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Rach amklichen Mikkeilungen beträgt die Gesamtzahl der Toten im südltaüenischen Erdbebengebiet 1778, die der Ver - wundeten 4264. Vollkommen eingesiürzt sind 3188 Hauser, 2757 Häuser wurden beschädigt. (Einzelheiten flehe 2. Beilage.) । Merftützuagsabbau, aber keine Arbeit Me neuen amtlichen ArbeitÄosenziffern haben die Be - fürchtung der Gewerkschaften, daß Me sommerliche Entlastung I des Arbeitsmarktes bereits ju Ende ist, vollauf bestätigt. | Arm ersten Male seit dem Höchststand des Winters hat die ' Zahl der Hauptunterstützungsempfänger in der Arbeits - losenversicherung keine Abnahme erfahren; das Anwachsen der Zahl der verfügbaren Arbeitsuchenden hat sich in ver - stärktem Maße fortgesetzt; ebenso ist die Zahl der Ärifcn- | Unterstützungen weiter angewachsen. Am 15. 3uli wurden 1470 004 Hauptunterstützungs- empfa'nger in der Arbeitslosenversicherung und 380 698 in der strisenunterstützung gezahlt. Damit sind beide Unter- fiühungseinrichtungen zusammen mehr als doppelt so stark belastet wie in der gleichen Zeit des Vorjahres. Die Zchl der verfügbaren Arbeitsuchenden belief sich am 15. Juli ms rund 2 770 000. Eigentliche Arbeitslose verbleiben nach Wzug derer, die noch in gekündigter oder ungekündigter Llelluug oder in Rotfiandsarbeit beschäftigt waren, rund 2 715000. * Die Zunahme in der Belastung der Arbeitslosenversicherung rührt zunächst von den Bezirken der westdeutschen In - dustrie her, von denen sowohl Westfalen wie das Rheinland eine Vermehrung der Unterstützungsempfänger Lüsweisen. Ferner haben die Bezirke Brandenburg, Südwestdeutschland und Ostpreußen eine Ver - schlechterung erfahren. Die geringe Abnahme der Unter- stützmgSzIffer in den übrigen Bezirken, von denen Mittel - deutschland. noch die verhältnismäßig günstigste Entwicklung hat, konnte in dem Gesamtbild keinen. Ausgleich schaffen. Der Zuwachs an Arbeitsuchenden entfällt im" Gesamt - ergebnis auf die Konjonkturgruppen. Die Eaison-Außenberufe haben keine Erleichterung mehr erfahren. DaS Baugewerbe liegt nach wie vor vollkommen danieder. Die Landwirtschaft ver- »endet stark Maschinen und entwickelt daher ebenfalls keine stuke Nachfrage. Bergbau- und Metallindustrie bilden zusammen mehr und mehr einen selbständigen Krisen- herd. Besonders im Ruhrkohlenbezirk sowie in den Hütten Md Walzwerken macht die Verringerung der Belegschaft ständig Fortschritte. Auch in den meisten Braunkohlengebieten beginnt der Beschäftigungsgrad sich zu verschlechtern. Aus fast allen Zweigen der Metallverarbeitung kommen Meldungen über Kurz - arbeit, Entlassungen und Stillegungsanträge. Nur gewisse Teile der Bekleidungsindustrie stützen zusammen mit der konservenlndusirie noch etwas den Arbcitsmarkt, wchrend in der Schuhindustrie die Arbeitslosigkeit eben - falls rapid zunimmt. Die neuen Arbeitslosenziffern zeigen, daß die Regierung Brüning in der Arbeitsmarktbelebung vollkommen versagt kf. 3m Frühling kam sie ans Ruder. Seit Monaten hören mir große Töne über ein ArbeitsbeschaffnngSpro- gramm int Wert von rund einer Milliarde Mark. Die Ar - beitslosenunterstützung will die Regierung abbauen und die Krisenunterstützung nicht erweitern — alles mit der Begründung: Arbeit sei besser als Unterstützung. Und das Ergebnis der Regierungspolitik? Unterfiühungsabbau und keine Arbeit! Wo bleibt die Arbeitsbeschaffung? Der Beschluß des Reichskabinetts ist zwar zu begrüßen, aber allein damit ist noch nichts erreicht. Alle die Maßnahmen, die durchaus notwendig sind, erhalten erst dann einen Sinn, wenn mit der Arbeitsbeschaffung ernst gemacht wird. Sie sind nur Hilfsmaßnahmen bei der Arbeitsbeschaffung. Aus die Arbeitsbeschaffung selbst warten mir noch. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt drängt. 3eht muß gehandelt werden. Aber vom Brüningblock können wir in dieser Hinsicht nichts erwarten. Sir Flucht vor Sugrubrrg gebt weiter Das geschäftsführende Vorstandsmitglied des Vereins Deut - scher Eisen- und Stahlindustrieller, der frühere Reichstagsabgeord- nefc Dr. Reichert, ist aus der Deutschnationalen Volkspartei ausgetreten. Ebenso hat sich der bisherige deutschnationale Aeichs- tagsabgeordnete Schröter, Liegnih, bei Hugenberg abgemeldet. Das Koblenzer Angluck: Fahnen auf Halbmast Beschlüsse öer Ret chöregierung, die die Kernfrage nicht treffen Das Reichskabinett hat beschloffen, den Firmen, Me durch das Arbeitsbeschaffungsprogramm der Reichs, regierung zusätzliche Aufträge erhalten, folgende Ver- pflichtungen aufzuerlegen: 1. Die Firmen müssen sich verpfllchten, die fraglichen Auf - träge ohne Uebetffunben auszuführen. Es soll Sorge dafür getragen werden, daß ausreichende Lieferfristen ge - stellt werden. 2. Die Firmen müssen sich ferner verpflichten, sich die Arbeitskräfte, Mc sie zur Erledigung der zusätzlichen Auf - träge elnfiellen, von den Arbeitsämtern nachweisen zu lassen. 3. Die Firmen muffen sich schließlich verpflichten, für die zu - sätzlichen Aufträge nur inländisches Material zu ver - wenden, falls dieser Verwendung nicht aus technischen Gründen ober aus Gründen der Preisgestaltung unüber- windüche Hindernisse entgegenstehen. Reichsbahn und Reichspost haben sich bereit erklärt, ihren Lieferfirmen die vorstehenden Verpflichtungen aufzuerlegen. Auch für das zusätzliche Wohnungsbauprogramm find entsprechende Anordnungen an die Länderregierungen ergangen. Spill und Verantwortung 3n Koblenz wurden bis Mittwoch abend 8 Uhr -35 Leichen geborgen. Man rechnet damit, daß noch 4 ober 5 Tote im Wasser liegen. Von den Geborgenen sind 13 Männer, 18 Frauen und 4 Kinder. Unerkannt sind noch 2 Männer und 6 Frauen. Unter den Toten befinden sich eine Mutter mit ihrem Sohn und eine Mutter mit ihrer Tochter. Am Mittwochnachmittaa hat die Rheinstrombauverwaltuna einen Taucherschacht an die Unglücks - stelle beordert, um nach den restlichen Opfern der Katastrophe durch einen Taucher suchen zu lassen. Nach den bisherigen Feststellungen sind aus Koblenz er - trunken: 7 Männer, 4 Frauen und 4 Kinder: aus dem Land - kreis Koblenz: 4 Männer und 8 Frauen. Außerdem ist ein 6 Iahre alter Zunge namens Raimund Pawler, der aus Akron im Staate Ohio in den Vereinigten Staaten stammt und bei seinem Großvater in Koblenz zu Besuch weilte, dem Unglück zum Opfer gefallen. Aus einem Mädchenpensionat in Rhein - brohl sind allein 7 Mädchen verunglückt. Man befürchtet, daß noch zwei Mädchen aus dem gleichen Pensionat unter den Trümmern im Wasser liegen. Die Verunglückten sind zum Teil stark verstümmelt. Das ist auch auf-die auf sie nieder - gegangenen Eisenmassen zurückzuführen, zum Teil auf die Art, wie die Toten geborgen werden müssen. Sie werden mit einem sogenannten Wolf, ein Gerät mit vielen Haken, vom Boden „aufgekratzt". Die Unglücksbrücke ist nicht durchchgebrochen, sondern seitlich abgerutscht. Sie liegt etwa 6 Meter unter Wasser. Am Zu - gang zur Brücke steht noch der Pfahs mit dem Schild: Reiten und Befahren der Brücke verboten! Es trifft aber nicht zu, daß sie wenig begangen wurde. Einer Belastung durch viele FußgSnger war die Drücke jedoch nicht gewachsen: die Behörde hätt« daran denken und bei Massenandrang ab sperren müssen! 'Diese Unterlassung ist eine große. Schuld. . V 1 -. Der Reichsverkehrsminister hat zur Untersuchung eine Kom - mission nach Koblenz entsandt. Dauerfelll Am Mittwochvormittag 11 Uhr fand im Stadtoerocdnetensaal der Stadt Koblenz eine schlichte Trauerfeier statt, die etwa 2Ü Minuten dauerte. Der Koblenzer Oberbürgermeister Dr. R u s f e l sprach den Hinterbliebenen der Opfer das Beileid der Stabt aus. Reichspräsident von Hindenburg wies darauf hin, daß am Dienstag noch große Freude geherrscht und er an dieser Freude gern teilgenommen habe. Ebenso tief teile er den Schmerz, der die Stadt plötzlich betroffen habe. Er stellte in Aussicht, daß das Reich den Opfern der Katastrophe helfen werde. Der preußische Ministerpräsident Otto Brann, vom Oberbürgermeister ver - schiedentlich zum Reden ausigefordert, winkte taktvoll ab. Seltaltiine am Sonnabend SPD. Koblenz, 24.3uli. Die Beerdigung der Opfer der Brückenkatastrophe wird am Sonnabend erfolgen. Der preußische Ministerpräsident hat angeregt, daß an diesem Tage alle öffent - lichen Gebäude Preußens die Fahne auf halbmast hissen. SNitdtW in Frankreich SPD. Paris, 23.3uli. Das furchtbare Unglück von Koblenz hat auch in Frankreich bei der Presse sämtlicher Parteischattierungen starkes Mitgefühl Der Blick auf die Unglücksbrücke 8» ■ ’ä•:, •• >._J . I ! ' MM —''Ne Wenige Stunden vor der Brückenkatastrophe. Bearüßuna Hindenburgs auf dem Ehrenbreitstein, mit dem Blick auf die Stell« (X), an der später 35 Menschen bei dem Brücken- «insturz den Tod fanden. kür neu hinzu irciendc Bezieher werden die »«reit» erschienenen Kapitel dieses Romans aus Wunsch l o ft c n I n 3 nachgeiiesert. Eine grau allein Lebensroman von Agnes Smedley Die Minuten schleppten sich weiter, plötzlich der Schlüssel ‘ m Schloß und der irische Polizist mit heißem Kaffee! Aus faiiier Tasche zog er zwei riesige Stücke Brok und heiße Würstchen. „Ein paar heiße Würstchen werden Ihnen gut * un >" lächelte er durch die Gitterstabe. Die Frau schloß die auf und ich trat in den Korridor hinaus. Ich aß und ^falt mich am. Arm des Polizisten fest. Ich wollte ihn fragen, er glaube, daß man die Adressen in dem Notizbuch ge- wiben habe, aber ich wagte es nicht. Am nächsten Tag wieder am Broadway. Das Notiz- M war nicht wieder auf den Tisch zurückgelegt worden. "Wir wollen Ihnen nur eine Frage stellen, und dann sind “fa frei. Erklären Sie uns Ihren Brief an Talvar Singh." Dkir schwindelte. Ich fürchtete zu sprechen. Ich konnte »islleichi etwas sagen, waS. ihnen einen Fingerzeig hätte Men können. Der Husten schüttelte meinen Körper. Doch ® Q rum stellten sie nur diese eine Frage? Gerade diese? Darum fragten sie nicht nach der Adresse von Talvar Singh? brauchte Zeit. »Lassen Sie mich einen Augenblick nachdenken und aus- ^en . . . Mir ist halt." «3a", erwiderte der Inquisitor freundlich, „nehmen Sie «•> nur Zeit. Man hat mir erzählt. Sie hätten gestern um «ßaffer gebeten und keinS bekommen ... das war wirklich Mbrecherjsch." Er ging schnell in ein andres Zimmer hin- "°*r und rief etwas hinein. Nach wenigen Minuten Wen ein Mädchen und stellte eine Tasse mit heißem Tee mich hin. Eine dünne Tasse . . . mit roten, japanischen “'Suren darauf. Japan . . . Juan Diaz in Japan! > »Trinken Sie doch den Zee", bemerkte der Mann Endlich. „Die Tasse ist . . . häßlich . . . scheußlich!" Er betrachtete mich mit seltsamen Blicken, aber erwiderte nichts. Ich sank in den Stuhl zurück und schloß die Augen. Wenn ich nur wüßte, warum man nicht nach der Adresse von Talvar Singh gefragt hatte . . . Sie hatten ihn wohl verhaftet ... das war es. Deshalb waren sie jetzt so freund- lich. Als man mich heute hierher gebracht hatte, war ich nicht durch das kleine Wartezimmer draußen geführt worden, sondern durch eine andere Tür . . . Warum hatte man das getan . . . Warum hatte man heute dies Zimmer gemieden ... Ja . . . vielleicht befand sich Talvar Singh in dem Zimmer, in dem ich sonst immer sitzen und warten mußte. Der Gedanke quälte mich . . . Vielleicht war es wirklich so. Ich wandte mich an den Mann hinter dem Schreibtisch: „Wenn Sie erlauben, möchte ich einen Augen - blick auf die Toilette gehen." „Gewiß, gewiß." Er rief zwei Stenotypistinnen, die mit mir den Korridor hinuntergingen. Gerade vor mir befand sich die Tür jenes düsteren, kleinen Warteraumes, in dem die Gefangenen warten muhten .. . Nur ein. Schritt . . . ich konnte ja sagen, es war ein Irrtum . . , Schnell traf ich vor und öffnete die Tür. An der Wand des Zimmers saß zwischen zwei Detek- ttven Talvar Singh. Schnell blickte er auf, und ich be - merkte, daß feine Lider für den Bruchteil einer Sekunde zitterten; dann blickte er mich kalt an, als ob ich eine Fremde sei, und seine Augen begannen wieder auf den Boden zu starren, als ob er nichts, sehe. Die Detektive blickten scharf von ihm zu mir. Dann ergriff mich jemand schwer im Nücken und stieß mich in das Untersuchungszimmer zurück. „Jetzt ist es aber genug", schrie der Mann hinter seinem Schreibttsch. Alle vorgetäuschte Güte und Menschlichkeit waren von ihm gewichen. Er verlieh auf einen Augenblick das Zimmer und stellte einen Detektiv neben mich. Ich nahm mir eine Zeitung, um zu lesen. Der Detektiv schlug sie mir aus der Hand. Dann kam der Mann zurück. „Das ist die Frau", sagte er, auf mich zeigend. Zwei Detektive traten auf mich zu und legten ihre Hände auf mich. Sie schleppten mich durch die Strahen, ohne ein Wort yi sprechen, und dann stießen sie mich durch die Tür eines großen Gebäudes, das mehr im Süden der Stadt lag. In dem langen Zimmer, das wir schließlich erreichten, sahen viele Männer in einer Reihe an der Wand . . . Zeitungs - reporter, wie ich später erfuhr. Ich hörte Schritte hinter mir und das Klirren von Stahl. Ich wandte mich um. Talvar Singh, mit einer blutigen Wunde auf dec Wange, trat zwischen zwei Detektiven ein. Seine schwarzen Augen waren wie brennende Kohlen, seine Lippen schmal und weiß, an seinen Annen frug er stählerne Fesseln. Bei diesem Anblick überströmte mich eine heiße Welle von Wut. Schnell und unbeherrscht sprang ich vor und rüttelte an den Fesseln. Ein Detektiv riß mich von hinten los, und wieder fühlte ich den Schmerz in der Schulter. Die Stimme Talvar Singhs:. „Lassen Sie sie los." Ein paar riesige Hände umklammerten mich. Plötzlich sah ich, wie Talvar Singh seine gefesselten Hände wie ein Blitz über seinen Kopf schwang und mit der Wucht seines schmächtigen Körpers auf den Detektiv, der mich hielt, niedersausen ließ. „Zurück", schrie eine Stimme, und voller Entsetzen sah ich, wie der Detektiv Talvar Singh mit einem Revolver bedrohte. Talvars Gesicht war starr, und die Wunde auf seiner zuckenden Wange blutete. Man ergriff ihn und schleppte ihn durch den Raum. Andere Fäuste zwangen mich vor einen weißhaarigen Beamten, der am andern Ende des Raumes aß und während des Tumults aufgesprungen war. Jetzt nahm er wieder Platz, und sein altes Gesicht zitterte, als er sich mir zuwandte. „Fühlen Eie denn gar keine Liebe für Ihr Land?" rief er leidenschaftlich aus. „Wollen Sie uns nicht helfen, diesem fürchterlichen Komplott auf den Grund zu kommen?" Eine unsägliche Wut stieg in mir auf und machte es unmöglich zu antworten. „Sic sind eine weiße Frau. Uebcriegcn Sie sich alles reiflich, ehe ich diese Anklage hier gegen Sie unterzeichne. Denn dann ist es zu spät. Sie werden vor Gericht gestellt und bestimmt zu Ge - fängnis verurteilt. Ich frage Sie noch einmal: wollen Sie dem Vaterland helfen?" Schweigen. An der andern Seite des Tisches stand Talvar Singh: die Wunde auf feinem Gesicht blutete, seine schwarzen Augen glänzten, j Aus dem Inhalt Politik und allgemeiner Teil: 2% Millionen suchen Ardelt. Fahnen auf Halbmast: DaS Koblenzer Unglück. Brüning mißbraucht sein Amt. Der erste Korb für Scholz. Gründungsfieber auf der Rechten. Gespenster um bi« Klagemaucr. Tagesbericht: Aus dem rechten Weg«. Ein Funke genügt. — Feuergefährliche Handelswaren. Weche des Kirchenpaucr-RealgymnasiumS. Kunst und Wissenschaft: DaS preußische Kriegereyrenmal. Feuilleton: Ein Hundertjähriger. Aus aller Welt: Es mäht dec Tod. — Naturkatastrophen. s2. Beilage.) Meine Augen wanderten von der Wunde zu den stählernen । Handfesseln, und der erzählte mir, ich sei eine weiße Frau! Wie meine Mutter, die unter der Erde lag . . . wie Helen... wie all die Helens und die Mütter meiner Klasse! Mein Land? Ihr Land! „Senken Sic an Ihr Land", ermahnte mich der Beamte wieder. „Sie sind nicht mein Land." „Was soll das heißen, was soll das heißen?" „Ich habe nichts Unrechtes getan ... Sie klagen mich an, weil ich Leuten helfe, die um ihre Freiheit kämpfen -- wie einst Amerika." „Ich hätte es bis heute nicht für möglich gehalten, daß eine Amerikanerin zur Verräterin an ihrem eigenen Lande wird." „Wie können Sie es wagen, solche Behauptungen auf - zustellen . .. englischer Agent!" Der alte Mann war sprachlos. Mit einer ärgerlichen nervösen Bewegung beugte er sich über das vor ihm liegende Dokument und unterzeichnete es. Sein bleiches altes Gesicht zitterte vor Erregung, als er aufstand und sich mir, als ob Ier noch etwas sagen wolle, zuwandte. Doch dann verließ er ohne ein Mors das Zimmer. Unbegreiflich, daß der Ab-