tn bat QtlUUm und tn allen anerkannten «nvtaen-Lnnavmeftelleu. Platz- und Dalenvorlchrtsten unvrrdtnditL Nummer 200 Somraven-, 20.August 1022 SS. Jahrgang «nftlpmamuHtm« (tfDUillMtrofef 11, yodjitottcm, •ammfl-Shtmntft SS HOL Oo« 16.30 U*> bio i» llt werden. « MU ei Hamburger Echo eifd>e i nt S? 1115 ™ mnn . I .’2 I § , L a ,'L s ^ 1 ü; 5 < ^ lfl . OL ***?#7*^ e » bn — < 4 < <4_ '«»,>,« m» ft® m w« w is«n*iTW wn». voraus ^ivlvar:MonaUich 2 (etnl»l..tzL Zulleluingegedtldrl. wd®ent- « MMM-M >1 * A M ■» ■ Ift M M>ra»«t r 4» * «MmU JrammanMif« M 4 C “Ts^ssäfr»“ 3^nniniir daß der Arbeitersportler Liste ohne jeden Grund von dem zuerst auf dem Ring ankommenden Motorradfahrer geschlagen Worden ist Der Motorradfahrer sprach einen jungen Mann auf dem Ring an, setzte sich auf sein Motorrad und fuhr ein Stück weiter bis zur nächsten Ecke. Da sah er den ersten Lastwagen mit SA- Leuten kommen. Er springt noch einmal vom Rade, geht auf Liste zu und schlägt ihm ohne ersichtlichen Grund ins Gesicht. Darauf wendet er sich dem Lastwagen zu, winkt den SA.-Leuten, diese springen herab und schlagen mit Schulter - riemen auf die flüchtenden Leute ein. Wohlverstanden: bas sagen bie Entlastungszeugen unb ber von ber Staatsanwaltschaft gelabene Belastungszeuge aus. Damit ist erwiesen, baß bie blutigen Vorgänge durch diesen brutalen Akt des Motorradfahrers und die darauf folgende „Polizei- aktton" ber SA.-Leute ihren Anfang nahmen. Die viehische Sluftol von Bolenwa SPD. B e u t h e n, 19. August. Unter ungeheurem Anbrang bes Publikums trat am Freitag zum ersten Male bas Sonbergericht in Beuthen zusammen, das burch bie neueste Notverorbnung ber Papen-Regierung ein - gesetzt worben ist. Zur Verhanblung steht ber bestialische M 0 rb, ber in bem Dorfe Potempa von unifor - mierten SA.- unb SS. -Leuten an bem Arbeiter Pietrzuch verübt worden ist. Dieser ber kommunistischen Bewegung nahestehenbe Arbeiter wohnte mit seinem Bruber in bem Häuschen seiner Mutter in Potempa. Dort stürmten am 9. August mitten in ber Nacht bie Angeklagten unb noch einige nicht ermittelte SA.-Leute in bie offenstehende W 0 h - n u n a, leuchteten mit einer Tafchenlaterne das Bett ab, in dem bie beiben Brüber Pietrzuch schliefen, rissen bann beibe mit Ge - walt aus bem Bett unb schlugen mit allen möglichen Werk - zeugen in viehischer Weise auf sie ein. Besonbero ber später getötete Konrab Pietrzuch würbe so schwer burch Schläge verletzt, baß er an biefen Verletzungen gestorben wäre, auch wenn nicht, wie bas tatsächlich ber Fall war, noch nachträglich auf ihn geschossen worben wäre. Als ber Schwerverletzte nämlich in eine Kammer flüchtete, fanbten bie Morbbuben noch Schüsse hinter ihm her, bevor sie enblich bas Haus verließen. Dann fanb die Mutter des Hebersaüenen ihren Sohn nur als Leiche wieder. Vor Gericht stehen jetzt neun der Beteiligten, handfeste, aus- gewachsene Gestalten, nur zwei von ihnen sind jüngere Burschen. Alle nenn waren in dem SA.-Heim in Broslawitz unter - gebracht. Don dort wurden sie an bem Abenb ber Tat burch ein Auto, bas einer ber Angeklagten lenkte, abgeholt unb zunächst nach Tworog gebracht, wo ber Sturmführer ber <5 21., Hoppe, wohnt. Don biefem erhielten sie bie Weisung, nach Potempa zu fahren unb sich bort bei bem Gastwirt Lachmann zu tnelben, ber jetzt mit auf ber Anklagebank unter ber Beschulbigung sitzt, die übrigen Angeklagten zu ihrem Verbrechen vorsätzlich ange- stiftet zu haben. Lachmann bewirtete bie unheimlichen Gäste zu - nächst mit Alkohol unb Zigaretten. Dann zogen sie nach ber be - nachbarten Wohnung eines Ehepaares Schwinge. Dort würbe eine Bluttat nur burch bie Aufmerksamkeit ber Frau Schwinge verhinbert. Schließlich gingen sie in bas Nebenhaus, in bem bie Witwe Pietrzuch mit ihren beiben Söhnen wohnte. Auf dem Tisch vor bem Gericht liegen bie Instrumente, mit benen bet , Terror nimmt kein Ende Ser dritte Utbtrfnll auf Schweriner SPS.-Seiluna SPD. Schwerin, 19.2lugufL Am Freitagmittag «m 2 Uhr Würbe von mehrere« Nazi« ei« Üeberfall auf die Geschäftsstelle der sozialdemokratische« Zeitung „Da» freie Wort" verübt. Nachdem ein Nazi-Mädchen sich vorher vergewissert hatte, daß nur der Geschäftsführer Küken sich zur Bedienung im Lade« befand, kamen drei SA.-Leute herein und provozierten und schimpften so lange, bis sie zum Hinausgehen aufgefordert Werbe« mußten. Beim Verlassen bes Ladens zertrümmerte einer von ihnen die Scheibe in der Tür. Auf der Straße griffen die vier Nazi« Küken tätlich an. Ein herbeigernfener Polizeibeamter konnte sie noch gerade daran hindern, den Ge - schäftsführer auf der Sttaße niederzuschlagen. Die Person des einen SA.-Mannes wurde festgestellt. ES handelt sich nm einen zur Zeit in dem Nazi-Dorado Mecklenburg Weilenden säch. fischen Nationalsozialisten! Das ist bereit# ber britte fleberfttll ber National - sozialisten auf bie sozialbemokratische Zeitung. Die mecklen - burgische Raziregierung hat Wahrhaft Ordnung geschaffen. * SPD. Schwerin, 20. August. In ber Nacht zum Sonnabenb ist bereits bas vierte Schaufensterattentatausbie sozialdemokrattsche Zeitungs- geschäftsstelle von Nattonalsozialisten verübt Worden. Wieder Wurden die beiden großen Schaufenster eingeschlagen. Den Tätern gelang es, zu entkomme«. Tränengas gegen Warenhäuser SPD. Wuppertal, 20.August. Verschiedene Wuppertaler Warenhäuser wurden am Freitagnachmittag mit Tränengas heimgesucht. Die Täter haben, Wie die Polizei mitteilt, fast zur gleichen Stunde in vier Geschäftshäuser» in Wuppertal während ber Haupt - geschäftszeit GaSkapseln geworfen. Das Publikum verließ flucht - artig bie Räume. Zwei Geschäfte mußten geschlossen Werben. Am 11. August hatte Oldenburgs Naziminister - präsident Rover in Hannover eine wilde Hetzrede gegen die Eröffnung eines neuen Woolworth-Einheitspreis- geschäftes gehalten. Tags darauf flogen in Krefeld in die Häuser von Woolworth, Epa und Tietz Tränengasbomben. Nun hat sich das gleiche in Wuppertal abgespielt. NaMorde überfällt WS.ÄiUmgö- bänbltr 400 gegen 2 SPD. Breslau, 19. August, Freitag vormittag gegen 11 Ahr kam es zu einer politischen Schlägerei. In unmittelbarer Nähe des Braunen Hauses hatten zwei Zeitungshändler der KPD. Aufstellung ge - nommen. Sie wurden von uniformierten Nazis an - gegriffen, verfolgt und zu Boden geworfen. Es sammelte sich eine Menschenmenge von etwa 400 Personen an. Die am Boden Liegenden trat man mit Füßen, den einen von ihnen so schwer, daß er i n s Krankenhaus gebracht werden mußte. Zwei Täter wurden von der Polizei festgenommen. Man darf gespannt sein, ob auch dieser Fall vor das Bres - lauer Sondergeicht kommt, das sich in der kurzen Zeit seiner Tättgkeit schon durch besonders harte Urteile gegen Kom - munisten ausgezeichnet hat. Mord verübt wurde: Revolver, Echeintodpistole, Gummiknüppel, zerbrochene Billardstöcke und andere Werkzeuge nationalsozia- listischer Kultur. Die Angeklagten reden sich sämtlich auf den „großen Unbekannten" heraus, der angeblich sie zu ihrer gemeinsamen Fahrt nach Potempa angestiftet und dort als „Führer" das Verbrechen inszeniert habe. Dieser, ein angeblicher Golombek, ist ebenso wie ein weiterer Beteiligter nicht gefaßt worden, sondern wahrscheinlich über die polnische Grenze ent - kommen. Die Angeklagten suchen sich bei ihrer Vernehmung als Unschuldslämmer hinzustellen. Vor bem Gerichtsgebäude gab es verschiedentlich Radau- szenen, die von größeren SA.-Trupps aufgesührt Wurden. Die Polizei mußte diese Demonstranten mehrfach auseinander - treiben. Einer von ihnen wurde wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt verhaftet. Die Verhandlung, an der zahlreiche SA. - Führer in ihrer Notverordnungsuniform sehr siegessicher als Zuhörer teilnehmen, wurde nach Der- nehmung der 21ngeklagten auf Sonnabend vertagt. Welche Bedeutung die Nationalsozialisten dem Mordprozeß beilegen, zeigt nicht nur die Tatsache, daß die Mörder vom Nazi- anwalt Luet'gebrune verteidigt werden, sondern daß auch von den ausgegebenen 40 Pressekarte» die Hälfte auf Nazipressevertreter entfallen. Auch der Führer der schlesischen SA., Fememörder Heines, ist anwesend. önfMiialllibe MerötoUe gegen Severing Die Ostfront, das oberschlesische Aitlerorgan, bemerkt zu dem Prozeß, daß unter den gegebenen Verhältnissen mit fünf Todesurteilen gerechnet werden müßte. Wenn das Gericht es aber wage, auch nur ein einziges Todesopfer zu stellen, so werde sich in ganz Deutschland ein Sturm er - heben und die Folgen wären unabsehbar. „Schuldig an dem Mord", so schreibt das Hitlerorgan, „sind nicht die Ange- klagten, sondern auf die Anklagebank gehören der frühere preußi - sche Innenminister Severing und der Justiz mini st er Schmidt. Das sind die wahren Schuldigen von Potempa." Klara Mn ernstlich erkrankt Klara Zetkin ist, wie aus Moskau gemeldet wird, ernst erkrankt. Zur Pattentin sind vier der besten Aerzte ge- sandt worden. SA. hat in Shlau ungttungen Belastungszeuge gegen die Sret-hsvanneeteute wir» zürn Entlastungszeugen EMA das RnzfMorögeßntol vsr dem Svntorgerilhl