I V, r L F I kMwI etnmsli außer E-nn. u. Betertagen. t m ^au5iol)l6ar. SRonatUd) 2 x (dnf<ÜL<4 3> SufteniinaJgcbüör). wölbcnl» IWMM.H-5SuftenuntffleMIW. Mrvibycicr lootucntlict) *1^ rurch dic doli »u glctldeii L^zugrriciscn w;ugitd) Bc'irllgeL fi'Ä in It ^A?"vrecher: Sommel-Rr. SS 17 oi. siarStruf • 35 23 21, 35 35 03. lyctonttoortl. iXcbatteur: JoO atm«« mtena— Trucl und Verlag: «uci& Co.. ,Jod!and>lratze 11, L enilprcdjct sammel. Kummer 351831. Nachmis (ob 16.30 UN«) $53683. lutSbaiiilmig: Große Thcatcillratze 42.43 Bcrnfcr. :»43 7::. 35 53 30. Lamburg AltonaerDolksblatL (Beg rundet 1875 •m$«io«ny««lj« verlleyen st» m WetdXmnrt, die 13geit,aiiene 7101» l-nteiUeteile *5 * Vrleal« zornttlenan,«,,«,, 30 *. eiiOrnon. Mbol« 35 4 eic 2» 4 CÄ*«ran$«>fl«n 30 «. Wi««M tini«ifl«n bii # 2jie allgemeine 40-Stunden-Woche. Angesichts der in der Regte- ung und bei den Arbeitgebern obwaltenden Bestrebungen, das teutsche Lohnniveau zu senken, waren sie sich im klaren, daß die ion ihnen geforderte Arbeitszeitverkürzung nicht kompensiert »erben würbe burch einen Lohnausgleich. Wenn sie ttotzbem mmer unb immer wiebcr und leider vergeblich von der Rcgie- ung energische Maßnahmen zur Verkürzung der Arbeitszeit str - ängten, so boten sie damit dem gesamten deutschen Volke das Beispiel einer großherzigen Klassensolibarität, einer Solidarität der in Arbeit Stehenden mit ihren arbeits - losen Genosien, wie sie noch zu keiner Zeit irgendeine Klasse in Deutschland geboten hat. Wogegen sich die Arbeiter wenden, ist, daß nunmehr durch Sotverorbnung, bte mit einem erheblichen Lohnausfall verbun - dene Äerabseyung ber Arbeitszeit zu gleicher Zeit noch zu einer Senkung des Tariflohnes fübren soll. Ihr Arbeitsem- Immen soll von zwei Seiten her beschränkt werden. Die "Dlrbcitcr wissen überdies, daß diese durch Notverordnung ausgesprochene Lohnkürzung zu einem weiteren Verfall an Kauf- Iras t unb damit zu einer Gefährdung ,ed es A. r be 11 s- deschaffungsprogramms, auch des Arbeitsbeschaffungs- ttograrnms der Reichsregierung, führen muß, um so mehr als dieser Lohnabbau sich keineswegs aus die Bettiebe lokaliiiert, die durch Mehreinstellung ein Reckt auf Lohnabbau herlciten zu können glauben. Die Arbeiter wissen weiter, daß die Durchführung dieses Teils der Notverordnung den Tarifverttag aufs höchste gefährdet, weil er künftig seine Funktion, eindeutig und klar den Lohnsatz schzusehen, nicht mehr erfüllt. Es handelt sich also nicht darum, daß die zur Zeit beschäftigten Arbeiter den Arbeitslosen den Arbeitsplatz verwehren „wegen einer geringen Lohnkürzung". Wären alle Bevölkerungskreise zu den Opfern bereit ge - wesen, die die arbeitende Bevölkerung im Jnteresie der Gesamtheit bereits gebracht hat, es stände bester um Ar- beitSmarkt und Wirtschaft. Äenn sie Lohnkürzungen ablehnt, so deshalb weil sie für sich und bannt auch für die Millionen der Arbeitslosen zugleich die Grundlagen ihrer Existenz und des deutschen Ar- beitsrechts verteidigt. trier Vorstand des ADGB. hat sofort nach der Ankündigung btr Notverordnung durch den Reichskanzler Stellung genommen. 6t hat einmütig feftgeftellt, daß die Gewerkschaften die mit den Plänen der Retch-regte- tun« verbundene Absicht, den Tariflohn nach erfolgten Neueinstellunoen zu senken, bekämpten werden. Anrichtig ist auch die Erklärung des Ministers daß bie gegen einen Lohnabbau gerichteten Bestrebungen ber Gewerkschaften mit ben von ben beutschen Arbeitern in Gen f «rbobenen For - derungen „in unlösbarem Wiberspruch" stehen. D.t beutschen Gewerkschaften sinb zusammen mit ben Gewerkschaften aller i.an- der eingetreten für eine möglichst schnelle internationale D urch- iührung ber 40 - S t u n b e n - W o ch e. Dem Verwaltung-rat des Internationalen Arbeitsamtes lag bas Verlangen berjtahe- Nischen Regierung nach Einberufung einer biesb^uglichen Ar - beitskonferenz vor. Der Vorschlag ging ausdrucNich von bet Er - wägung aus. baß zur Ueberroinbung ber nur eine Verkürzung ber Arbeitszeit notwenb.g f«- au* ent Ausgleich ber £ a <> ne erfolgen muffe 'wed Honst die Kaufkraft ber Massen zu sehr geschwächt werbe. Die dttttsche Regierung will burch ihre Notverorbnung zu emer starken Vet- lürjung ber Arbeitszeit brängen. Zu gleicher Zett wtll ne aber - unb bas ist das Entscheibenbe - dtese Verkürzung ber Ar- beiteteit verbinben mit einer Senkung ber Löhne. Die Abwehr- bewegung der deutschen Arbeiter gefährdet daher nicht tm mtnde- Das Eit Stbtl Mlktathmtt wollen weiteren Sozialabban! KünStgungsjGutz, BLtriebsrätegLsetz und SchwerbejchlSSigtLngeletz sollen aufgehoben werden ein ArbeilgedcrRuntjlhrelhen Das Unternibmertum wittert Morgenluft. Der Profit setzt rücksichtslos und brutal zum Generalangriff an. Papens „Wirt- schaftsankurbelung" scheint dem kapitalistischen Lyänentuin die große Chance; all das, was die berufenenen Vertreter der Ar - beitnehmerschaft, Sozialdemokratie und die Gewerkschaften, im mühsamen Kampf mit dem Ausbeutertum an Arbeitsschutz und Lohnsicherungen erreicht haben, soll unter dem Echutzmantel der „Staats- und Wirtschaftsreform" zerschlagen werden. Ungemein charakteristisch für die hemmungslos unsoziale Gesinnung ber Unternehmer ist ber nachfolgenbe Brief bes „Groß-Berliner Arbeitgeber-Verbanbes des Großhandels" an seine Mitglieder. Dies Dokument aus dem Alltag der „Wirtschaftsführer" zeigt mit zynischer Offenheit, ^vorauf es den Leeren in Wahrheit ankommt! Auf die völlige Rechtlosmackung ber Arbeitnehmerschaft nämlich, bie mit Lilfe bes „autoritären Regimes" zu einem hilflosen Ob - jett der Unternehmerwillkür gemacht werden soll! Das Schreiben lautet: „Groß-Berliner Arbeitgeber-Verband des Großhandels". Rettin, den 15. September 1932. 1/Rs. R-Nr. 105 N An die Herren Mitglieder des Groß-Berliner Arbeitgeberverbandes des Großhandels. Bete.: Durchführungsbestimmung zur Ver - mehrung und Erhaltung der Arbeitsgele - genheit. 3m Nachgang zu unserm letzten Znformattonsbericht über - reichen wir in der Anlage den Wortlaut der Verordnung zurDurchführung und Ergänzung der Verordnung zur Vermehrung und Erhaltung der Arbeitsgelegenheit vom SPD. Berlin, 27. September. In der Spinn st offabrik Berlin-Zehlendorf ist der A b w e h r k a m p f der Arbeiter gegen den auf Grund der Notverordnung angedrohten Lohnabbau erfolgreich beendet worden. Die Firma hat ihre Forderung, die Tarif- löhne für die 31. bis 40. Arbeitsstunde um 40 % zu senken, wieder zurückgenommen. Die Arbeit, die bereits eingestellt war, wurde wieder ausgenommen. Erfolgreich beendetest auchder Abwehr st reikder LilfsarbeiterinderBerlinerBuchdruckereiOtto Elsner. Auch in diesem Stteik handelt es sich um die Abwehr eines Lohnabbaues. Dieser sollte jedoch auf Grund eines ver - bindlichen Schiedsspruchs vorgenommen werden. Die Firma er - klärte sich nunmehr bereit, durch Leistungszulagen den im Spruch vorgesehenen Lohnabbau wieder auszugleichen. Die Stteiktage werden bezahlt. Maßregelungen finden nicht statt. In zwei kleineren Buchdruckereien, wo ein Lohnabbau auf Grund der Nowerordnung angekündigt worden ist, haben die Firmen ebenfalls nachgegeben. Die Belegschaft der braunsckweigischen Optischen Fa- brikDoigtländerLSohn Aktiengesellschaft erreichte durck die Ankündigung der Arbeitsniederlegung, daß die Firma aufdieDurchführungeinesSOprozentigen Lo h n a b b a u e e für die 31. bis 40. Arbeitsstunde verzickret hat. Der bereits ausgesprochene Stteikbeschluß wurde zurückge - zogen. Die Kommunisten waren der Betriebsvertretung und den ®ewerffdiaften in den Rücken gefallen und hatte» eine Zer - splitterung der Kampffront versucht. Sie hatten kein Glück. Die Belegschaft ließ sie glatt abfallen. ften die auf eine internationale Verständigung gerichteten Ar - beiten in Genf. Was sie aufs Schwerste gefährden könnte, wäre jedoch das Beispiel der deutschen Regierung, die zur Ar- beitszeiwerkürzung den Lohnabzug fügt. Wir streiten nicht darum, inwieweit eine Abkehr vom Tarif - vertrag „die Stellung der deutschen Gewerkschaften erschüttert". Der kollekttve Arbeitsverttag Wird erschüttert durch die Notverordnung. Nicht nur, daß er feine Funktion, eindeutige Lohnsätze festzu - legen, einbüßt, sondern auch, weil die vollkommene Verschiebung des Konkurrenzverhältnisses der Bettiebe zueinander bei den Unternehmern bje Tendenz auslösen wird, vom Tarifverttag los - zukommen, und jei es durch Austritt aus den Arbeitgeberorgani - sationen, die Träger des Tarifverttages sind. Verbindlich- crtlärungen sollen nicht mehr ausgesprochen werden selbst in Fällen, wo es die soziale Lage einer ganzen Arbeitergruppe im sozialen Interesse notwendig machen würde. Wie die Allgemeinverbindlicherklärung zur Zeit gehand- habt Wird, zeigt eine der jüngsten Entscheidungen de« Reichsarbeitsministers, die die Allgemeinverbindlich- erflärung eines LohntarifeS in der Landwirtschaft ab- lehnt, da „der Wochenlohn von 10,20 Mark in der Spitze für den männlichen Arbeitnehmer bei voller Kost und Wohnung bei den derzeitigen wirtschaftlichen Verhält- niffen zu hoch erscheint". • Geht an dieser Einstellung de« Reichsarbeitsministerium« in vielen Fällen die tarifverttagliche Regelung zugrunde, so werden damit leine« weg« bie Gewerkschaften „erschüttert". 5. 9. 32 vom 14. Septemberl932, die im Laufe de« heutigen Abend« erscheinen wird. Leider ist in dieser Verordnung die A u ß e r k r a s t - setzung de« KUndigungsschutzgesehe«, des Betriebsrätegesetzes und de« SchwerdeschS- d i g t e n g e s e tz e s für die Durchführung der Verordnung noch nicht enthalten. Wir werden unsere diesbezüglichen Bemühungen fortfetzen müssen. Andererseit« ist eine Klärung der Behandlung der außer - tariflichen Gehälter und eine Besserstellung derjenigen Betriebe, die schon verkürzt gearbeitet Haden, erreicht. Weitere Zweifelsfragen bitten wir un- schnellsten« zur Klärung zuzuleiten. Lockachtnngsvoll Groß-Berliner Arbeitgeber-Verband des Großhandels. Der Geschäft-führer: gez.: Dr. Engel. Ein wahrhaft schändliches Schreiben! Und ein sehr aufschlußreiches dazu. Zeigt es doch mit aller wünschenswerten Deutlichkeit, wo die Ein- und Ohrenbläser ber „unparteiischen Etaatsführung" sitzen. Der schöne Satz: „Wir werben unsere diesbezüglichen Bemühungen fortsetzen müssen", gibt hier die denkbar beste Aufklärung! Kein Kündigungsschutz; weg mit ben unbequemen Betriebsräten, weg mit ben sozialen Sicherungen für bte Schwer - beschädigten, — das ist das „Dritte Reich" des G e l d s a ck s, dem die Nazis den Weg bereitet haben. Aber die Letten täuschen sich! So einfach lassen die Ar - beiter ihre Rechte sich nicht rauben! Uebctall in Stadt unb Lanb formiert sich bie Adwehrfront. In bireften Kamp (Honen in ben Betrieben unb burch Aufrüttelung aller bisher noch Flauen unb Gleichgültigen für den Reichstagswahlkampf und den V o l k s e n t s ch e i d der SPD. wächst der Widerstand gegen das Papentegiine, das das deutsche Volk immer tiefer in« Elend zu führen droht. Zunekmende Streikbewegung in Welischer Tertit« Industrie SPD. B r c s l a u, 26. September. Die Streikbewegung in der Langenbielauer Textilindustrie greift weiter um sich. In den Fabriken Rengersdorf, Wüstegietsdorf und Tannhausen haben am Mon - tag Die Belegschaften aus Protest gegen die Lohnabbauforde - rungen der Werksleitungen die Arbeit niebergelegt. Damit er - höht sich die Zahl der Streikenden um rund lOOOMann. An eine Wiederaufnahme der Arbeit in den Fabriken des Mever- Kaufmann-Konzerns, dessen Betriebe nach dem Uebcrgreifen des Streiks auf die genannten Werke jetzt ausnahmslos stilliegen, ist angesichts des offenkundigen Tarifbruchs der Firma nicht zu denken. ArbeitSniedertegungen in Remscheid und Gtadbuch'Rbeydt CRB- Remscheid, 26. September. Bei der A. von der Nahmer A.-G., Abteilung Alexander-Werk, Remscheid, hat heute mittag 12 Uhr bie gesamte Belegschaft in Stärke von rund 1000 Mann bie Arbeit niebergelegt. Zn Gladbach-Rheydt sind die Belegschaften zweier Webereien — etwa 200 Mann — heute früh aus gleichen Gründen in den Ausstand getreten. Von Georg Decker Als die Sozialdemokratie sich gezwungen sah, die Re - gierung Brüning zu tolerieren, um durch die Unterstützung eine« geringeren Uebels das größere Uebel zu verhüten, war diese Politik des geringeren Uebels deshalb so schwierig vor den Maffen zu vertreten, weil nur da« geringere und nicht das größere Uebel erlebt wurde. Millionen wollten nicht mehr glauben, daß sie noch etwas zu verlieren haben, sie schenkten vielmehr ihren Glauben denjenigen, die ihnen nach der völligen Beseitigung der Demokratie, nach dem Sturz des „Systems" den Anbruch des glücklichen Zeitalter« versprachen. Zwei Parteien, die die Sozialdemokratie als ihren jbauptfeinb bekämpften, die Nazis und die Kommu - nisten, haben endlich ihr Ziel erreicht: Das verhaßte „System" ist gestürzt worden. Und nun ist da« größere Uebel d a, da« die Sozialdemokratie mit großen Opfern zu verhüten versuchte. Jetzt ist es möglich geworden, das frühere geringere Uebel mit dem heutigen größeren Uebel zu vergleichen, und na - mentlich für einen Proletarier, dürfte c« nicht schwer fallen, das Maß ber eingetretenen Verschlechterung richtig zu er - messen. Und wenn jetzt die Nazis das „Stiftern Papen" als da« schlimmste, was es überhaupt geben kann, darstellen, und gegen Papen mit den „Snstemparteien" von gestern zu koalieren bereit sind, so dürfen wir ihnen entgegenhalten: ohne Litler kein Papen. Mit gleichem Nachdruck müssen wir aber’ den Kommunisten gegenüber feststellen: ohne Thälmann kein Papen im Reiche und kein Bracht in Preußen. Nun geschieht da« Sonderbare: Die „Sieger" wollen uns Sozialdemokraten für ihren „Sieg" verant - wortlich machen! Wie seien schuld daran, daß sie ihre Kampfziele erreicht haben. Wir wären die Verbrecher, weil wir die Regierung Brüning tolerierten, und jetzt seien wir noch schlimmere Verbrecher, weil Papen viel schlimmer als Brüning ist! Mit den Nazis zusammen wollten die Kom - munisten das „System Braun-Severinq" in Preußen durch den Volksentscheid beseitigen. Das ist ihnen zwar nicht durch den Volksentscheid im August 1932, sondern durch die Preußenwahlen am 24. April 1932 gelungen. D i e Folge vom 24. April war der 20. Juli, an dem das „System Braun-Severing" beseitigt wurde. Zetzt sollen wir schon die allerschlimmsten Verbrecher sein, weil wir diesen Sieg der Nazis und der Kommunisten nicht ver - hindert hatten! Wären aber die kommunistischen Arbeiter mit uns in einer Front gestanden, so wäre es nicht nur möglich gewesen, das jetzt eingetretene größere Uebel zu verhüten, sondern auch darüber hinaus die Macht der ge - schlossenen proletarischen Front auf ganz andere Weise und in einem unvergleichbar stärkeren Maße im Interesse der Arbeiterklasse einzusehen. Das größte Uebel ist die Uneinigkeit der deut - schen Arbeiterklasse. An dieser Uneinigkeit scheiterte letzten Endes auch die deutsche Demokratie. Wir erkennen die Schwächen, die der deutschen Demokratie von ihrer Geburts- ftunbe an anhafteten, sie waren aber nicht zu beseitigen, solange bie Arbeiterklasse gespalten blieb. Was aber bie Demokratie für bas Proletariat be - deutet, das müssen jetzt auch diejenigen kennen lernen, bie auf ben Bestaub ber D e - mokratie keinen Wert legten, ja, selbst zur Be - seitigung ber Demokratie mitgeholfen haben. Leiber schien Matteotti recht gehabt zu haben, als er kurz vor feiner Ermorbung gerufen hatte: „Die Freiheit ist wie Epkck unb Schmalz wirb wrtrotrt 6d>mal5 teurer als Butter / Zwei «der Dteijtniner^iveHie ? Alles auf Hoffen der Doltsernüyrun- Die Reichsregierung will auch die Einfuhr von Speck und Schmalz kontingentieren. Sie bildet sich ein, da- durch der Landwirtschaft zu helfen. Run wird auch diese Kontingentierung dahin führen, daß der deutsche Warenexport geschädigt wird. Mit der Arbeitssrelle verlieren aber viele Menschen in Deutschland die bisherige Kaufkraft. Sic können der Landwirtschaft nicht wie bisher ihre Produkte abkaufen bzw. sie können nicht mehr Die - selben Preise anlegen wie früher. So dient man in Deutschland mit der Kontingentierung der Landwirtschaft. Aber auch sonst ist die Kontingentierung von Speck und Schmalz ein toller Schildbürger st reich. Deutschland bat bisher 8 3 0 0 U Tonnen Schmalz und 15 000 Tonnen Speck eingeführt. Wird nun die zukünftige Einfuhr, wie man das vorhat, auf 60 % festgesetzt, so müssen tunb 50 000 Tonnen Speck im Lande mehr erzeugt werden. Die Landwirtschaft steht vor der Notwendigkeit, das deutsche Schwein auf ein Gewicht von drei Zentnern zu mästen anstatt wie bisher auf zwei Zentner. Das geht aber nicht ohne weiteres. Züchtet man drei Zentner schwere Tiere, dqnn erzeugt man nicht nur Speck, sondern auch fettere« Fleisch. Schweine mit fettem Speck und magerem Fleisch hat nämlich der liebe Gott in seiner Schöpfung nicht vorgesehen. Nun ist aber fette« Schweinefleisch bei den Verbrauchern wenig beliebt; es erzielt weit niedrigere Preise al« mage - re« Fleisch. Wa« also die deutsche Landwirtschaft durch den Mehr- verkauf an Speck mehr einnimmt, geht durch den niebri- gere» Preis für fette« Fleisch verloren. Außerdem muß man sich die ganze Sache einmal f i n a rt - ziell überlegen. Bei einem Zwcizentnerschwein kostet die Er- zeugung von 1 kg Fleisch ungefähr 88 Erzeugt man aber dre: ZenkiWi schwere Schweine bann steigert sich stet Futter - preis auf 1,40 .M pro kg Da das Fleisch eine« Dreizentner, schweins keinesfalls zu höheren Preisen verwertbar ist al« da- Fleisch eine« Zweizentnerschweine wird die Schmalzerzeu - .na bei der zusätzlichen Mästung auf drei Zentner besonder, stark belastet. Die Produktion von I kg Schmal» erfordert so einen Futteraufwand von 2,55.8, wobei die erhöhten Lattung«- und Verkauf-kosten unberücksichtigt bleiben. Der Schmalzprei- Würbe sich also bei der Ersetzung bet bisherigen Einfuhr ber Inlandsproduktton höher stellen aU der Bntterprei«, denn Butter kostet ja im Groß- handel 2,10.8 pro kg. Angesicht« der Kauskraftlage muß eine solche Produktion«. Politik zu einer bedenklichen Absatzschrumpfung führen, wobei die Regierung nicht etwa glauben darf, der Butter- verbrauch würde wachsen. Da« einzige Ergebnis wäre die weitere Einschränkung bei Fettverbrauch« der Massen, also Verschlechterung der VolkSernährung ohne Nutzen für bie Landwirtschaft. Weitere erfolgreiche Abwehrkömpfe