-rlchetn« tägnd) einmal, nufier an Sonn- u. Feiertagen. m«iugepeei«, im vaiaus zahlbar :Monalttch 2 > (einfcDL «S yuftcUunflSflcbüDr), wöchenl- lld) so ieinfd)L 10 a Zustellimgsgedllbr». Für Abholer rnöchenllich 45 a, Durch die Post zu gleichen BezugShrelsen zuzüglich Bestellgeld. ziedaMon: Fehlandstr. ii, i. gemlprccuct: Sammel-Nr. 35 17 01, lliachlruf (ob 16-30 Uhr) 35 23 21, 35 35 03. Peranlworll. Redakteur 3oi>ann«e fUOfttr, Altona. — Dniek und Verlag: Auer & Co., FehlandslraKe 11, L Fernchrechcr: Sammel-Nummer 351831, Nach,ruf (ob 16.30 Uhr) 353683. Buchhandlung: Große Theaterslratze 42/13, Ferulvr.^ 35 43 73. 35 53 39. ^mnburgAltonaerDoltzsblatt Gegründet 1875 «injeiotnprell« verkleben stch In Reichsmark, die 13geIvaNene Ron- parnllezeiie 45 Ä. yrlpal« Jamlllinanjtlgen 30 4. ei«a«nan» «böte 35 A. eieaengelud,« 25 4, «ädaranjolgta 30 Ä. Altin« «ni«tg«n vir 9 Zeilen, die Zeile 30 4, m bis 15 Zeile» die Zeile 35 A. 9t«tlom«$eile 3,50 <.. Anzeigen Müsten im voraus ad. los. bezahlt werden. Hni«ig«n traft, wenn sie in ein bestimmtes Verhältnis zu den organisierten Kernelementen gebracht werden. Welcher Prozentsatz der proletarischen Wählerschaft kann organi - satorisch erfaßt und politisch diszipliniert werden? Das ist die entscheidende Frage, die der sozialistische Politiker bei der Zer - gliederung der „marxistischen Front" zu stellen hat! And die un - mittelbare Antwort darauf lautet: Die Kommunisten find nicht die Vollfttecker des pro - letarische» Organisationsgedankens, sie organisieren und disziplinieren das Proletariat nicht zur Aktion, sonder» sie täuschen nur agitatorisch die Illusion der Aktion vor. Sie stimmen in -er Bürgerschaft für fazialpolirrfchen Rückschritt Nr ßübetnt Sonntag Die Bürgerschaft hat in ihrer gestrigen Sitzung beschloffen, entgegen der feit 1923 in Hamburg üblichen Regelung, wonach nur ein Sonntag vor Weihnachten für den Verkauf freigegeben war, diesmal zwei Sonntage freizugebcn. Für die Freigabe des „Silbernen Sonntags" setzten sich neben Deutschnattonalen, Nattonalsozialisten auch Volkspartei und Staatspattei ein, deren Angestelltenvertreter in dieser Sitzung auffälligerweise fehlten. Der Beschluß war nur möglich durch den Umfall der Natton»<- Der Verfasfungsaiisschuß des preußischen Staats rats hat am' Mittwochabend einen Antrag ange - nommen, der sich scharf gegen eine Reihe von Maß - regeln der Reichsregierung und der Reicbs- k o m m i s f a r e richtet, wiederholt von Verfaffungswidrig- feiten spricht und auch sonst scharfe Wortwendungen gegen die Barone und ihre Kommiffare enthält. Die Stellungnahme des Ausschußes wurde in einem Anträge niedergelegt, der dem Staatsrat in seiner heutigen Sitzung zur Einnahme empfohlen werden soll. In dem Antrag wird zunächst grundsätzlich erklärt, daß die vom Staatsrat bekundete Auffaffung, daß die Amtsenthebung der preußischen Minister mit der Verfassung nicht im Einklang stehe, durch das Leipziger Urteil in vollem Umfange bestätigt worden sei. Auch der Erlaß des Reichspräsidenten vom 18. November über die Ausübung der Befugniffe der Landesregierung und des Reichskommiffars trage nach Auf - fassung des Staatsrates in wesentlichen Punkten der Entschei - dung des Staatsgerichtshofes nicht Rechnung und wider - spreche der Reichs - und Landesverfassung. Die Maßnahmen des Reichspräsidenten griffen so tief in die durch die Reichsverfaffung garantierten Rechte Preußens ein, daß die Selbständigkeit des Landes Preußen und seine Stellung im Reiche nicht mehr gewahtt seien. Nach dem Urteil des Staatsgerichtshofes sei ausschließlich die Landesregierung berechtigt und verpflichtet, dem Staatsrat gegenüber die Befugniffe und Obliegenheiten der Landes - regierung wabrzunehmen. Aus dieser Rechtsauffaffung wird dann in dem Antrag eine Reihe von Folgerungen gezogen. So wird erklärt, daß alle nach dem 20. Juli vom Reichskommiffar an den Staatsrat gebrachte» Verordnungen, die der Staatsrat unter Rechtsverwahrung bereits erledigt habe, rechts- widrig erlassen seien. Die dem Staatsrat vorn Reichskommiffar zuge - leiteten, aber noch nicht erledigten Vorlagen werde der Staats - rat nicht mehr erledigen. Ferner wird in dem Antrag betont, daß die von der Reichsregierung verfügte Vereinigung des preußische» Landwirtschaftsmini- stettums mit dem Reichsernährungsministerium dem Artikel 17 der Reichsverfaffung widerspreche und somit verfaffungswidrig sei. Für einen Teil der in dem Erlaß des Reichspräsidenten vom 18. November getroffenen Maßnahmen wird zum Ausdruck gebracht, daß sie dem Urteil des Staatsgerichtshofes bzw. der preußischen Verfaffung wider - sprächen. Zum Schluß wird erklärt, daß der Staatsrat zur Klar - stellung der durch die Verordnung des Reichspräsidenten vom sozialiste», die stch als Gegner der Angestelltenintereffen demastterten. Die Bürgerschaft lehnte mit großer Mehrheit ferner einen sozialdemokratischen Anttag ab, der dem Verlangen nach Abba» der hohen Gehälter d»rch ein Ersuchen an die Reichsregierung Rechnung tragen wollte, wonach die Höchstgrenze für Beamten - gehälter auf 12000,ll festgesetzt werden sollte. Gegen diesen Antrag stimmten mit den Nazis und den sämtlichen bürgerlichen Patteien auch die Kommunisten. (Ausführlicher Bericht: 3. Seite, Beilage.) 20. Juli und den Erlaß vom 18. November hervorgerufenen Streitpunkte eine Klage beim Staatsgerichtshof für notwendig halte. Stto Braun erkrank! Sirffiefer ffirithf im Landtag SPD. Berlin, 20. November. Der Preußische Ministerpräsident Otto Braun ist seit Sonntag an einer Halsentzündung erkrankt und bettlägerig. An seiner Stelle wird deshalb heute im Preußischen Landtag der stellverttetende Ministerpräsident H i r t f i e f e r über den Preußen-Konflikt, das Urteil des Staatsgerichtshofes und die im Widerspruch zum Urteil stehende Ausführung des Leipziger Spruchs durch die Papenbarvne das Wort nehmen. Das Stahlhkimblatt wird deutlich Die Lu genbergpresse hält sich mit einem Urteil über die Aussichten des nationalsozialistischen Gegenvorschlags an Lindenburg merkwürdig zurück. Von ihren Feststellungen der letzten Tage, daß Lindenburg niemals einen Parteiführer mit der Bildung eines Präsidiaikabinetts betrauen würde, ist beute nicht mehr zu lesen. Aber gerade das läßt darauf schließen, daß Lindenburg den Gegenvorschlag Litlers nach einem kurzen Zwischenstadium ablehnen wird. Wie die Entscheidung des Reichspräsidenten schließlich aus- fällt, läßt auch ein Artikel der Kreuzzeitung, dem Blatt des Stahlhelms, vorausahnen. Sie versucht in anderthalb Spalten darzulegen: „Warum Litler nicht Reichs- kanzler werden kann." Unter anderm wird hier darauf hingewiesen, daß der neue Versuch Litlers, den Reichspräsi - denten zu einer Aenderung seines Auftrags zu bestimmen und ihn mit der Bildung einer Präsidialregierung zu be - trauen, ein vollendeter innerer Widerspruch sei, denn der Führer der NSDAP., die in letzter Zeit geradezu be - ängstigende Forttchritte auf dem Wege der Parlamentarisierung gemacht habe, hätte keine überparteiliche Stellung. Wörtlich heißt es dann in der Kreuzzeitung: „Wir hatten der nattonalsozialistischen Bewegung einen andern Weg oder ei» anderes Schicksal gewünscht. Die Kommunisten mobilisieren den organisationsfremden, ja teil- weise den nicht organisierbaren Prozentsatz des Proletariats. Sie untergraben die Stützpunkte und erschüttern die Vor - aussetzungen jeder proletarischen Aktion. Diese ihre ganz besondere Funktton im Klaffenkampf erfüllen die Kommunisten heute mit einer beispiellosen Leidenschaft, weil breite proletarische Schichten der Organisation entfremdet sind und be- fonbere Teile der proletarischen Jugend den Wert der Organi - sationen überhaupt nicht mehr einzuschätzen wissen. Man muß deshalb aussprechen, daß die äußerliche Radikalisierung der Arbeiterschaft, die sich in der Zunahme der kommunistischen Wählerstimmen ausdrückt, in einem genau umgekehrten Verhältnis zu der tatsächlich möglichen Entfaltung der proletarische» Kampfkraft steht. Dabei muß noch berücksichtigt werden, daß wir 1924 vor einem neuen Ausstieg der Arbeiterorganisationen standen und selbst die Kommunisten damals durch eine tendenzielle Eingliederung in den freigewerkschaftlichen Organisationskörper ihre Spaltungs- funktionen nicht mehr in dem Maße ausüben konnten und sich der Autorität der Organisationsleitungen unterstellten. Damals war die Kommunistische Partei insofern noch ein organisches Glied der sozialistischen Bewegung, als sie sich noch mit dem alles überspannenden Gedanken der proletarischen Organisation ver - bunden fühlte. Die Folge davon war ja auch eine dauernde Spaltung in der Kommunistischen Partei und eine allmähliche Abstoßung aller mit der Tradition der Arbeiter - bewegung verbundenen kommunistischen Funktionärschichten, je mehr die KPD. und die Komintern zu einer Interessenvertretung der putschistischen, unorganisierten Elemente im europäischen Pro - letariat wurde. Leute hat diese Entwicklung der Ablösung von alledem, was sozialistische Tradition und Organisation ist, ihren Löhepunkt erreicht. Wir erleben eine so unerhörte Verhetzung der kommunistischen Arbeiter gegen die Sozialdemokratie und die freien Gewerkschaften, die nichts mehr von irgendeiner Ver - bundenheit ahnen läßt. Das ist der zwangsläufige Erfolg der kommunistischen Entfremdungs- Politik geworden. Es wäre verhängnisvoll, wenn wir diesen Tatbestand nicht genau so sehen wollten, wie er in der Wirklichkeit sich darstellt. Die Erkenntnis davon, wie tief und einschneidend die Spaltung Darüber zu reden, ist aber heute nicht die Stunde. Jetzt gilt es nur, mit äußerster sachlicher Schärfe sestzustellen, daß wir in der Person des Herrn Hitler wegen seiner absolutisttschen Parteieinseittgkeit nicht den Mann sehen können, der das nationale Deutschland zu einheitlichem Wolle» und zu einheitlicher Leistung zusammenfaffen kann. Seine Kanzlerschaft könnte im Verlauf der politischen Entwicklung, auf längere Sicht gesehen, zur absoluten Herrschaft einer einzigen Partei führen, die bann schließlich mangels eines genügenden Gegengewichts zu einer unab - sehbaren Bedrohung der gesamten staatlichen Ordnung werden könnte." Das Blatt stellt schließlich fest, daß im Augenblick auch keine Möglichkeit bestehe, die Larzburger Front wieder wirksam zu machen, und betont an anderer Stelle, daß irgendwelche Verhandlungen zur Wieder - herstellung dieser Front im Gegensatz zu zahlreichen Blätter- Meldungen „von autorisierten Persönlichkeiten nicht geführt werden". Weil diese Front aber zur Zeit unmöglich sei, bleibe dem Reichspräsidenten in der gegenwärtigen Lage nur der eine Weg, eine Persönlichkeit feines Ver - trauens mit der Kabinettsbildung zu beauftragen. Die neue Regierung müsse völlig unabhängig von allen Parteibindungen und -mehrhei'ten ihren Weg gehen. Preußenkonflikt verschärft Mail Elaalsrat beim AaaMMIHtt? .Snrum SHItt Ml RMrtmzkt werte« hwi"