen unveibindlliv SV. Jahrgang Mittnroeh, 5. März 1930 irnnsr 64 ittj der Suche nach dem Kompromiß fceittngeett>iStyung der 9trbeif0erjierun0 / Heranziehung des Reservefonds der Industriebau? ltrevolution nach dem Kalender IC- wirklich nicht zu überschähl Aqlle spielt ist ein Zeichn ■ "eu binzulrelcndc Bezieher werde» die bereits erschienenen Kavitcl dieses Romans auf Wunsch I o st c n l o S nachgeliefert. toffel!" Flock wedelte mit dem buschigen Schweif, sah fragend auf und schnüffelte dann in der Stube herum. Peter selbst machte sich eifrig an die Suche. Zorn auf die Mutter erfaßte ihn. Sie stopfte ihm die Strümpfe, flickte seine Jacken, tat alles, was sie konnte. Seinen Empfindungen, seinen Gedanken war sie meilenfern. „Duck' dich, Peter, lauf unterm ‘Kegen durch!" Das war ihre ganze Erkenntnis. „Arme Leute haben keine Schirme." Er öffnete mit einem Draht das Schloß eines Kommoden- kastens. Da lagen die Pantoffel, in eine alte Zeitung ein - gewickelt. Die Wasserstiefel flogen von den Fußen. Die Uhr schlug acht. „Zu spät!" . . . er auch noch so einleuchtende Gründe für seine gestrige Ab - wesenheit vorbringen, der Stock geschwungen. Das war nicht das Schlimmste. Klaus Brosewitz hatte sicher alles erzählt. Und nun würden sie über ihn herfallen, vielleicht würde sogar Lehrer Aübanz fragen: „Na, bist du schon zurück von deiner gerechten Insel?" Hohn, Spott würden auf ihn herniederregnen. Wenn der Stock durch die Lüfte fuhr, biß man die Zähne zusammen, sagte keinen Muck und setzte sich auf die Striemen wie auf ein Samtkissen. War ein Held bei den andern. Der Hohn, und besonders der Hohn der Klassenkameraden, fraß viel tiefer, bohrte sich in einen hinein wie ein giftiger Wurm, erschütterte das Vertrauen in alle Gerechtigkeit, be - reitete Schmerzen, die wieder und wieder peinigten, wenn die äußeren Striemen schon geheilt waren. Er kam sich vor, als stände er ganz allein in einer schrecklichen, ihm feindlichen Welt, aus der es keinen Ausweg gab. Oder doch nur den einen: sich still vom Deich in die Flut gleiten zu lasten. Aber da war die Mutter, die für ihr Aller auf seine Hilfe rechnete. Da war die gute Tante Marie, der die Tränen stromweis über ihre runden Backen trudeln würden. Da war Onkel Schneeoogt, fein Vormund, der sich gewiß be - trübte. Und sogar Niels Schuppe würde traurig den Kops schütteln. Bloß Onkel Jochen würde sagen: „So'n Döskopp! So jung und schon so feige zum Leben?" Aber auch er wischte sich gewiß die Augen. Peter stand noch immer in der Stube, sah aus seine Wasserstiefel, die chm heute bei dem trockenen Wetter erst recht lächerlich erschienen, und dachte: Wenn ich wenigstens meine Holzpantoffel hätte! „Flock!" Der Hund lag zufanlmengerollt am Ofen, hob den Kops, stand langsam auf und gähnte. „Such' die Pan- Rach einer halben Stunde schlief die Uebermüdete. Sie schlief fest und traumlos. Stunde um Stunde. Ein Gefühl der Erstickung in Nase und Rachen er - weckte sie. Die Lampe war ausgebrannt. Der kohlende Docht erfüllte die Stube mit dickem stinkenden Dunst. Frau Minna taumelte auf, verwirrt und halbbetäubt. Eie riß Tür und Fenster auf, saß, von Uebelkeit gelähmt, eine ‘-Weile stumpfsinnig da und kam erst allmählich wieder ganz zu sich. Ihr erster Gedanke war: Peter. Sie lies durch Haus und Stall, rief und suchte. Keine menschliche Stimme antwortete. Nur das Vieh, freßgierig wie immer, meldete schon seinen Morgen- appetit an. Ganz verwundert sah sie nach der Uhr. Es war doch noch dunkel. Der Zeitweiser zeigte die siebente Stunde an. Tiefe Angst kam über die Frau. Sie mußte an jene Unheilsnacht denken, da ihr Mann vom Deich geglitten war. (Fortsetzung folgt) Die Rechtsradikalen warten auf einen Kommunisten - putsch, damit sie selber putschen können. zeii dafür, daß die putfebiftifd) rechts - radikale Richtung in dieser Organisation Oberwasser gewonnen hat * Frau Klupfchek war am vorhergehenden Abend todmüde und abgerackert von der Arbeit heimgekommen. Sie hatte einen schweren Waschtag beim Klcmpnermeister Poffekel hinter sich. Dort half die Frau mit, und die Wäsche von sechs Wochen sollte an einem Tage geschafft werden. Sie schafften es auch. Aber Frau Klupfchek kam spät und mit schmerzen - dem Kreuz und öurchgeriebenen Fingern nach Haus. Sie vermißte Peter zunächst nicht, eS fiel ihr nur auf, daß das Vieh im Stall sich wie wild gebärdete. Sie versorgte es in Eile und setzte sich dann in die Stube, Stopfzeug und löcherige Strümpfe vor sich. Bald flimmerte es cot ihren Augen: sie versagten den Dienst. Und die Wirbelsäule sank immer wieder schmerzend zusammen. Das Bett zog wie ein starker Magnet. Sie trat vor das Haus und rief in die Dunkelheit: „Peter! Peter!" Keine Antwort. Eine leise Unruhe kam über sie. Wo mochte er sein? Vielleicht bei Steffen Schneevogt, feinem Vormund, der ihn zuweilen zum Spaß ein Stündchen an der Schleifmaschine beschäftigte, um ihm nachher einige Nickel als „gerechten Verdienst" in die Hand drücken zu können. Frau Klupfchek legte sich angekleidet aufs Bett, wollte nur ruhen, nicht schlafen. Immer wieder riß sie die Augen auf und horchte. Nur die Uhr tickte, und die Lampe summte leise. ‘Parlamentarismus. Die Opfer der Kohlhöfen-Unruhen. Betrieb, Betrieb, ist die Losung! Kunst und Wissenschaft: Zur Amerika-Dämmerung. Feuilleton: Ernst Toller: Aimee und die mondäne Prophetin. Walter Hasenclever: Üuerschnitt durch ein Lokal. Aus aller Welt. Die freie Gewerkschaft. ertrag von 70 Millionen Mark erbringen. Der Restbetrag von etwa 30 Millionen Mark soll aus dem R e s e r v e s o n d s d e r Bank für die Industrieobltgationen entnommen werden. Da ein slusenweiser Abbau der Industriebelastung vor - gesehen ist, und die Bank in absehbarer Zeit überflüssig wird, wäre die Verminderung ihres Reservefonds schon jetzt nicht unge - wöhnlich. ES wird erwartet, daß auf der Basis des vorgenannten Vorschlages eine Verständigung erfolgt. Immerhin ist zu be - tonen, daß sich die Fraktionen mit diesem Vorschlag noch nicht besaßt haben. In sozialdemokratischen Kreisen erscheint der Vorschlag des Reichssinanzministers a n n e h m b a r,-die Frage ist nur, ob sich auch die übrigen Regierungsparteien damit einverstanden erklären werden. Sie Zraklivnen ballen sich bereit Auf 3 Uhr nachmittags ist die sozialdemokratische, auf 5 Uhr nachmittags die Zentrumssraktion des Reichstages einberufen worden. Im Reichstage anwesend sind heute auch die Führer der übrigen Regierungsparteien. ' Rimchener Wei verbietet Mttrevoiutien SPD- München, 5 März. Die Polizeidirektion München Hal die von den Kommunisten angekündigten Demonstrationen zum 5. uyd 6. März verboten Die zum 9. März anläßlich' deS revolutionären Gc- werkschastskongresies beabsichtigten Kundgebungen.sind ebenfalls verboten worden. ' Die Frage der sechzig Berliner Funktionäre an die Zentrale der KPD.: '.Werden Eure Parolen befolgt, ja oder Philosoph und Staatsmann 5u ?h. G. Masaryks so. SeburtStag am 7. Marz „Die Demokratie ist die politische Organisation der Gesellschaft aus ethischer Grundlage der Humanität. Die Demokratie ist die Organisation der Gesellschaft, die auf Arbeit beruht: in ihr gibt e« keine Individuen und Ktasien, die die Arbeit der andern auSdeuten; der demokratische Staas ist ohne Militarismus, ohne geheime Diplomatie; di« Außen- und Innenpolitik unterliegt der Kritik und Der- Wallung des Parlaments." Th. G. M a s a r y k („Neues Europa"-. Die Sähe dieses Zitats umreißen in Knappester Form das politische Bekenntnis des Mannes, der seit 1918 als Präsident das höchste Amt der tschechoslowakischen Republik inne hat. Diesem Bekenntnis verdankt er es ebenso, wie seiner einzig - artigen Persönlichkeit, die sich in einem kühnen Leben viel - fach bewährt hat, daß heute Deutschland seinen Namen mit Achtung nennt, obwohl eS 1 h in nicht zuletzt zuzuschrelben ist, daß bei der Konstituierung der tschechoslowakischen Republik 3,5 Millionen Deutsche gegen ihren Willen dem neuen Staate einverleibt wurden. Aber an Masaryk beweist sich, daß das historische Schick - sal mächtiger ist als der Wille des einzelnen, daß der Mensch mehr Werkzeug, denn Lenker der Mächte ist, die er einst selbst rief. — Bon vielen Seiten her wird man in diesen Tagen die Ge - stalt dieses Mannes beleuchten, der Mittelpunkt von Ehrun - gen sein wird, deren leider oft schlecht verhehlter Nation nalismus seinem Wesen widersprechen muß: Man wird den beispiellosen Aufstieg des slowakischen Landarbeitersohnes ebenso bewundern, wie den persönlichen Mut des jungen Wiener Privaldozenten oder Prager Honorarprofestors, der sich mit gleicher Entschiedenheit gegen den nationalistischen Wortradikalismus der Iungtschechen stellte, wie gegen die antisemitische Meute und die aktenfälschende österreichisch- ungarische Diplomatie. Man weiß nicht, welche Periode höher einzuschähen ist: die strapazenreichen Rebellenjahre während des Krieges — freiwillig übernommen in einem Alter, in dem andere sich zur verdienten Ruhe fetzen — ober die Jahre der praktischen Staatsbildung, der VerttesuNg der Idee eines tschechischen Nationalstaates? Wir glauben, daß trotz des scheinbaren Frontwechsels eine selten gradlinige und folgerichtige Entwicklung das Leben dieses Mannes auf - baute. • -',- . : Er war nie. ein Parteimann im engeren Sinne, er war immer ein Rebell, den ein tiefer, religiös fundierter Ge - rechtigkeitssinn, in die philosophische Laufbahn als ernsten Wahrheitssucher und auf die politische Tribüne als Anwalt des unterdrückten Rechts zwang. Sein kompromißferner Wahrheitssinn brachte ihn ebenso früh in Konflikt mit dem Kirchen- wie mit dem Parkeiglauben. Da fein politisches Bekenntnis Kultur-, nicht machlpolitisch gerichtet war, da dieser Verkünder des politischen Humanismus den Idealen Herders näher stand als dem auf „vergilbte Pergamente" — wie er sich verächtlich ausdrückte — des böhmischen Staats- rechts pochenden Panslawismus eines Kramarsch, konnte er deren von russischer Seite ermunterten Kon - spirationen gegen Oesterreich-Ungarn nicht mitmachen. Er stand vielmehr mit der österreichischen Sozial - demokratie in einer Front, die einen föderativen, nach Nationen gegliederten Staat forderte. Erst der Verlauf des Krieges zwang ihn zu der Proklamation der tschechischen Souveränität, die durch seinen Einfluß auf Wilson und seine Beziehungen zu Briand Wirklichkeit wurde. Seine enge Tuchfühlung mit der Sozialdemokratie hak ihm oft fälschlicherweise den Namen eines Sozialisten eingetragen. Er war es gewiß nie. Die philosophische Ueber- brüdtung zwischen Kant und Marx ist ihm nicht gelungen. Ec Mdeulmutts neuer Bvrfchlus SPD. Berlin, 5. März. Umtlid) wird mifgeteilt: Das Reichskabinett setzte am jtag seine Beratungen über die DeckungSvor- s/bie Steuersenkungen für 1931 und öle Frage I,beitslosen Versicherung sott. Die Verhandlungen । n nt Mittwoch zum Abschluß gebracht werden. * Bos Gcsamlkabiuctt tritt heute vormittag um 11 Uhr zur ifer bc r a t u ii g derFinanzreform wieder zusammen. Kabinett wird sich dabei vor allem mit einer Vorlage des ^inanzministers über die Einahmeseiten des Etats befassen, mzelnen verlautet darüber, daß nach den neuesten Dor- u Moldenhauers zur Beschaffung der erforderlichen illionen die Autonomie der Reichsanstalt zur iÄosenverstcheiung vorgesehen ist und die Ermächtigung zur Beitragserhöhung um %% ibeitnehmer und Arbeitgeber. In der Verwaltung ist man rüber einig. Eine derartige Maßnahme würde einen Mehr- Der preußische Minister des Innern, Professor Dr. Wacn- ttg, äußerte sich gegenüber einem Vertreter deS Sozialdemo - kratischen Pressedienstes über seine künftigen politischen Absichten. Der Kurs, führte Dr. Waentig aus, der im preußischen Innen - ministerium unter meinen verehrten Amtsvorgängern Severing und G r z e s i n s k i gesteuert wurde, wird nach wie vor gehalten. Der Steuermann hat gewechselt, das ist altes. Vornehmste Auf - gaben deS preußischen Ministers des Innern sind die Sicherung und Festigung der Republik, der Schuh der demokratischen Ver - fassung. In meinem Eifer, diese Aufgaben restlos zu erfüllen, hoffe ich in nichts meinen Vorgängern nachzustehen. Es wird mein Be - streben sein, die republikanische Personalpolitik, die Demo - kratisierung der Verwaltung, die Severing und Grzesiuski so erfolgreich begonnen und sortgeführt haben, mit allem Nachdruck weiter zu fördern. Die Parteifreunde im Lande, die Republikaner in allen Lagern Die Polizei hat dementsprechend ihre Maßnahmen ge - troffen. Für den 6. März ist für die Polizei die große Alarmstufe angeordnet worden, nach der sich alle Offiziere und Mannschaften in den Kasernen aufzuhalten haben. In den Nachmittagsstunden wird bereits ein starker Patrouillendienst auf der Straße einjetzen. den Zeiger waren ihm schwarze Drohung. Warum standen sie nicht? Eine halbe Stunde bis zum Schulbeginn. Peter überlegte: es war wohl am besten, dem Rate der , Tante Marie zu folgen. Schwänzte er auch heut die Schule, r so würden sie ihn holen, das war sicher. Was dann geschah, I konnte er sich nur unklar vorstellen. Jedenfalls wurde, mochte mögen davon überzeugt sein, daß ick alles daran sehen werde, das in mich gesetzte Vertrauen zu rechtfertigen. Um die Besrkiuig brr freien Obcrprniitien Am Dienstag sollte sich das Kabinett mit der Neubesetzung der Oberpräsidien in Stettin und Kassel beschäftigen. Die Entscheidung wurde jedoch vertagt. ES verlautet, daß bestimmte Wünsche der Demokraten auf das Oberpräfldium in Stettin für die Vettagung maßgebend gewesen sind. Die Meldungen von der bevorstehenden Ernennung deS Landeshauptmannes der Provinz Sachsen, Dr. Hübner, zum Oberpräsidenten der Provinz entsprechen, lauf SPD., nicht den Tatsachen. Ein Nachfolger für den zum Innenminister ernannten Oberpräsidenten Dr. Waentig ist bisher noch nicht in Aussicht ge - nommen. oetmi befiehlt Putsch Oy erhütt 3nftrutfionen / Die Rechtsradikalen wateten nur auf Unruhen nein?", sagt genug. Die Staatsgewalt in Deutschland ist durch lächerliche, auf öen Tag vorher angekündigie Putschabsichten wirklich nicht zu erschüttern. Die Interessenten für so großmäulige Ankündigung der bolschewistischen Revolution auf den 6. März sitzen im Lager der Rechtsradikalen. Dort arbeitet man fieber - haft. dort sehnt man den Tag herbei, an dem die Kommunisten ein großes Verbrechen begehen, weil man von diesem Taae Auttieb für rechtsradikale Üipeuincutc erwartet. Der.Puttch- aedankc ipuhf im Vager der Rechtsradikalen, das i|t. unverkenn - bar. Man braucht die Bedeutung der Organisationsarbeif, die der berüchtigte Oberst Nikolai im Stahlhelm unternimmt, wirklich nicht zu überldiätieif — aber daß dieser Mann dort eine um iwc der Gerechten Der Roman einer Kindheit Von ie Leitung der Kommunistischen Internationale hat Teddy Imann nach Moskau befohlen, damit er dort die iefung der Aktion der deutschen Kommunistischen ‘Partei ie. Mit ihm zusammen sind eine Reihe führender Kom- [fen aus andern Ländern bei der Exekutive der Komintern nfgegennabme von Imstrukfionen versammelt worden. E s wieder etwas geschehen! Die Kommunistische nationale braucht notwendig eine Ablenkung in West- a Die wirtschaftlicke Lage der Sowjetunion wird immer stet, s'oii diesem Elend soll durck verstärkte Aktivität der innigen in Westeuropa abgeleukt werden. i soll wieder etwas geschehen, um so mehr als der für den ebruar angekündlgte Ausbruch der Weltrevolution ein er Fehlschlag war. Seit längerer Zeit schpn hat die KPD. 6. SX ä r 3 als' nF ch st e n Term in für. die Welt- olution bezeichnet, und ihre aktiven Sturmtrupps auf n Termin eingestellt. , $ ,i ie Weltreoolutiou wird von den Kommunisten nach dem Kalender gemacht. Der allgemeine Plan ist für das ganze Jahr fertiggestellt. Hoffnungen für den Erfolg der angekündigten Revolution ö. März müssen jedoch nicht sehr stark sein, öenn für chen später sieht das Kalendarium der Kainmuiiisten den nen Ausbruch der Empörung der deutschen Ar - ic ijchast gegen die Diktatur Severing-Grzesinsky voraus, finfhi ist zwar inzwischen zurückgetreten, aber das konnten die allwissenden Kommunisten ' bei der Aufstellung ihres liiiionskalenders nicht ahnen. Daß aber noch Wochen nach 6. März die spontane Erregung gegen Severing ausbrechen ist ein schwerer Fehler kommunistischer Putschbürokratie. Woher nod) spontane Erregung gegen Severing, wenn schon am 6. März die Sowjetrepublik Deutschland errichtet wird? Die kommunistischen Organe kündigen für diesen Termin fee Kundgebungen auf Straßen und Plätzen in allen -tn Europas an, in England und in Holland in Frankreich, r Tschechoslowakei und in Deutschland. Sie haben nod) nicht onn der absoluten Pleite des 1. Februar, sie wollen sie im nationalen Maßstab noch einmal erleben. Ihre Absicht, «mmenstößc mit der Polizei, blutige Zwischenfälle nojieten, ist klar genug erkennbar. ES wird ihnen jedod) dich gelingen, aus dem einfachen Grunde, weil ihre Parolen «ns dem Papier sieben. Die Rebellion der Mitglieder und der Funktionäre gegen die noch dem Kalender arbeitende Putfchtaktik ist in vollem Gange. Die Kommunisten wollen putschen, um einen rechtsradikalen Putsch zu provozieren, von dem sie neuen Auftrieb für ihre eigenen Bestrebungen erwarten. Da spielt einer dem andern in die Hand, aber jeder von beiden wird sich gründlich ver - spielen. Die Illusionen beider Teil« werden an der Stärke d e r Staatsgewalt, vor allem aber an dem nüchternen realpolitifchen Sinn der deutschen Arbeiterschaft scheitern. Die Wellreoolution wird am 6. März in Deutschland ebensowenig ausbrechen, wie der deutsche Faschismus. Darum bleiben doch die Versuche, es zu dem einen oder zu dem andern zu treiben, nickt minder frevelhaft und ver - brecherisch. Diese Versuche werden ihre Strafe erhalten. Der 6. März wird zu einer noch kläglicheren Niederlage aller putschistischen Illusionen werden, als es der 1. Februar gewesen ist. Meder.fiungetmarithr befehlen Berlin, 4. März. Am ‘ZRonlagabend hat eine Sitzung der kommunistischen Parteifunktionäre stattgesunden. Aus Anordnung des europäi - schen Sekretariats der Roten Gewerkschaftsinternationale, der Kommunistischen Iugendinternationale und der westeuropäischen Büros der Komintern, hat auch die Berliner Parteileitung für den 6. Marz Hungermärsche au5 der Umgebung Berlins nach der Reichshauptstadt angeordnet. Das Demonstratlonsverbok soll, nach Blätter - meldungen, in der Weise umgangen werden, daß auf ein verabredetes Zeichen in allen Teilen Berlins größere und kleinere Ansammlungen sich bilden, die dann wiederum auf ein ver - abredetes Zeichen sich in Marsch sehen sollen. Durch diese Taktik soll erreicht werden, daß die Polizei hierdurch überrascht und mürbe gemacht wird und nicht einheitlich vorgehen kann. Es heißt, daß auch die Nationalsozialisten für den 6. März Umzüge und Demonstrationen planen. Sie haben die Anweisung erhalten, „sich am 6. März auf der Straße bereit - zuhalten". Dadurch ist die Gefahr geschaffen, daß es zwischen Anhängern der Kommunisten und Nationalsozialistischen Partei zu Zusammenstößen kommt. Aus dem Inhalt Politik und allgemeiner Teil: Auf der Suche nach dem Kompromiß. Moskau befiehlt Putsck. Masaryk, der Philosoph und Staatsmann. ‘der blutige Balkan. Das Elend im Dollarland. (2. Beilage.) Das Hochwasserunglück in Frankreich. (2. Beilage.) tiM$«t e «npreij< versiehe- fUB m NetchSmail. die ISgefoaltene No» pareMesetle *5 Ä vneat« gamUiraanj-lpen IO * euaeno». »«bete 33 A. eteaenfle,ud>e 25 * «leine Mngeigen VIS 9 Seilen Die Zeile 30 4. 10 di« 13 Zeilen die Zeile 35 4. Otenomcjelle 3,50 Anzeigen mflflen im vvraur ober sofort beiabll werden *»«K»0«uMmnOme gedlondinahe 11, Hocvran., Fcrnwrecher: Lamme!' ,M alte Kurs wird belbehalten!" Snnenminijfer Waentig Lider seine Politik -4 Preis 104 HamdurgerLcho t, „„NaitinnmL ausser an 2. tfciertaaeti. toejunnierei», ttn borati« « « « » - — - - *, » « v iwr«<.tw- m ™ m» /ÖOlcflDlfttt 11 L »nirhnanMung: Kaller Wilhelm-Sirabe 14/16, Fernivr. C.' Üfr339 Srudereitontor:SWanbftr.ll.LFernspr.:Sammel-Nr.0» 107 = Stephan 1831 Nachinif 6 5 Stephan 3032 und 3683. (yCgrUilDCt 1 o7t> Schmutz war in der Rächt leicht gefroren. 3n den feenspuren und Pfützen stand dünnes Eis. Es knirschte ^nackte unter den Hufen und Rädern. Der Wagen stieß i^avkeltl Flock lief, immer wieder das Pferd fpictcrifd) tilciiö, nebenher. Er machte kleine Reifen über die Fel- : käste voraus und kam zurück. An der Kiefernfchonung ^wand er schnüffelnd im Gebüsch. "Sa lag Muhl", sagte Peter. ■SfiH!" Jochen drehte sich um. „Morgens darf eins »ich '1° etwas sprechen. Dat bringt Unglück." «öle Spökenkieker!" Frau Marie grummelte aus ihren $ern heraus. „Die tot sind, bringen kein Unglück. Dat 1 Mc Lebendigen." ^cben knallte als Antwort mit der Peitsche und setzte "Schechen in Trab. Der Wagen rumpelte hin und her. """ hielt sich an den Kartoffelsäcken fest. Frau Hinrichs ।engewachsen. aber als sie an der Deichhütle angelangt waren und ^ Cn das Pferd zügelte, war sie mit einem Satz unten, "hch wie ein Gummiball. Frau Klupfchek war nicht da. "Muffel ist gewiß schon auf Arbeit gegangen", sagte !t * und fühlte es wie eine Erleichterung. "®eim Helpt dat nix, mien Jung. Tu die Rase gradaus Zieh dir was unter. Um Mittag komm ich wieder." schob sich aus der Tür. Eine Minute später rumpelte 1 ^ägei! hx,- Stadt zu. "- ter stand in der Stube, wärmte sich die Hände am Ofen "sichle wie gestern ans die Uhr. Die langsam vorrücken -